Am 12. August 2014 ging dieser Blog online. Heute, genau ein Jahr später, bin ich um einige Erkenntnisse reicher, und mache hier mein anderes #12v12.
Ein Bild vom vergangenen Sommer. |
1. Das ist der 210. Beitrag innerhalb eines Jahres. Ich blogge also wesentlich mehr als ursprünglich angenommen. Wirklich überraschend ist das nicht. Zumal ein Stillstand des Blog automatisch zu weniger Austausch führt, das wiederum zu weniger Motivation meinerseits: Eine Spirale, die mich nicht loslässt.
Bücher bleiben aber sehr wichtig für mich. |
2. Vor ein paar Jahren war ich ja noch eine Video-Buch-Bloggerin. Das hat auch ganz gut funktioniert. Den Aufwand konnte ich aber nicht dauerhaft bewerkstelligen. Auf „Das frühe Vogerl und die fabelhaften Veränderungen“ sind Bücher immer noch ein zentrales Thema, die Leser finden aber meist andere Texte interessanter. Deshalb, und aus Zeitgründen, machen sie hier nicht mehr die Mehrzahl der Texte aus. Immer mal wieder schreibt mir jemand, dass er sich für eine Empfehlung bedankt. Das freut mich dann ganz besonders.
Mit Bildern von mir habe ich kein Problem. Habt Ihr sicher schon gemerkt. |
3. Auf diesem Blog wird es keine Impfdebatten, keine Verdauungsgespräche und kein Gesicht des frühen Vogerls geben: Das habe ich mir im August 2014 gesagt. Der Meinung bin ich noch immer. Wie Susanne von Geborgen Wachsen ihrem Sohn in den Schlaf hilft, habe ich sehr gerne gelesen. Über diese Dinge schreiben, möchte ich allerdings nicht. Zudem ich ja ein anderes Themenfeld habe, außerdem möchte ich nicht alles zur Diskussion stellen. Wie Leserin XY zur Masernimpfung steht, hat für mich kein Mehrwert. Und manches ist mir auch zu persönlich, denn ich hab von Anfang an unter meinem Namen gebloggt.
Ein ganz normaler Samstagnachmittag. |
4. Das wirklich tolle am Bloggen ist für mich: Alltagsgeschichten aufzuschreiben. Eine Begegnung im Supermarkt, mein Empfinden beim Babykurs, wie ich Mutterkörper finde oder ein Loblied auf meine Hebamme: Ich mag das. Und ich mag die Reaktionen darauf. Meistens.
Interviewpartnerin Sarah. |
5. Zwei Interviewreihen gibt es auf meinem Blog. Und ganz tolle Interviewpartner, konnte ich schon gewinnen. Bei #kulturmitkind zum Beispiel: Sarah, die feststellt, dass entspannte Kinder, entspannte Eltern machen. Oder in den #familienrollen: Martina, die über ihre Regenbogenfamilie spricht. Und Jana, die aus ihrem WG-Leben als Kind in den 70ern in Westberlin berichtet.
Béa: eine von vielen Menschen, die ich ohne „dieses Internet“ niemals kennengelernt hätte. |
6. Ganz tolle Menschen habe ich kennengelernt: Béa, die eine Kraft ausstrahlt, die auch in ihre Texte fließt. Dani, die ein bisschen emotionaler ist als andere. Oder Bella, die ich so wunderbar bedachtsam finde und noch einige mehr. Und wiedergetroffen habe ich auch jemanden: Mara, die so bezaubernd schreibt, wie kaum jemand.
Ich liebe meine Strumpfhosen-Kooperation mit Schweden. Oder anders gesagt: Meine liebenswerte Freundin dort. |
7. Ein bisschen irritierend finde ich immer das Geschrei um die Kooperationen: Manch einer möchte mit seinem Blog Geld verdienen, manch einer nicht. Wenn jemand über Dinge schreibt, die mich nicht interessieren, lese ich sie nicht. Auch schließe ich für mich Dinge aus, über die ich nicht schreiben möchte. Als Journalistin habe ich das Geld verdienen mit dem Schreiben immer im Hinterkopf, ob das in Zukunft durch Aufträge, die sich aus dem Blog ergeben, oder die eine oder andere Kooperation sein wird, wird sich zeigen.
Nach einem schönen Abend mit Alu, Anja, Susanne und Andrea. |
8. Meine Mutter ist mit einer Freundin unterwegs. Wir rufen an. „Ah, schreit die Freundin, das frühe Vogerl“. Als ich Susanne von „Geborgen Wachsen“ bei der Party von Alu von „Grosseköpfe“ kennenlerne, kennt sie meinen Blog, der zu dem Zeitpunkt gerade ein halbes Jahr online ist. Es wäre irre zu behaupten, das mich so etwas nicht freut.
Die Zwei mag ich wirklich außerordentlich gerne. |
9. Ich bin eine von den vielen, die immer schon gerne geschrieben haben. Diese Spielwiese zu haben, macht mir natürlich großen Spaß. Natürlich schreibe ich nicht nur für mich. Motivieren tun mich allerdings meist wirklich die Themen, die mich persönlich interessieren. Verbiegen möchte ich mich nicht. Liegt auch ein bisschen daran, dass ich es sowieso nicht könnte.
Kaffeehaus, und im Sommer Schanigarten, ist natürlich immer wichtig. |
10. Wirklich überrascht hat mich wie sehr das Bloggen, nach einigen Jahren Abstinenz, wieder so sehr zu meinem Kulturbegriff gehört. Ich schreibe jeden Tag. Wenn ich mein Telefon nicht grad verlege, nehme ich es selten aus der Hand. Aber ich lebe in einem toleranten Haushalt, und das ist gut so.
Zwei dicke Freunde. |
11. Mein Kulturverhalten, um den es ja auf diesem Blog geht, verändert sich immer wieder. Wollte ich immer unbedingt über das Babykino schreiben, finde ich die Vorstellung da nun mit meinem eineinhalbjährigen Sohn reinzuwandern, völlig absurd. Wir finden täglich neue Wege. Und das ist großartig. Bald gehen wir endlich, endlich auf ein Festival.
Der ist immer flotter unterwegs. |
12. Nicht zuletzt die Freude: Dieser Blog macht mir unglaublich viel Freude. Manchmal kommt der Hund ein bisschen zu kurz, meinem Mann habe ich sehr, sehr viel zu verdanken und es ist schon vorgekommen, dass das Kind nochmal aufs Puky muss, weil ich noch ein Bild brauche. Aber ich liebe das. Für mich. Und weil ich auch viel zurück bekomme, die wenigen dummen Kommentare halte ich bis jetzt ganz gut aus.
Der Geburtstagsmonat August ist großartig. Ich habe meine liebsten Blogger gefragt, ob sie mir Gastbeiträge schreiben. Und alle haben ja gesagt. Ich habe bei Firmen gefragt, ob ich etwas verlosen darf und auch hier Zustimmung erhalten. Das ist großartig.
Leser gewinnen, neue Menschen kennenzulernen, zu schreiben und schließlich auch Geburtstag zu feiern: Das ist super. Der Blog geht in das zweite Jahr. Ich hoffe Ihr da draußen, kommt mit.
Grüße aus dem sonnigen Berlin,
Bettie – die im Chaos sitzt, aber unbedingt vorher diesen Text schreiben wollte.
PS.: Die Aktion #12v12 von Draußen nur Kännchen dient eigentlich dazu den Alltag immer am 12. des Monats festzuhalten. Ich erlaube mir, mich mit diesem Text anzuhängen. Die regulären Bilder vom 12. des Monats mache ich natürlich auch: aber auf Instagram.