Kultur mit Kind, Schöne Dinge

Das Farbenspiel – Advent-Gewinnspiel Nummer 4 – Werbung + Gewinnspiel

Werbung. „Ich hab da etwas für Dich“, sagt meine Freundin und grinst erwartungsfroh. „Na ja gut, eher für die Kinder“. Sie reicht mir das Farbenspiel von Romanswerk und tatsächlich entpuppt es sich für ein gutes Gerät für uns alle.

Was ist das eigentlich?

Hübsch finde ich es, das lässt sich gleich feststellen. Ein Holzbrett, das bunte Filzkugeln beinhaltet, die man beliebig einordnen kann. Die Filzkugeln kenne ich von den Teppichen, die ich immer so gerne haben möchte, die allerdings nichts für den Langhaar-Hund sind. Besonders gerne mag ich die Haptik: Die bunten kleinen Kugeln legen gut in der Hand, das Holz sowieso und es ist ein Spiel, das ohne Anleitung daher kommt. Ich, die Anleitungen lesen hast, mag das.

Die Geschichte

Entworfen hat das Spiel das Kind vom Hersteller. Es hat immer mit Hingabe alle Filzkugeln in diverse Löcher (wie zum Beispiel die Klettergriff boards, oder die Filzi-Schleuder Ständer von Romanswerk) gesteckt, die Mutter hat die Idee aufgegriffen, einen therapeutischen Wert darin gesehen und der Handwerker, der Vater, hat es dann umgesetzt.

Wer nutzt es bei uns?

Ich mag es gedankenverloren damit rumzuspielen und Muster zu legen. Für die Kinder ist es super, um sich in Farbspielen auszuprobieren und mit Zahlen zu hantieren. Vier gewinnt und Fuchs und Henne lässt sich auch damit spielen. Was ich besonders gut finde ist aber vor allem, dass es mal ein echt schönes Spielzeug ist, das gut ist für die Feinmotorik. Gewinnen könnt Ihr es auch.

Das müsst Ihr dafür tun

Beantworten müsst Ihr dafür nur folgende Frage: Was ist Eure Lieblingsfarbe oder die Eurer Kinder? Antworten könnt Ihr hier oder auf Instagram und Facebook, sobald dort der Artikel erschienen ist. Gelost wird am 18.12. um 10 Uhr.

 

Das Gewinnspiel ist bereits beendet: Die Gewinnerin benachrichtigt.

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Weiche Stoffpuppe: Advent-Gewinnspiel Nummer 3 – Werbung + Gewinnspiel

Anzeige. Der Nikolaustag ist schon vorüber und bis Weihnachten sind es noch zwei Wochen: Zeit wieder einmal etwas Schönes vorzustellen. Warum die Stoffpuppe „Krümels Schwester“ von Jako-o bei uns eingezogen ist und wie Ihr sie gewinnen könnt, verrate ich Euch.

Wir haben eine ganze Ansammlung an Plüschtieren. Mein Sohn mag Plüschtiere, meine Tochter nicht so sehr, dafür mag sie Puppen. Puppen haben wir schon einige: alle ohne Haare und meist nackig. Als Bettkumpanen find ich die echt etwas unhandlich. „Krümels Schwester“ soll die Brücke schließen und eine weiche Kumpanin werden.

Eine Freundin aus Stoff

Beide Kinder sind angetan von der Puppe und nehmen sie sofort auf in die Gruppe der Spielgefährten. Für eine Puppe ist sie etwas groß, was mich zuerst irritiert, finden die Kinder super und ich ahne, dass es auch von Vorteil sein dürfte, dass das Püppchen auch ganz gut waschbar scheint.

Kleidung für Puppe und Kind

Die Puppe kommt im rosa Outfit, aber wir haben auch die weihnachtliche Edition: So wird im Dezember das Originalkleid abgelegt und die Puppe trägt ihr Weihnachtskleid. Besonders toll: die Strumpfhose dazu gibt es für Puppe und Kind, und das Kind trägt dazu einen weihnachtlichen Kuschelpulli.

