Alltag, Kultur mit Kind, Meinung

Mein erster Monat Vereinbarkeit als Workingmum

Manchmal gehe ich nun tatsächlich mit Regenschirm raus. 

Anfang November klingelte mein Wecker zum ersten Mal nach 22 Monaten wieder um halb fünf. Es ist ja nicht so, dass ich die letzten zwei Jahre immer durch geschlafen hätte: Bewusstes Aufstehen ist aber nun wieder neu.

Meine Elternzeit endet. Die meiste Zeit hatte ich auch in der Elternzeit frei geschrieben, für den Blog und auch andere Dinge. Nun war ich aber auch wieder jeden Morgen von 6 bis 10 Uhr in einer Medienagentur, in der ich mit vielen anderen Geisteswissenschaftlern recherchierte. 
Also ein völlig anderes Thema, dass ich aber von vor der Elternzeit schon kannte. Ich hatte mich irgendwie gefreut, mittags wieder bei meinem Sohn sein, und nebenbei noch ein bisschen schreiben können: Soweit die Theorie. 
Die Praxis
Die ersten Tage dachte ich eigentlich immer nur eines: Warum bin ich bloß so müde? Und ich möchte trotzdem nicht um 8 ins Bett gehen. Mittlerweile scheine ich meinen Rhythmus gefunden zu haben.

Es ist noch dunkel. 

Ich stehe meistens problemlos auf (zu früh raus gehen und fünfzehn Minuten auf die Bahn warten, bilden hier die Ausnahme). Während ich mir meinen zweiten Kaffee trinke,  machen sich Mann und Sohn fertig für die Kita. Und das klappt toll: Auch die Hunderunde absolvieren die beiden gemeinsam. 

Wir hatten kurz überlegt, dass ich das nun morgens machen, aber – einstimmig – beschlossen, dass das um kurz nach vier nicht so eine gute Idee ist. 
Das Internet
Meine Internetzeit ist ein bisschen anders geworden. Viele Blogger nutzen die Bahnzeit zum Vernetzen oder Schreiben, meines ist das meistens nicht. In der Bahn lese ich: Diesen Monat sechs Bücher und vier Zeitschriften. Am Bahnhof beoboachte ich Menschen: Warum trinken Montagmorgen so viele Bier? Und wer ist diese Frau, die jeden Tag vor dem selben Bürogebäude eine raucht und dann immer im Dunklen verschwindet.
Der Rhythmus
Recht schnell ist er wiedergekehrt und taucht nun fast täglich auf, mein alter Freund, der Mittagsschlaf. Gemeinsam mit meinem Sohn genehmige ich mir ein Stündchen und bin dafür am Nachmittag das, was ich gerne sein wollte: entspannt. Für die Blogzeit und die Schreiberei bleibt mir der Abend, meist, wenn mein Mann das Kind ins Bett bringt. Und dann ist immer noch ein bisschen Zeit zu Zweit. Ausgeschlafen bin ich ja schon. 
Dass das nicht immer so leicht ist, mag ich schon erahnen. Aber bis jetzt fühlt es sich gut an, das liegt vor allem an den Beteiligten. 
Wisst Ihr das noch, wie bei Euch der Wiedereinstieg war, oder steht Euch das noch bevor?

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