Alltag, Kultur mit Kind

Mein Tag in 12 Bildern

Immer am 12. des Monats versuche ich, getreu der Aktion von Draußen nur Kännchen, 12 Bilder über den Tag verteilt zu machen. Ganz selten gelingt es mir wirklich. Gestern schon. Es gab: traumhaftes Oktoberwetter, viel Essen (nicht alles auf den Bildern), netter Besuch (nur ein Schuh auf einem Bild) und ausführliche Spaziergänge. 
Erstes Frühstück
Bocknudel
Kaffeezeit
Zweite Runde
Chill-Modus
Kacksackerl-Halter
Kaffeezeit, die Zweite
Das Wetter <3
Hundehütte
Ups
Teil vom Abendessen
Nachtmodus

Kultur mit Kind, Schöne Dinge

Krimi nach Formel

An dem Wochenende an dem wir über 1000 km zurück gelegt hatten, lief die großartige Kinder-CD „Anne Kaffeekanne“ und das frühe Vogerl schlief ein bisschen. Und ich las. Harlan Coben „Ich finde Dich“.

Das eignete sich dafür sehr gut. Ein hervorragend formelhaft geschriebener Krimi. Und ja, das ist hier ein Kompliment. Langsam kam ich dahinter, wie alles zusammenhängt. Ein College-Professor, der seiner alten Liebe nachtrauert. Sechs Jahre ist es her, da war er Gast auf ihrer Hochzeit. Irgendwas Großes steckt dahinter. Und ja, das ist spannend. Und ja, das ist mitunter etwas hanebüchen. Aber dennoch: Solide zu lesen. Und ja, auch „Anne Kaffeekanne“ kann nicht ablenken.


Es ist:
Schlüssig, und geht nur am Ende etwas in Richtung Kitsch.
Es dauert: Eine Fahrt von Berlin ins Schwabenländle, und retour.
Es kostet: 14,99.
Es hat mich fasziniert: Dass die Geschwindigkeit über manche Übertreibung hinweg hilft.
Empfehlung: Ein klassisches Urlaubsbuch.

Link zum Verlag.

Kultur mit Kind

One lovely Blog Award

Alu von Grosse Köpfe hat mich zu diesem  Lovely Blog Award Kettenbrief eingeladen, vielen Dank. 


Zuerst die Spielregeln des “Lovely Blog Awards”

  • Bedanke dich bei der Person, die dich nominiert hat und verlinke diese
  • Blogge die Regeln und zeige den Award
  • Veröffentliche 7 Fakten über dich
  • Nominiere 15 Blogger und teile Ihnen deine Nominierung mit

Nun also sieben Fakten
1.) Die Sprache, die ich spreche, ist mein Hochdeutsch. Dialekt klingt anders. 2.) Ich liebe Einkaufszentren. 3.) Und Hallenbäder. 4.) Ich lese fast jedes Buch bis zu Ende. Nicht immer so vorteilhaft. 5.) Ich habe schon sehr viele nette Menschen im Internet kennengelernt. 6.) Ich esse seit 22 Jahren kein Fleisch mehr. 7.) Ich hab panische Angst vor Katzen.
2.) loosysays
3.) tatiitalentlos
4.) Heikeland
5.) Alleinerziehend mit behindertem Kind
6.) Nynoona
7.) New Kid and the Blog
8.) Sabrina Sterntal
9.) Marry Kotter
10.) Wunschkind-Blog
11.) Sitztwackeltundhatluft
12.) Drei Herzen 
13.) Dualslalom 1999
14.) Christina
15.) Frau Kirsche


wpid onelovelyblog 150x150 One Lovely Blog Award und Seven Lovely Fakten

Ich nominiere:

