Kultur mit Kind, Meinung

Karneval, Fasching und Tabus / Die Bilderfrauen

Donnerstag ist Bilderfrauen-Tag: Alina (Liebling – Ich Blogge, Jetzt), Alu (Grosseköpfe), Bella (familieberlin) und ich stellen uns Fragen, die uns zu Mode, Beauty und Lifestyle durch den Kopf gehen.

Diese Woche bin ich wieder die Fragende. Heute geht es um Fasching/Karneval, und die Frage lautet: Habt Ihr bei Verkleidungen eigentlich Tabus?

Fasching mochte ich schon immer. In Österreich habe ich das noch einigermaßen zelebriert, in Berlin ist es – mangels an Möglichkeiten – ein bisschen in Vergessenheit geraten. Aber nun ist mein Sohn in dem Alter, in dem das Thema ist und ein Kostüm musste her.

In einem wunderbar sortierten Laden in Bayern wollten wir uns etwas suchen. Sehr ambitioniert stand ich vor einem reichhaltigen Angebot und stellte fest: Ich habe Grenzen. Kein Cowboy-Kostüm: Zweijährige mit Waffen irgendwie erschließt sich mir das nicht. Scheint aber ein Markt zu sein, immerhin gab es auch Kinder-Uzi’s.

In der Mädchen-Abteilung schreckten mich weniger die Farben – da ich selbst ein großer Fan von Rosa war, find ich das einfach nicht schlimm, wohl aber die Materialien: Kommen Elsa und Co. immer in Polyester. Na, Mädchen-Mütter?

Im Dunkeln: eine Kinder-UZI. 

In meiner Kindheit gab es noch jede Verkleidungen, die dann schlicht einfach eine Nationalität benannten und somit für etwas stehen sollten. Nicht alle Verkleidungen aus den 80ern waren gut. Amazon machte durch das Kostüm „Flüchtling“ von sich reden.

Ihr seht die Liste ist lang, deshalb wollte ich von den anderen wissen, wie seht Ihr das bei Faschingskostümen. Erlaubt ist was gefällt: Und wenn ja, wirklich alles?

PS.: Unsere Wahl fiel übrigens auf ein Matrosen-Outfit.

Und das haben die anderen auf die Frage nach ihren Faschings-Tabus gesagt:

Alina von Liebling – Ich blogge, Jetzt

Pirat Samuel

Mein kleiner Mann ist noch so klein, dass er Gott sein Dank auf uns hört, was sein Kostüm und seine Feierei anbelangt. Ich glaube später würde ich ihm so gut, wie alles erlauben, wenn es ein Kostüm ist.

Für mich ist ein Flüchtlings-Kostüm oder eine Nachahmung eines besonders bösen, aggressiven Menschens, wie ein Terrorist oder ähnliche Dinge, einfach kein Kostüm. Ich war zu Karneval immer etwas, das ich auch gerne im echten Leben gewesen wäre – Cowgirl, Funkemariechen, Katze, Pipi Langstrumpf etc.pp: Jaja so war das hier in Köln.

Ich habe mit meiner Oma immer besonders viel Wert darauf gelegt, dass es besonders hübsch und nicht billig aussieht. Ich glaube, ich würde versuchen Samuel auch das mit auf den Weg zu geben und je nach Situation entscheiden, wie ich das Kostüm finde. Er wird ja hoffentlich mit mir in die Kommunikation treten und sich mit seinen Eltern, wenn es auch nur oberflächlich ist, austauschen.

So lange er noch so klein ist, stecken wir ihn in alle süßen Kostüme, die wir finden können. Gesetz den Fall wir feiern. Ich denke: Ich werde an den Tagen, wie Weiberfastnacht oder Rosenmontag nicht unbedingt vor die Tür gehen.

Das was sich in Mitten des Zentrums abspielt hat für mich nur noch wenig mit Karneval zu tun. Es ist ein einziges Betrinken und Gröhlen. Oft ist der Tag auch schon gegen 18 Uhr mit vielen unschönen Flecken vor Haus und Tür zu Ende. Nun gut, lassen wir uns überraschen.

Dieses Jahr muss ich ohnehin arbeiten. Ich denke für die Kleinen sind in Köln die Karnevalszüge am Schönsten. Je weiter man raus fährt, und sich etwas an die Randbezirke orientiert, ist es dort auch sehr schön und übersichtlich.

In diesem Sinne auf ein schöne Kölle AAALLLAAAAAFFFFF 🙂 Alina

Alu von Grosseköpfe

Olaf alias K2 hofft auf Umarmungen. 

Seit acht Jahren umgibt mich das Thema „Faschingskostüme“ nun schon. Acht Jahre in denen ich Kostüme gesehen habe, die nicht mal den Namen eines Kleidungsstückes wert waren, da sie quasi am Körper des Kinder gar nicht existierten, dazu zählen für mich Kostüme wie „Bikinimaus“, oder „Strandschönheit“.

