Kultur mit Kind, Meinung

Rum-ge-gendert

Symbolbild

Dunkelblau ist der Winteranzug vom frühen Vogerl. Dunkelblau und ein kleines bisschen zu klein. Deshalb sind wir gestern zu dem Bio-Baby-Laden in Berlin, der ein bisschen zu viele Prenzlauer-Berg-Klischees vereint, und den ich nicht so gerne mag.

Ein neuer Winteranzug soll es sein, sagte ich zu einer Verkäuferin, die ich dort noch nie gesehen hatte. „Bitteschön“, freudestrahlend und sehr stolz hält sie mir ein pinkes Exemplar entgegen. „Es ist ein Junge“ entgegne ich und deute auf den blau gekleideten Knaben. Das mache nichts sagt sie, grad hierbei entscheiden sich Eltern nun immer öfter bewusst für pink. Das sei volle Absicht, erklärt sie mit Stolz.

Ich bin ähnlich irritiert wie letzten Monat, als ich eine Krankenschwester dabei beobachtet habe, wie sie einem Dreijährigen erklärt hat, dass er der Puppe etwas kochen soll. Nachdem er sie geschminkt hat.

Anders als bei der Krankenschwester bin ich hier aber gefordert irgendwas zu tun. Ich  murmle etwas von altmodisch und kaufe einen anderen Anzug. Lindgrün ist er. Hübsch. Aber so ganz schlau bin ich nun nicht. Jungs von heute tragen also auch mal pink und lernen schminken. Aber so mit voller Absicht? Wo sind Eure Gender-Grenzen?

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