Zubehör

Puppenwagen gibt es zwei bei uns, die allerdings eher für drinnen sind: Um die Mobilität von Puppe und Kind zu gewährleisten haben wir nun aber auch einen Fahrradsitz +Helm.  Ob der sich gut macht auf dem Fahrrad? Leider konnten wir das bei der Kälte der letzten Tage nicht feststellen. Was wir aber gesehen haben: Man kann einen Autositz draus machen und der Gedanke, dass auch die Puppe einen Helm trägt, gefällt mir. Wie es scheint, den Kindern auch.

Farbe der Original-Klamotten: ersichtlich an den Schuhen.

Puppe zu Euch

Mit „Krümels Schwester“ könnt Ihr nun auch eine plüschige Begleitperson für Euer Kind gewinnen. Beantworten müsst Ihr dafür nur folgende Frage: Was bedeutet Freundschaft für Euch? Antworten könnt Ihr hier oder auf Instagram und Facebook, sobald dort der Artikel erschienen ist. Gelost wird am 13.12. um 10 Uhr. „Krümels Schwester“ kommt in den Original-Klamotten zu Euch. Viel Erfolg.

Das Gewinnspiel ist bereits beendet und die Gewinnerin benachrichtigt. Danke.

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Bilderbuch-Box: Advent-Gewinnspiel Nummer 2 – Werbung + Gewinnspiel

Werbung. Vorlesen spielt bei uns eine große Rolle. Eine so große, dass wir quasi immer Nachschub brauchen. Beim Beltz Verlag haben wir uns umgeschaut und durften fünf Bücher testen, die wir im Anschluss auch ganz weihnachtlich auch an Euch verlosen dürfen.

1. Das Weihnachtsbuch: An der einen oder anderen Stelle hatte ich es schon mal erwähnt, für mich nicht ganz nachvollziehbar lieben meine Kinder nahezu alles von Axel Scheffler. „Schöne Bescherung, kleiner Bär“ ist natürlich auch wieder ein Erfolg und ich kann es dieses Mal sogar ganz gut verstehen: Das Reimen, die Klappen und nahezu jedes Bild ist ein Wimmelbild.

2. Das Maulwurfbuch: Ob „Wenn Du Sorgen hast, rolle einen Schneeball“ all zu philosophisch daher kommt? Nein, die Geschichte wie ein kleiner Maulwurf, erschaffen in Seoul, Freunde findet, ist wirklich sehr niedlich.

3. Der Liebling: Recht schnell war klar, dass „Dieses Tier bleibt jetzt hier!“ der Liebling in unserer Bücherbox ist. Die kleine Etta schleppt ein Tier nach dem anderen ins Elternhaus und die Leser dürfen diese suchen. In Reimform. Besonders schön fand ich, dass ich als Vorleserin auch nach der fünften Runde immer noch etwas entdecken konnte.

4. Das Naturbuch: Beeindruckend fand ich an „Ein großer Tag, an dem nicht passierte“ die Farben. Erzählt wird die Geschichte eines Kindes, das gerne Computer spielt, seinen Zeitvertrieb verliert und die Natur inkl. der Langsamkeit entdeckt. Das ist ganz eindrücklich geschrieben, trifft uns als Nicht-Spieler aber so wenig, dass wir nicht ganz so geflasht waren wir von Punkt 3. Bestimmt aber für viele im Grundschulalter einen ganz anderen Aha-Effekt.

5. Das Malbuch: Das „Kinder Künstler Fratzen Buch“ ist super. Endlich ganz wichtigen Dingen widmen: Gesichtsausdrücken.

Und genau unsere Bücherbox bestehend aus diesen fünf Büchern darf ich nun – dem Beltz Verlag sei Dank – an Euch verlosen. Was Ihr dafür tun musst?  Sagt mir, wie oft bei Euch vorgelesen wird? Direkt im Blog oder auf den sozialen Medien (sobald dort sichtbar) Facebook oder auf Instagram: Jeder Kommentar gilt. Gelost wird am 5. Dezember um 18 Uhr: Viel Spaß.