1.) Fräulein Julia















Kultur mit Kind

Mit dem Beardie-Mobil ins Schwabenlände

Fahrer-Duo

Halb Berlin ist voll mit Lästereien über die Schwaben. Halb Berlin? Na ja, ein großer Teil im Norden von Berlin. Nicht desto trotz, und vor allem weil eine sehr liebe Freundin, Schwäbin und Halb-Berlinerin, zum legendären Beardie-Treffen geladen hat, sind wir Ende September nach Korb gefahren. An einem sonnigen Samstagnachmittag sollten sich über 20 Hunde mit dazugehörigen Menschen treffen. Es sollte Altweibersommer-Wetter werden, Apfelbäume sollten da sein und von einem legendären Kuchenbuffet war die Rede. So hoffen wir. So wurde es. Da wir nur gute Erfahrungen mit Wohnmobil und Hund hatten, wollten wir diese Art zu reisen mit Kind ausprobieren. Nach einem nächtlichen Zwischenstop in der Marina Coswig landeten wir im schwäbischen Korb zum Treffen der tollsten Hunderasse der Welt.

Hundeparadies

Die Gegend war kitschiger als der Kollwitzplatz (Schwaben-Vorurteils-Hotspot), der Schurkenbeardie ist förmlich ausgeflippt vor lauter Freude, das frühe Vogerl, das plötzlich gar nicht so sehr früh aufstehen wollte,  hatte nur gute Laune, und nicht zu vergessen die wehenden Beardies, die zwischen Bäumen und Bächen umhersprangen. Kurz: Es war zauberhaft.

Es ist: Eine Wohnmobil-Reise mit Kind ist entspannter als Ferienwohnung-Urlaub. Obwohl: Autofahren bleibt Autofahren.
Es dauert: Doch eine Weile, bis man im schönen Korb ankommt.
Es kostet: Ein Leihwohnmobil ist teuer, egal wie man es dreht.
Es hat mich fasziniert: Immer wieder toll viele unterschiedliche Menschen zu treffen, die eines gemeinsam haben: die tollsten Hunde.
Es hat mich etwas verstört: Im Schwabenländle hängen Fotos von Gläsern in den Schränken. Motiv: Gläschen in Reih und Glied. Vorurteil: Bestätigt. Ein bisschen.
Empfehlung: Wohnmobil mit Hund und Kind: wunderbar. Eine so lange Strecke an einem Stück: eher nicht.

Gastgeber-Beardie


Party
Kultur mit Kind, Nachgefragt

David-Bowie-Maske über dem Baby-Bett

Wie viel Kultur noch möglich ist, welche Gerüchte er über PEKIP verbreitet und wo seine Toleranz endet, hat Fabian verraten. Fabian ist Redakteur beim Musikexpress, bloggt auf New Kid And The Blog und qualifiziert sich für diese Fragen vor allem als Vater eines einjährigen Sohnes.

Fabian und Kid A unterwegs

Wie hat sich der Stellenwert von Kultur in Deinem Leben in Deinem ersten Jahr als Vater verändert?
Bevor ich Vater wurde, war der Stellenwert von Kultur der gleiche wie jetzt – nur hat das Kind, das ich im Folgenden wie auf meinem Blog Kid A nenne, nun alleroberste Priorität, natürlich.
Heißt: „Früher“ ging ich alle paar Wochen auf Konzerte, hörte tagsüber Musik und schaute aben
ds mit meiner Frau Serien, bestimmt drei Folgen am Stück und etliche Staffeln pro Jahr. Manchmal, meist im Urlaub oder in der U-Bahn, las ich sogar Bücher, leider viel zu selten.
Heute ist alles genauso, zumal Musikhören auf meiner Arbeit ja nicht nur toleriert, sondern sogar erwünscht ist, nur sind die Konzerte noch weniger geworden. Unser Sohn ist nun ein Jahr, in der Zeit waren es vielleicht vier Konzertbesuche bei mir.
Aber auch, weil sich die Prioritäten verschieben (und wegen des Überangebots in Berlin, in meinem ersten Jahr hier war ich wohl auf drei Konzerten pro Woche) – und weil ich abends einfach sehr müde bin und sogar bei „Game of Thrones“ oder „Hannibal“ einschlafe! 
Nachrichten und sonstige sinnvollen und sinnlosen Informationen konsumiere ich übrigens außer morgens auf RadioEins ausschließlich  übers Smartphone. Ist immer dabei, fast immer aktuell und passt in eine Hand. Solange man sich nicht das iPhone 6 Plus besorgt hat.

