Kultur mit Kind, Meinung

Die Post und der Handel und der Streik

Shoppingbegeistert war ich noch nie. Und seit dem mein Sohn mich dabei regelmässig begleitet, ist das noch ein bisschen unlustiger geworden. Wie gut, dass es Online-Shopping gibt. Kleine weiche Päckchen mit Baby-Bodies oder große Kartons, die ich, bei Bedarf,  zurückschicken kann: Unser Postmann brachte vieles.

Sendungsverfolgung. 

Brachte. Denn: Seit langen Wochen habe ich ihn nun schon nicht mehr gesehen. Den Mann mit der gegerbten Haut, der immer den Inhalt des Gebrachten errät und den der Hund nicht mag. Und der eigentlich sehr nett ist und grad nicht arbeitet. Denn: Die Post streikt. Berechtigterweise: Sollten die Zusteller denn nun 20 Prozent weniger Geld kriegen.

Ich verstehe die Wut der Leute. Aber dennoch: Es nervt.  Ausständig ist bei uns: ein Fahrrad (schmerzlich vermisst von meinem Mann), ein Fahrradsitz (vermisst von allen, noch unwissentlich vom Kind), eine Marmelade (selbst gemacht von meiner Cousine) und täglich wird es mehr. Der Ort, wo die Berliner Päckchen grad alle wohnen heißt Börnicke und es ist unklar, wann wir die Sachen sehen.

Kürzlich brauchten wir Sommersandalen und kurze Hosen fürs Kind. Ein Klick weiter – so wie früher –  wären wir wahrscheinlich im Herbst gelandet. Also haben wir ein paar nette Läden entdeckt. In Berlin Friedrichshain. Mit freundlichen und unfreundlichen Verkäufern. Zu einer Dame haben wir sogar gesagt, dass wir wiederkommen. Seit dem frage ich mich, ob die Post vielleicht in Wahrheit eine Kampagne für den lokalen Handel gestartet hat. Eine ziemlich erfolgreiche sogar. Den Kindersitz hätte ich trotzdem gerne.

Und wie geht es Euch so mit der Post, betrifft Euch der Streik?

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