Dass sich Mütter nicht schlecht fühlen sollen, ist eines der Dinge für die sich meine liebe Bloggerkollegin Anna von berlinmittemom unermüdlich einsetzt.
Oft bin ich einer Meinung mit ihr. Selten nicht. So wie gestern auf Twitter. Es ging um den Begriff der „MILF“. „“Mother I’d like to fuck“ schrieb Anna. Noch Fragen?“
Der Begriff wird in Pornos verwendet, und Anna zeigt mir dann noch den schrecklichen Link des „MILF“-Makers. Und weiter steige ich nicht in die Recherche ein, denn ich mag den Begriff. Eigentlich.
Der Begriff „MILF“ bedeutet für mich: Eine Mutter ist schön. Eine Mutter ist begehrenswert. Und ja, auch Mütter haben Sex. Männer finden Frauen anziehend, deren Bäuche vielleicht Streifen haben. Deren Busen keinen Bleistift mehr einzwicken kann. Die vielleicht an manchen Tagen stoppelige Beine haben. Deren T-Shirts Breiflecken haben, die noch vom gestrigen Tag stammen. Die eine Stoffwindel auf der Schulter haben und Schnuller in der kleinen Handtasche. Deren Wimperntusche auch mal am Lid landet oder die keine Lust haben sich überhaupt zu schminken.
Aber Mütter sind auch Frauen, die mit ihrem Körper neue Grenzen erfahren haben. Deren Körper Hervorragendes geleistet hat. Die plötzlich zu Dingen in der Lage sind, die sie sich so nie vorstellen konnten. Die einen besonderen Blick haben. Die neue Welten kennengelernt haben und das tagtäglich tun.
Und vor allem stand der Begriff „MILF“ für mich auch für die vielen Frauen, die sich – trotz Babybrei am Bauch – Gedanken machen um ihre Optik. Denen es nicht egal ist, wie sie aussehen. Auf schreckliche Bilder, die Frauen in Größe 32 zeigen, die – total realisitisch – im Bikini durch die Gegend joggen, will ich nicht näher eingehen. Auch nicht auf einen Stylisten, der jungen Müttern, ermöglicht, nach der Geburt geschminkt fotografiert zu werden. Wozu nochmal?
Es geht mir um das neue Körpergefühl, das mehr bedeutet als ein paar Kilos. Und so sehr ich dagegen bin, dass mich irgendein X-beliebiger Mensch Mama nennt, finde ich es gut, wenn Frauen ganzheitlich betrachtet werden. Und dazu gehört nun mal auch, dass sich der Körper verändert. Wahrscheinlich ist der Begriff „MILF“ tatsächlich etwas unglücklich gewählt, vor allem wenn man anfängt weiter hinterher zu googlen. Also lassen wir den Begriff bei Seite, Anna, und reden über etwas anderes.
Dass viele Frauen durch ihre Mutterschaft ein ganz anderes Spektrum von Attraktivität aufweisen, das steht außer Frage. Und ich denke, da sind wir uns einig. In meinem Artikel „Überbleibsel der Schwangerschaft“ habe ich mit den Bilderfrauen mal grob das Thema umrissen. Gestern habe ich diesen wunderbaren Artikel von Dani von Glucke und So über ihr neues Körpergefühl als Mutter gelesen.
Diese Geschichten, fernab von der Gewichtszählerei, würden mich wahnsinnig interessieren. Deshalb rufe ich im Geburtstagsmonat August zu einer Blogparade auf. „Wie hat sich Euer Körpergefühl verändert, seit dem ihr Mutter seid? Bitte verlinkt auf diesem Beitrag und verwendet den #mutterkoerper. Die #Blogparade geht noch bis zum 6. September 2015.
Wenn Ihr keinen Blog habt, aber etwas dazu sagen möchtet, dann nutzt doch das Kommentarfeld.