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Advent – Gewinnspiel Nummer 1 – Nachhaltigkeitskastln

Wer hier schon länger mitliest weiß, dass ich jedes Jahr im Dezember Dinge aussortiere, die anderen vielleicht noch Freude bereiten können. Bücher, Klamotten, Spiele – schon vieles hat so den Weg zu anderen gefunden. Das fand ich so inspirierend, dass ich einiges schon im Laufe des Jahres weggegeben habe. Klamotten, die meinen Kindern nicht mehr passen, anderen Kleinen aber vielleicht noch einen Winter lang und Bücher, die anderen noch Freude machen. Aber weil hier Gewinnspiel-Wochen sind, geht es natürlich nicht ohne ein kleines #nachhaltigkeitskastln und ich verlose vier Dinge.

 

1.) Eine Tönung für farbenfrohe Menschen. Ich wollte mir im Herbst die Haare tönen, kam aber mit einer Farbe aus: diese ist jetzt übrig. Farbe „Rose Red“. Manch einer mag es schon vermutet haben, es ist die Farbe vom Foto.

2.) Ein Krimi, dessen Autor angeblich viele Anhänger hat: „Macbeth“. Ungelesen.

3.) Ein Hörbuch und zwar von Robert Seethaler „Das Feld“: Nigelnagelneu, für die pingelige Verschenker: Kleine Schramme am Cover.

4.) Ein kleines Buch von Christian Kracht „Imperium“.

Wenn Ihr etwas davon haben wollt, müsst Ihr nun lediglich die Zahl(en) nennen: Wenn sich mehrere Leute melden, lose ich aus und zwar am 30.11. um 18 Uhr. Wie jedes Jahr gilt, wenn Ihr auch Dinge verlosen wollt, die bei Euch daheim sind, aber anderswo jemanden vielleicht mehr Freude machen, freue ich mich, wenn Ihr den #nachhaltigkeitskastln verwendet. Kommentiert könnt Ihr überall, wo ihr den Beitrag bei mir findet. Viel Spaß.

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Advent, advent – bald brennt ein Lichtlein

Bei uns ist die Tage irgendwie immer einer krank und auch mit den Interviewreihen (Familienrollen und Elternfragen) bin ich gedanklich schon im neuen Jahr, aber das heißt nicht, dass es hier völlig ruhig wird, es wird tatsächlich weihnachtlich.

Wie im vergangenen Jahr werde ich wieder ein #nachhaltigkeitskastln machen: Dinge, die bei mir sind und anderorts Leuten eine Freude machen können, sollen so den Weg finden. Nicht mehr so viel wie in den vergangenen Jahren, weil ich zum Beispiel Kinderklamotten meist gleich weggebe, aber es gibt immer noch einige schöne Dinge. Und es gibt noch ein paar andere Weihnachtsverlosungen von Dingen, die wir hier toll finden und die wir anderen zeigen möchten.

Warum ich Euch das erzähle?

Damit es nicht untergeht in der Weihnachtsflut: Ab sofort und bis Mitte Dezember gibt es hier ein bis zwei Verlosungen die Woche. Ich freue mich drauf: Ihr hoffentlich auch und jetzt werden wir schnell gesund. Alle mal gleichzeitig. Ihr hoffentlich auch, falls Ihr das nicht schon seid.

Wer unbedingt noch ein Interview lesen möchte, dem seien wärmstens die letzten Familienrollen mit Inke empfohlen, die davon erzählt, wie sich ihr Vater langsam aus ihrem Leben verabschiedet hat.

Familienrollen, Kultur mit Kind

Alltag ohne Vater: „Ich wollte endlich, dass er mich sieht, nicht die kaputte Partnerschaft.“

Inkes Eltern hatten sich getrennt: Warum ihr Vater dann nur noch eine sehr kleine Rolle in ihrem Leben hatte und wie sich dass auf ihre Kindheit als bindungsorientierte Familiebegleiterin ausgewirkt hat, das erzählt sie in den Familienrollen

Du trittst als Familienbegleiterin und auch als Bloggerin für bindungsorientierte Elternschaft ein. Auf Twitter hast Du mir verraten, dass Dein eigener Vater in Deiner Kindheit/Jugend kaum eine Rolle gespielt hat, wie kam es dazu?

