Alltag, Kultur mit Kind, Meinung

Full-time-Vaterzeit

Als ich immer dickbäuchiger wurde, fingen die Leute in unserem Umfeld an zu fragen, wie wie wir es denn so machen wollten, das Ding mit der Elternzeit. In Deutschland können sich Mann und Frau 14 Monate (bezahlte) Elternzeit teilen.

„Der Mann wird wohl nicht gehen“, meinten die Konservativen in unserem Umfeld. „Aber macht doch Halbe Halbe, mindestens“ meinten die Modernen. 12:2 meinten wir damals, 12 Monate für mich, zwei für den Mann, so meinten wir damals. So wollten wir es.

Als wir mit dem frühen Vogerl nach Hause gingen, waren wir beide in Elternzeit. Vier Wochen lang teilten wir jede Aufgabe, die sich teilen ließ und verbrachten eine sehr intensive Zeit. Danach ging der Mann wieder arbeiten und ich und das frühe Vogerl blieben alleine, tagsüber.

Kaffeehausbesuch in der Elternzeit

Zehn Monate strickten wir an unserem Alltag und dann kam er, der 12 Monat, und der Mann ging wieder in Elternzeit. Das frühe Vogerl war schon viel aktiver und wieder sollten wir vier Wochen rund um die Uhr beisammen sein. Wir düsten nach Österreich, flanierten durch Rostock, stockten beim Schweden unseren Hausstand auf, renovierten ein bisschen, kümmerten uns um Identitätsfragen, hingen in Kaffeehäusern ab, Mutter und Sohn tanzten zu Deichkind, Vater und Sohn spielten mit der Groovebox, die Mutter hielt viele Vormittagsschlaferl und wir machten lange Spaziergänge, von denen vor allem auch der Hund profitierte.

Nun dauert der zweite Monat gemeinsame Elternzeit nur noch wenige Stunden an. Und es war ganz wunderbar, wie wir uns das ausgesucht haben. In unserem Umfeld merken das jetzt sowohl die Konservativen als auch die Modernen. Und wir, wir wussten das schon, als ich noch dickbäuchig war.

Wie war das bei Euch so? Habt Ihr die Elternzeit gemeinsam genutzt und wie fandet Ihr es?

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