Kultur mit Kind, Nachgefragt

„Sie wird sich hoffentlich selbst das für sie Beste aus beiden Kulturen aussuchen“. / Kultur mit Kind: Christina aus Bremen erzählt von der Verbindung zu Kroatien

Durch ihren Mann hat Christina die Liebe zu Kroatien entdeckt. Wie sie beide Kulturen in ihren Alltag integrieren und welche Ausflugstipps sie für ihre Heimatstadt Bremen geben kann, verrät sie im „Kultur mit Kind“-Interview.
Stell Dich doch bitte kurz vor. 

Ich heiße Christina, bin 31 Jahre alt, seit 2012 mit meiner großen Liebe Ivo verheiratet und Mutter einer eineinhalbjährigen Tochter. Seitdem ich schreiben kann, schreibe ich. Erst Notizbücher voll mit fantasiereichen Geschichten. Dann, als die Fantasie der Realität weichen musste, nach erfolgreichem Journalismus-Studium und Volontariat hauptberuflich bei einer Bremer Nachrichtenagentur. Und zu Hause, für mich, vielleicht auch in nicht allzu ferner Zukunft auf einem Blog – Zukunftsmusik… Facebook und Instagram nutze ich auch, aber im Moment eher sporadisch. Leider!
Durch meinen Mann – zwar in Bremen geboren, aber mit dem Herzen in Dalmatien und Bosnien-Hercegovina – habe ich die Liebe zu Kroatien gefunden. Dort sind wir, entfliehen dem deutschen Alltag, wann immer es uns möglich ist.

Bevor Deine Tochter zur Welt kam, hast Du als Journalistin gearbeitet. Einer dieser Berufe, die sich gerne mit dem Privaten vermischen. Wie handhabst Du das heute? 

Mein Beruf war mir, bis ich schwanger wurde, immer sehr wichtig. Ein 9-bis-5-Job war das natürlich nicht. Oft saß ich auch nach Feierabend noch an einem Text, bin abends und am Wochenende auf Veranstaltungen gegangen. Seitdem unser Kind da ist, haben sich meine Prioritäten verschoben: erst kommt die Familie, dann – sehr viel später – der Job. Beides nach einem Jahr Elternzeit in Einklang zu bringen, war erst nicht so einfach, klappt nun aber ganz gut. Mein Traum ist es, irgendwann freiberuflich zu schreiben, mir die Themen aussuchen zu können. An einem Konzept arbeite ich schon seit Längerem, und auch abseits vom Journalismus habe ich Ideen, aber da ist noch nichts spruchreif, das bleibt erst einmal mein Hobby nach 20 Uhr 😉

Einen Teil Eurer Elternzeit habt Ihr in der Heimat Deines Mannes verbracht. Was soll Eure Tochter aus der Kultur von Euch beiden mitbekommen? 

Wir leben in Deutschland, mein Mann ist in Bremen geboren, wir reden überwiegend deutsch – da bleibt im Alltag leider nicht allzu viel kroatische Kultur übrig. Umso wichtiger finde ich es, so oft wie möglich dort zu sein, und möglichst viel Zeit mit Baka (Oma) und Dida (Opa) zu verbringen. Die gesamte Familie meines Mannes spricht mit unserer Tochter außerdem nur kroatisch. Uns ist wichtig, dass sie sich später in beiden Sprachen verständigen kann. Ansonsten folgen wir keinem Erziehungskonzept. Sie wird sich hoffentlich selbst das für sie Beste aus beiden Kulturen aussuchen.

Ihr drei lebt in Bremen. Was kann man dort als junge Familie besonders gut machen?

Bremen hat auf den ersten Blick für junge Familien in meinen Augen nicht wirklich viel zu bieten. Ich finde, man muss schon ein wenig suchen, um die kleinen, aber feinen Schätze der Stadt ausfindig zu machen. Natürlich ist es auch abhängig vom Alter des Kindes. Seitdem Adriana laufen kann und sich immer mehr für ihre Umwelt interessiert, ist es einfacher, etwas zusammen zu unternehmen. Wir sind gern im Bürgerpark, dort gibt es neben vielen Wiesen, Wäldern und Platz zum Toben auch ein Tiergehege mit Eseln, Schweinen, Ziegen etc. Schön ist auch der Zoo am Meer im Bremerhaven. Ich freue mich auf die Zeit, wenn wir mit ihr ins Kino, ins Theater und auf spezielle Veranstaltungen wie die Breminale am Weserufer gehen können und sie all diese Dinge auch ganz bewusst erlebt.

Und meine Lieblingsfrage: Wie enstpannst Du? 

Die EINE Entspannungstechnik habe ich für mich nicht. Dinge, bei denen ich runterkomme: Abtauchen in Geschichten, egal, ob Bücher oder Filme (zuletzt gesehen und wunderbar entspannt (und am Ende auch geweint): Verstehen Sie die Béliers?). Zeichnen. Seitdem Adriana auf der Welt ist, auch gerne abends allein im Auto die Musik aufdrehen und mitsingen 🙂 Eine heiße Dusche. Manchmal reichen mir auch zehn Minuten absolute Ruhe auf der Couch. Mit Kaffee!

Dankeschön für das Interview. 

Die Bilder wurden freundlicherweise von Christina zur Verfügung gestellt.

Und hier geht es zum privaten Instagram-Account von Christina, den sie auf Anfage aber vielleicht für Euch freischaltet.

Ihr habt auch ein Kind, interessiert Euch für Kultur und möchtet darüber reden? Schreibt mir eine Mail an fruehesvogerl@gmail.com. 


Eine Übersicht über alle bisher geführten Interviews findet Ihr hier.
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