Kultur mit Kind, Meinung

Das Leben und die Lebensplanung / Familienplanung / Vereinbarkeit

Dass ich irgendwann Kinder haben möchte, wusste ich schon früh. Darüber nachgedacht, habe ich trotzdem lange Zeit nicht. Meine 20er waren geprägt vom Leben in Berlin: Ich machte was-mit-Medien, war viel und intensiv unterwegs und war recht zufrieden.

Dann lernte ich meinen Mann kennen. Und war noch ein Stück weit glücklicher. Wir lebten unser Berlin und irgendwann kam sie dann doch die Kinderfrage: Und plötzlich wurde er richtig greifbar dieser Kinderwunsch. Kurze Zeit danach war ich auch wieder auf der Suche nach einem neuen Job. Hatte ich schon erwähnt: Ich lebe in Berlin und mache was mit Medien? Es sollte nicht leicht werden. 
Gestreift in 2016.

In dieser Zeit hörte ich viele Dinge: „Wenn Du keinen Job findest, dann werde doch schwanger“. „Suche Dir einen tollen Job, und warte noch ein paar Jahre mit der Kinderplanung“. Es versteht sich von selbst, dass ich eigentlich nicht danach gefragt hatte. Die Tipps kamen trotzdem. Nicht zu vergessen, die Aussagen von Leuten, die tatsächlich Personalentscheidungen treffen. Vereinbarkeit und so: Nun ja. Über Monate passierte trotz großer Motivation zu beiden Zielen: exakt nichts. 

Dann hatte ich einen Teilzeit-Job, ein paar Pläne, wie die Freiberuflichkeit mein zweites Standbein werden sollte, und dann: waren da plötzlich und unerwartet diese zwei Striche. Ein paar Wochen nach meinem neuen Jobantritt, hatte ich also dieses Chef-Gespräch: „Ich muss Dir was sagen, und es kann sein, dass Eure Freude nicht ganz so groß ist, wie meine.“ Er freute sich. Und wir uns erst. 
Schwangerschaft und Babyzeit waren wunderbar, und irgendwie war klar, dass wir nicht drei Jahre warten wollen, um zu „planen“. Manche Dinge lassen sich auch einfach nicht planen. Nach eineinhalb Jahren fing ich wieder an, in der alten Firma zu arbeiten. Teilzeit. Nach ein paar Wochen war ich bei meiner neuen Chefin zum Gespräch. Der alte Chef ist nicht mehr dort. Ich weiß nicht, ob sie sich wirklich für mich gefreut hat. Aber sie hat mich zumindest verstanden. Wir freuen uns sehr auf den Hochsommer. Immer ein Stückchen dicker. 
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