Meine Eltern haben sich kurz vor meinem 10. Geburtstag getrennt. Es ging ihnen als Paar schon lange nicht gut, weil sie nicht mehr in die gleiche Richtung schauen und Lösungen für entstandene Probleme finden konnten, denke ich.

Wir Kinder (ich habe noch eine 5 Jahre ältere Schwester) haben davon lange nichts mitbekommen. Es gab gemeinsamen Alltag, Urlaube, schöne Momente.

Nach der Trennung zogen wir mit meiner Mutter erst nur in einen anderen Stadtteil unserer Heimatstadt Flensburg. Meinen Vater sah ich jeweils am Wochenende. Wir hatten ein Kinderzimmer bei ihm, in dem aber seine Sachen waren. Außer einigen Gesellschaftsspielen gab es nichts von mir.
Wir verbrachten Zeit miteinander, aber keinen Alltag. Meine Freunde waren nicht dort, Schule fand nicht statt, das Leben bei meiner Mutter war kein Thema. Versuchte ich doch, davon zu erzählen, verfiel er in eine Abwehrhaltung, also ließ ich es mit der Zeit.

Zwei Jahre später zogen wir nach Bonn, 600 km weit weg.Dazu kam es, weil meine Mutter sich ja beruflich neu orientieren musste nach der Trennung und auch einen neuen Partner gefunden hatte.
Von da an beschränkte sich der Kontakt zu meinem Vater auf kurze, wortkarge Telefonate und Besuche in allen Ferien, stets von meiner Mutter initiiert und bezahlt. Meinem Wunsch nach einer Brieffreundschaft für mehr Nähe zwischen uns mochte er nicht nachkommen; ich schrieb ein paar mal ausführlichst, aber bekam nie einen Antwortbrief.

So wurden wir uns immer fremder, gerade auch als ich in die Pubertät kam. Er fragte nicht, verstand mich nicht, wir schwiegen immer mehr oder führten hölzerne Dialoge. Oft verstellte ich mich einfach und war wieder ganz das kleine Kind, wenn wir uns sahen, damit es irgendwie gelingen konnte.

Wie hat sich das stellenweise Abtauchen Deines Vaters auf Eure Familie ausgewirkt?

Die Beziehung zu meiner Mutter und meiner Schwester war gut. Alles spielte sich ein im neuen Leben. Da meine Schwester beim Umzug schon 15 war, hatte sie in Flensburg mehr zurückgelassen: Freund, Clique, Heimat. Deshalb und auch weil sie meinem Vater meines Erachtens mehr ähnelte als ich, ihn vielleicht auch besser lesen konnte, war sie öfter in Flensburg und auch mehr im Gespräch mit ihm.

Meine Mutter hat immer versucht, die Lage zu entspannen, hätte z.B. auch gerne gemeinsame Weihnachtsfeiern o.ä. gut gefunden, aber mein Vater blockte alles ab. Vor lauter Kränkung, denke ich, weil sie am Ende entschieden hatte zu gehen. So waren viele Momente heftig, anstrengend, bedrückend für mich, wie ein Wandern zwischen zwei Welten. Aber in Bonn war ich gut gebettet.

Du hast erzählt, dass Dein Vater keine große Rolle mehr in Deinem Alltag gespielt hat: Wie ging es Dir dann bei den wenigen Kontaktversuchen?

Wie oben schon angerissen ging es mir nicht gut mit der Situation. Besuche waren anstrengend, weil ich mich verstellte. Nach jedem Abschied fiel ich in mich zusammen. Telefonate von Bonn aus erinnerten mich stets wieder an das ganze Dilemma, wo ich das alles doch sonst im Bonner Alltag eher ausblenden konnte. Zu spät geschickte Geburtstagskarten vermittelten mir, dass ich nicht mehr richtig präsent war.

Ich war froh, dass er irgendwie da war, sich Ausflüge oder Urlaube überlegte, wir manchmal lustige Kniffelabende hatten, wenn ich vor Ort war – aber mir fehlte ehrliches Interesse, offenes Fragen und Zuhören, Teilen, das Gefühl, dass er mich unabhängig von meiner Mutter sehen kann und mich so behandelt, wie ein geliebtes Kind.

