Kultur mit Kind, Meinung

Ich bin nicht die Mutter der Kassiererin / Mama, Mutti und Mami

Es ist schon ein paar Jahre her, da waren wir zu Gast bei einer jungen Familie. Das Kind hielt Mittagsschlaf. Die Eltern saßen nebeneinander auf dem Sofa. Da sagte der Mann zur Frau:“Mama, gib mir mal die Milch.“

Ich, damals noch kinderlos, schritt ein und fand, dass doch der Mann die Frau nach wie vor bei ihrem Namen nennen sollte. Und nicht Mama, bitte. Das sei doch blöd für die Frau und überhaupt. Sie war verwundert, was ich denn daran komisch fände. Sie sei jetzt die Mama.

Symbolbild. 

Mama, Mami oder Mutti – wie das Kind die Mutter nennen mag ist mannigfaltig. Ich bleib dabei: nur das Kind. Mehrmals habe ich seit dem Gespräche geführt mit einer Krankenschwester, was „die Mama“ den essen mag. Mit einer Kassiererin, ob „die Mutti“ denn das Richtige gewählt hat und mit fremden Menschen, denen ich noch nie begegnet bin, bin ich ungern auf „Mutter und Kind“.  Ich lese häufig Texte in denen „Mama“ nun müde ist, oder „Mutti“ genervt und bin etwas irritiert. Jeder wie er möchte. Ich mag es nicht so gerne, wenn fremde Menschen in der dritten Person von mir mit mir reden.

Versteht mich nicht falsch, mir ist schon klar, dass ein Vater zum Kind sagt:“Geh zur Mami/Mama/Mutti?“ Aber warum nennt ein Mann seine Frau so? Eine Mutter sich selbst? Kommt da nicht eine Verschmelzung mit der Rolle gleich, die ein bisschen eigene Identität mit nimmt? Ich bin gerne Mutter meines Sohnes, Ehefrau meines Mannes, Frauchen meines Hundes und Träger bestimmter Kosenamen, nur Schatz möchte ich keiner sein, aber ich trage auch immer noch einen Namen und das ist gut so.

Die Diskussion auf dem Sofa habe ich übrigens nicht mehr weiter entfacht. Und meine Gedanken in welchen Situationen der Mann seine Frau vielleicht noch Mama nennen könnte, und das ich das jetzt echt komisch fände, habe ich nicht geteilt. Jeder wie er möchte. Und wie ist es bei Euch so? Wie kommt ihr mit der Mamaisiserung klar?

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