Alltag, Meinung

Liebe Mütter aus dem Internet,

viel Zeit verbringe ich hier in diesem Internet. Schreibe mit Frauen, die aus Frankfurt, Köln oder Bremen stammen, und eigentlich hat das recht wenig zu tun mit mir, könnte man meinen.

 

Dass ich nicht zwischen On-und Offline Freunden unterschiede, hab ich schon mal geschrieben. Wie sollte ich auch: Hab ich eine meiner engsten Freundinnen aus dem Forum eines Printmagazins, kannte von meinem Mann erst seinen Nutzernamen und selbst der Hund grinste mir zuerst vom Bildschirm entgegen.

Mütter aus dem Internet

So kuschelig wie zuhause ist es sowieso nirgends.

Was machst Du denn da immer auf diversen Kanälen, fragte mich kürzlich jemand. Du kennst die doch nicht und schreibst so viel mit Leuten, die auch noch weit weg sind.Was erzählen, denn Mamablogger eigentlich, wollte neulich jemand wissen: Ganz unterschiedliche Dinge natürlich. Wie gut ich Euch finde, liebe Mütter aus meiner Blase, habe ich die Tage gemerkt, und das kam so.

 

Wir sind viel unterwegs: Ob es sich um eine Kindercafé, eine Krabbelgruppe oder einen Spielplatz handelt, ist dabei unwichtig. Manche Mütter treffe ich häufiger, so unterhalten sich zwei, ob das Kind schon durchschlafe. Reden darüber, ab wann man denn das Schlaflernprogramm anwenden könne und ein Vater wirft ein, dass das Nachts ja wohl nicht der Hunger sein kann. Ganz bestimmt nicht. Eine andere Mutter wirft ein, dass ihr Sohn sich schon wehren muss: er ist ein dreiviertel Jahr und den Rest habe ich nicht mehr verstanden, da war ich schon ein bisschen abgetaucht.

 

Vergleiche, vergleiche

Kann das Kind schon dieses, kann es jenes: möchtest Du hier noch optimieren und so weiter und so fort? Immer wenn ich sowas erlebe, möchte ich ganz laut aufstampfen und stop schreien. Immer wenn mich jemand fragt, was Mamablogs so reinschreiben in die Welt: möchte ich darauf verweisen. Unterschiedliches. Natürlich gibt es da Rezepte. Und ein paar Befindlichkeiten. Aber es gibt vor allem Botschaften zu transportieren, was bedürfnisorientierte Beziehung bedeutet zum Beispiel. Und auch wenn nicht alle in Familienbetten schlafen, jede das Stillen unterschiedlich lange praktiziert und auch viele Regeln anders ausgelegt werden, habe ich bei meinen Online-Müttern immer das Gefühl, dass es ums Kind geht. Dass sie auch mal fragen und dann gibt es diese Blogs, die würde ich dann gerne ausdrucken wie die Blogs von Katja oder Susanne. Wie praktisch, dass die nun auch Bücher geschrieben haben.

 

Vielleicht bin ich auch eher so der Online-Gruppen-Typ, so lange es nicht ins Forum geht. Aber wenn mir mal eine Mutter zu viel wird, habe ich bei diesem Internet: einen gewaltigen Vorteil. Ich schalte einfach aus. Auf Spielplätzen/Kindercafés wirkt das immer gleich so unhöflich.

 

Ich danke meinen Online-Freundinnen: Dani, Susanne und Bella, die nicht morgen mit dem Schlaflernprogramm anfangen müssen.

 

Ich danke an dieser Stelle Susanne von Geborgen Wachsen, die vor Jahren den Begriff des Online-Clans geprägt hat.

 

PS.: Natürlich gibt es da draußen auch noch Ausnahmen.

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