Wir sind über Deinen Vater ins Gespräch gekommen, weil Du auf Twitter davon erzählt hast, dass Du Schlümpfe mit ihm in Verbindung bringst und Du einen Schlumpf zu seinem Grab brachtest. Dein Vater lebt nicht mehr. Hatte sich Euer Verhältnis die letzten Jahre gebessert?

Nein, leider gar nicht, auch nicht durch meine eigenen Kinder. Alles war so richtig implodiert, nachdem mein Vater weder zu meiner Abitur- oder Examensfeier, noch zu unserer Hochzeit kommen wollte. Er erklärte mir hierzu in einem an sich guten Telefonat, dass er es einfach nicht könne – wegen meiner Mutter. Ich spürte seine Verletztheit und wie er sich selbst im Weg stand und innerlich kämpfte. Aber ich war 26, die Trennung dementsprechend 16 Jahre her – ich wollte endlich, dass er mich sieht, nicht die kaputte Partnerschaft.

Es folgten noch ein paar unschöne Szenen persönlich und telefonisch, und ich fand für mich (mit guter Hilfe) heraus, dass ich mich hier befreien musste, mich für sein Glück verantwortlich zu fühlen. Jeder Kontakt riss mich wieder runter in echt fiese, dunkle Löcher. Das fing so nicht weiter.
Ich beschränkte meinen Kontakt auf ein Minimum. Herzlich von meiner Seite aus, aber ohne zu viel Kraftaufwand. Kraft war nicht mehr übrig.

Als seine Krebserkrankung bei einem seiner Besuche bei der Familie meiner Schwester in Bonn diagnostiziert wurde, half ich so wie ich konnte mit Besuchen in der Klinik, Einkäufen oder Wäsche waschen. Meine Schwester und ihr Mann machten tausendmal mehr und gaben sich echt fast auf. Davor ziehe ich meinen Hut und bin sehr dankbar, dass sie das leisten konnten. Mir war das nicht mehr möglich.

Die Tatsache, dass ich selbst Kinder bekommen habe, deren Opa er war, hat unser Verhältnis nicht sehr beeinflusst. Da er nicht zur Hochzeit gekommen war und ich danach den Minimumweg gewählt hatte, waren Taufen, Geburtstage, Einschulungen usw. auch nichts mehr, wozu ich ihn einladen mochte. Ich klammerte ihn thematisch nicht aus, erzählte den Kindern so neutral wie möglich von meinem Papa, zeigte Fotos, traf ihn auch manchmal mit den Kindern auf einem Spielplatz, wenn er in Bonn war. Aber ich stellte ihnen frei, ob sie mehr Kontakt wollten.

Sie wollten es selten: mal gab es ein Telefonat, mal haben sie ihm ein Bild gemalt und geschickt, und ich legte aktuelle Fotos dazu.

Aber er hatte seinen Platz in meinem Leben einfach schon lange aufgegeben. Es war keine Lücke mehr übrig, die er hätte füllen können – er wurde also kaum vermisst. Es sei denn, ich ließ diese Gedanken doch mal wieder zu. Dann tat es weh. Doch insgesamt hatte ich ganz gut meinen Frieden damit gemacht.

Du arbeitest als Familienbegleiterin: Glaubst Du, dass Deine eigene Familiengeschichte einen Einfluss auf Deine Arbeit hat?

Diese Frage wurde mir im SWR Nachtcafé so ähnlich zum ersten Mal gestellt, als ich dort als Trennungskind interviewt wurde. Sie kam unvorbereitet. Über den Einfluss all des Erlebten auf mein jetziges Tun und Sein hatte ich tatsächlich vorher nicht nachgedacht – und kann es wohl auch noch immer nicht wirklich beantworten.

Dass ich bindungs- und beziehungsorientiert arbeite und auch immer versuche, die Eltern und ihre Partnerschaften mit im Blick zu haben, hat vielleicht damit zu tun – vielleicht aber auch mit meinen eigenen Erfahrungen als Ehefrau in den Jahren mit drei Kleinkindern, in denen wir Eltern uns neu einrichten mussten.

