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Pekip, Babyschwimmen und Co.: Warum ich in Babykurse gehe

Niemals würde meine Bloggerkollegin Andrea von Runzelfüßchen in einen Babykurs gehen, hat sie mir erzählt und auch ich hatte in der Tat schon schwierige Kaliber: Einen Pikler Kurs brach ich ab, weil die Leiterin sich für einen unerkannten Guru hielt und Babyschwimmkurse hatten wir zwar motiviert besucht, aber mehr als ein Kurs in Folge wurde es nie: Das Konzept des Untertauchens war einfach nie so mein Fall.

 

Bei meinem Jungen hatte ich die Mädels aus meinem Rückbildungskurs, die mich völlig immun gegen jeglichen neuen Babykurs machten: bei meinem Mädchen begann ich sie plötzlich mehr zu schätzen, vor allem als die kleine Freundin (Schwester der Rückbildungsfreundin des großen Bruders) mit ihrer Familie gen Süden zog.

 

Deswegen:

Andere Kinder: Meine Tochter geht noch in keine Kita und die Möglichkeit andere Einjährige, die ähnliche Interessen kennenlernen sind nun mal begrenzt: Babykurse sind ein sogenannter Place to be. In unserem Sing-und-Klatsch-Kurs im Prenzlauer Berg – Hallo Klischee! – hat meine Tochter Spaß und auch wenn ich mal nicht so Lust auf Gesellschaft habe, das Stündchen tut ihr gut.

 

Mit netten Leuten können wir im Anschluss Macarones teilen, zum Beispiel.

Andere Eltern: Diese Kurse gibt es eigentlich nur für die Eltern, sagen die einen. Diese Kurse wären ja ganz lustig, wenn die anderen Eltern nicht wären, sagen die anderen. Es gibt schreckliche Miteltern: Solche, die gleich zu Beginn nach den U-Ergebnissen fragen, oder die voller Stolz berichten, was ihr Kind alles nicht darf und ein paar, die sind einem schlicht und ergreifend egal.

 

Aber es gibt auch andere, die netten, mit denen man gerne quatscht und: Ein Kind braucht wahrscheinlich nicht zwingend gleichaltrige Spielkameraden, aber es ist für die Mutter auch nett, jemanden zu haben der zu ähnlichen Tageszeiten Zeit hat.

 

 

Kein Spielplatz: Viele Leute verbringen eine große Zeit auf Spielplätzen. Kann ich nicht nachvollziehen, ich mag es dort nicht sonderlich. Rutschen, schaukeln, klettern sind mir selbst so fremd, dass ich das wenig transportieren kann und meine Kinder auch nicht grad übergehen vor Begeisterung, wenn es uns denn mal auf einen verschlägt. Sportliche Motivation in Form eines Babykurses funzt bei uns: Spazieren und Garten auch.

Statt Spielplatz sind wir zum Beispiel mehr fürs Lesen.

 

 

Fester Zeitpunkt: Ich stehe unglaublich auf Rituale: Am Montag das Spieldate für Donnerstag für meinen Jungen zu kennen, zu wissen welche Familie uns am Wochenende besucht und wann wir Babykurs haben: ich mag das. Für Flexibilität bleibt Zeit genug.

 

 

Geschwisterkurs: Sind das Ding, ehrlich. Wir machen so etwas im musikalischen Bereich und wir finden es – und das kam echt überraschend – alle richtig gut.

Das einzige Problem, dass nahezu immer auftaucht: Die Fotografiererei. Ich hasse es, wie schon hin und wieder erwähnt, wenn fremde Menschen meine Kinder fotografieren, muss ich da einschreiten. Das gilt auch bei Babykursen und wird nicht immer von jedem gleich verstanden.

 

Allerdings sage ich es dort einmal, auf Spielplätzen stelle ich mir das ungleich schwieriger vor und bin schon gespannt, was Andrea dazu sagt: die es ja ähnlich schätzt, wenn ihre Kinder auf fremden Bildern landen.

 

Andreas Text in dem sie erzählt, warum sie niemals einen Babykurs besuchen würde, findet ihr übrigens hier.

 

Und was sind Eure Erfahrungen: Babykurse ja oder nein – oder seht ihr das auch ein bisschen als Prozess?

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