Welche Rolle spielt Musik bei der Erziehung Deines Sohnes?
Wir stellen uns diese Frage nicht bewusst, aber natürlich spielt sie eine wichtige Rolle. Das merken wir weniger daran, dass wir zuhause neben dem Radio regelmäßig Playlists für Erwachsene und für Kinder abspielen (also The Smiths und Rolf Zuckowski, den meine Frau vor ihrer Schwangerschaft nicht kannte!). Sondern daran, dass wir ihm  und uns von Beginn an auf dem Wickeltisch oder mit Gitarre auf dem Boden hockend Lieder vorsingen. Ob nun Kinderlieder aus der Kindheit, an die man sich plötzlich wieder erinnert, irgendwelche anderen Songs oder spontan Selbstgetextetes. Würde er es wahrscheinlich schon jetzt nicht besser wissen, unser Sohn müsste seine Eltern für derbe Freestyler halten!
Außerdem hat nun, da Kid A ein Jahr alt ist, der Kindergarten begonnen. Dort wird im Morgenkreis auch regelmäßig Gitarre gespielt und gesungen. Welche Lieder er denn schon kenne, fragten sie, als er das erste Mal mitmachte. Ich antwortete stellvertretend für ihn: „‚Alle Leut“, den ‚Hampelmann’… und Metallica.“

Was ist wichtiger: Dass er kulturbewusst aufwächst, oder Du Deinen Subkulturen treu bleibst?
Verstehe die Frage nicht. Ist das ein Gegensatz? Ich kann doch, solange ich es irgendwie zeitlich schaffe, weiterhin die Musik hören, die Bücher lesen, die Konzerte besuchen und die Serien und Filme sehen, die ich will, ohne dass unser Sohn auf Kindgerechtes verzichten müsste.
Aber ja: Im Zweifel bleibe ich immer lieber zuhause und lese ihm vor als in einem verrauchten Club zu stehen! Das sage ich jetzt, hoffentlich bleibt das auch so. Aber den Egoist in mir hatte ich, glaube ich, nach ein paar Monaten Vatersein zunehmend loswerden können.


Welche kulturellen Momente erlebt ihr als Familie? 

Noch keine außer dem oben Genannten. Kid A ist erst ein Jahr alt! Als wir aber diesen Sommer fast fünf Wochen mit dem Wohnmobil im Südfrankreich unterwegs waren, haben wir uns selbstverständlich auch etwa die Altstädte von Aix-En-Provence, Nizza und St. Tropez angeguckt. Also, die Eltern haben geguckt, Kid A hat oben ohne im Kinderwagen gesessen und vom Pool am Campingplatz geträumt. Vermutlich.Und oh, wir waren zu dritt bei der Bowie-Ausstellung im Martin-Gropius-Bau! Kid A hat in der Trage gepennt, während Bowie „Starman“ vom Band in Dauerschleife sang. Als Belohnung für ihn und uns haben wir Kid A danach eine „Aladdin Sane“-Maske von David Bowie gekauft. Die hängt jetzt über seinem Bett. Gruselig, eigentlich.