Alleinerziehenden und all ihre Herausforderungen im Alltag begegne ich meines Erachtens genauso empathisch und möglichst umsichtig und vielschichtig blickend wie anderen Eltern auch und nicht speziell sensibler durch meine Mutter. Aber ich glaube, in Scheidungskinder kann ich mich besonders gut einfühlen.

Deine Mutter war streckenweise alleinerziehend: Hast Du das Gefühl, dass sich das auf Deine Erwartungen an Deinen Partner auswirkt?

Inke mit 2

Dass meine Mutter als Alleinerziehende etwas Besonderes war oder heftige Herausforderungen meistern musste, war mir lange nicht bewusst. Sie hat es unheimlich gut hinbekommen, alle Sorgen von uns fernzuhalten und uns doch irgendwie alles zu ermöglichen, was andere Kinder auch hatten. Sie ist beruflich nach der Trennung gut durchgestartet, was für sie persönlich sicher kraftgebend war und natürlich auch finanziell für uns.

Zeitlich war es manchmal natürlich etwas eng, und manchmal habe ich mir sicher weniger Selbständigseinmüssen gewünscht als Teenie. Vielleicht ist es mir deshalb heute wichtig, dass wir fünf hier zu Hause ein echtes Team sind. Ich wünsche mir, dass jeder die Möglichkeit hat, zu verstehen, was im anderen vorgeht, dass Probleme möglichst lösungsorientiert angegangen werden, dass Zeit für alle und alles ist. Auch mein Mann weiß genauso wie ich, was bei jedem so los ist, und das muss ich nicht initiieren, denn das will er von selbst.

Für die Partnerschaft und die Familie habe ich aus der Kindheit eher mitgenommen, dass ich anfangs sämtlichen Auseinandersetzungen aus dem Weg gegangen bin. Ich musste erst lernen, das zu schätzen und zu nutzen, anstatt wegzulaufen. Viel davon habe ich meinem Mann zu verdanken, weil wir gemeinsam diesen Weg gefunden haben.

Ich bin also eher ohne Erwartungen in diese Familiennummer gestartet und habe dann viel Gutes mitentwickelt, aber eben nicht unbedingt wegen des Weges meiner Eltern oder der Angst vor einem ähnlichen Geschehen. Im Nachhinein mag es vielleicht so aussehen, aber ich denke, wir gehen einfach einen eigenen Weg und haben Glück, dass wir ein gutes Team bilden können.

Was wünscht Du Dir für Deine eigenen Kinder?

Für meine Kinder wünsche ich mir die beständige Nähe und Sicherheit, die ich bei meiner Mutter trotz allem immer hatte und jetzt noch habe, die mir auch ihr neuer Mann mit gibt, der für die Kinder der Manni-Opa ist. Diese Nähe und Sicherheit hat auch mein Mann bei seinen Eltern, eigentlich sogar wir beide, und das sollte auch in der nächsten Generation bleiben.

Ich hoffe, dass die Kinder mitnehmen, wie wichtig Gespräche sind, Rücksichtnahme, Zuverlässigkeit, Kompromissefinden. Wie wichtig auch Freiwilligkeit ist, dass Eigensinn seinen Platz hat, dass ein Familiensystem stetig neu justiert werden muss. Dass das Arbeit ist, aber auch Kraft gibt.

Ich wünsche mir, dass sie, wenn sie später als Erwachsene wieder auf mich treffen, gerne gekommen sind und vor allem ein Gefühl haben: nach Hause zu kommen. Egal woher.

Vielen lieben Dank für Deine Offenheit, Inke. 

Mehr über Inkes Arbeit erfährt Ihr hier.

Die Familienrollen gehen jetzt in die Weihnachtspause: Ich bin aber immer auf der Suche nach neuen Interviewpartnern, falls Ihr also eine Idee habt, worüber Ihr gerne mal lesen würdet oder selbst Gesprächsbedarf habt, schreibt mir.