Am Anfang ist das mit Kindern ja noch recht einfach. Man malt ihnen eine Nase an und setzt ihnen einen Mausehaarreif auf, oder zieht ihnen einen Pilzumhang um, fertig ist das süßeste Faschingskind der Welt. Spätestens ab dem dritten Lebensjahr jedoch, wird es kompliziert.

Denn das Kind will natürlich genau das gleiche Kostüm haben wie ALLE ANDEREN in der Kita auch. Nur mit großer Überredungskunst, einem guten Draht in die Staaten und einer nähfähigen Oma konnte ich Doubletten von Dornröschen, Rapunzel, einem Feuerwehrmann usw. bis dato vermeiden.

K1 ging daher schon als Frau des gestiefelten Katers (ihr bester Kitafreund als Kater), Haifisch, Meerjungfrau,  Monster aus Monster AG,  Braut (bester Kitafreund als Bräutigam), Vampirzombie und Piratenkapitänin.

Mit jedem Jahr werden die Ansprüche höher, so haben wir in diesem Jahr ein komplettes „Alice im Wunderland Kostüm“ herbeigeschafft, was ihr wirklich hervorragend steht. K2 ging mit seinen jungen Jahren bereits als Haifisch, ein Polizisten-Bauarbeiter-Feuerwehrmann und Vampir. Da er sein Spiderman Kostüm ja eh immer trägt, ist dies zu Fasching gar nicht besonders gefragt. In diesem Jahr äußerte er den konkreten Wunsch als Schneemann Olaf aus der Eiskönigin zu gehen.

„Weißt du Mama, alle Mädchen in der Kita gehen als Elsa und Olaf liebt doch Umarmungen.“ Wer könnte da widerstehen? Wir haben dem kleinen Kerl also ein dickes Kostüm gekauft und hoffen auf viele Umarmungen für ihn.

Geschmacklose Kostüme habe ich in unserem Umkreis eigentlich noch nie gesehen, vielleicht ist der Friedrichshain dafür zu gesetzt? Ich kann mich aber an die Debatte einiger Eltern erinnern, als ein Kitafreund von K1 mit einem Ballkleid zum Fasching erschien! Er war die schönste Prinzessin von allen und alle Mädchen mochten ihn danach noch viel lieber <3. Einige Eltern fanden das befremdlich, ich fand es einfach nur wunderschön.

Deine Alu

Bella von familieberlin

Liebe Bettie,

Ein Umhang ist schon zuviel, damit kann miniberlin nicht spielen. 

dieses Jahr wird miniberlin das erste Mal kostümiert in die KiTa gehen. Würde dort kein Poster hängen „Wir feiern Fasching“ käme ich nie auf die Idee, sie zu verkleiden. Zum Spiel ja, gezielt für die Kita nein.

Denn wir sind nicht so die Karnevals-Jecken obwohl ich selbst mal Funkemariechen und Garde-Kapitänin war. Doch das ist lange her. Die Einstellung zu Kostümen hat unsere Tochter dann wohl schon im Blut.

Sie zieht sich zwar gern mehrere Pullis übereinander oder wechselt mehrmals täglich die Mützen, aber ein Kostüm? Ungern. Das stört aktuell noch beim Toben und sobald sie sich bewusst wird, dass sie da etwas anderes anhat, muss es ausgezogen werden. Es bestimmen also weniger ihre Vorlieben oder unsere Tabus die Kleiderordnung, praktisch und unkompliziert muss es noch sein. Deswegen wird sie ganz schlicht und einfach als Marienkäfer gehen. Dazu braucht es nicht viel und wenig Schnickschnack. Ich nähe auf ein rotes Oberteil kleine Flügel und schwarze Punkte, dazu bekommt sie eine schwarze Leggins und vielleicht einen schwarzen Punkt auf die Nase. Fertig.

So kann sie den ganzen Tag durch die Gegend fliegen und nichts stört. Ich bin gespannt, wie es im kommenden Jahr sein wird, denn dann wird sie es wohl bewusster wahrnehmen. Und wer weiß, vielleicht muss ich dann auch eine kleine Prinzessin ausstatten, obwohl ich das nicht möchte. Denn diese zahlreichen Prinzessinnen- und Ritter-Kostüme finde ich langweilig, denn wo ist der Reiz am Verkleiden, wenn alle im Raum wieder gleich aussehen?

Viele Grüße
Deine Bella

Und wie ist Eure Einstellung zum Fasching? Was ziehen Eure Kinder an? 

Pistole, rosa Kleidertraum oder etwas ganz anderes: Gibt es für Euch auch Dinge im Kostümfundus, die gar nicht gehen?

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