Was hättest Du nie für möglich gehalten?Mein Kumpel Malcolm fragte mich neulich, was denn dieses Pekip sei, von dem ich da erzähle. Da merkte ich, dass ich selbst als Vater, der sich nur das Allernötigste angelesen hat, Nicht-Eltern nun einiges an Wissen Voraus habe, wofür auch immer dieses Wissen ohne Baby gut sein sollte. Aber gut, alles andere wäre auch schlimm. Malcolm regte daraufhin jedenfalls an, ich sollte seine und meine Dialoge mal auf meinem Blog veröffentlichen. Aber dann müsste man die sich am Ende noch ausdenken.
Was ich wirklich nicht für möglich gehalten hätte? Wie jeder halbwegs junge zugezogene Berliner (nein, liebe Berliner, ich will nicht sagen, dass ich wirklich einer wäre!) halte ich mich für relativ tolerant. Diese Toleranz kommt aber nun unter anderem immer dann an ihre Grenzen, wenn Kid A im Kinderwagen gerade eingeschlafen ist und im gleichen Moment wahlweise die nächste Baustelle losrattert, ein Moped vorbeiknattert, schreiende Kinder mit ihren Rädern an und vorbeirasen oder wenn sogar ein Baby in unmittelbarer Nähe heult. Es kann da nichts für, aber Kid A war lange Zeit ein Empathie-Heuler. Ihn steckt das an.

Was sollten junge Eltern aus Deiner Sicht besonders kultivieren?Auch hierzu kann ich noch nichts sagen, siehe Satz 2 in Antwort 4. Umgekehrt freue ich mich aber über Tipps: Wie kriege ich meine Kind dazu, durchs Vorlesen einzuschlafen statt durch Schunkeln auf dem Arm und „Ssshhh“-Geräusche machen? Das wäre doch für alle Beteiligten ein weiterer Fortschritt!
Was macht Dein Kind, während Du diese Fragen beantwortest?
Ich habe diese Fragen in mehreren Einheiten beantwortet. Den Anfang mit einer Hand auf dem Smartphone, während Kid A im Kinderwagen schlief und wir die Kieze erkundeten – ich habe gerade wieder Elternzeit, da schafft man zwar auch nicht viel, aber immerhin viel Strecke. Den Rest jetzt gerade tippe ich wieder auf dem Smartphone, mein Sohn ist gerade zum ersten Mal eine komplette Stunde „allein“ im Kindergarten, die Eingewöhnung eben. Und hey, mit zwei Händen und im Sitzen kann man ja viel schneller tippen!

Alltag, Kultur mit Kind

Kunst mit Kind

Vom 16.-21. September ist Berliner Art Week in Berlin. Fräulein Julia meinte, dass die art berlin contemporary die Veranstaltung ist, die sich am besten mit Kind, vorne im Tascherl, realisieren lässt. Meine Erfahrungen im Messebereich bisher sind ja eher in der Literatur und im Textil angesiedelt, gestern also Kunst.

Ab 12 Uhr öffnen die alten Lagerhallen am Gleisdreieck in Kreuzberg ihre Toren. Ein nahezu leeres Parkhaus, Foodtrucks, die in Berlin jetzt viele Veranstaltungen begleiten, und relativ wenig Leute sind zu sehen, als wir gegen halb zwei eintreffen. Auf drei großräumigen Hallen sind die unterschiedlichsten Menschen und Werke verteilt. Ein Raum mit alter Videotechnik, lebende Personen, die Teil eines Kunstwerkes sind, ein Hund bei dem es nicht ganz klar ist, ein Teenie-Mädchen, das neben einer Vielzahl von Fotos ihrer eigenen Frisur sitzt, ein großer „Porn“-Schriftzug aus Corten-Stahl, ein großer Kronleuchter und am Schönsten: Nach einem kurzen Zwischenstop am Hackeschen Markt es gibt hier Menschen jeder Altersstufe und jeder zieht sich anders an, ohne im Vorfeld einen Rundruf gestartet zu haben.
Es ist: Sehenswert. Und für Babies anscheinend kein Geheimtipp, schließlich sind hier jede Menge unterwegs.
Es dauert: Genau einen Tascherl-Schlaf lang.
Es kostet: 12 Euro pro Person, Babies, unklar bis zu welcher Größe, haben freien Eintritt.
Es hat mich fasziniert: Wie schön, die Menschen sind. Und die Kunst, natürlich. Und die durchsichtigen Socken einer jungen Ausstellerin. Und diese tollen Stoffbeutel, die ich einfach immer mitnehmen muss.
Empfehlung: Heute um 12 für Kunstinteressierte mit Kind.