Symbolbild aus einem Stehcafé |
Eigentlich ist der Kleine im Maxi Cosi auf der Sitzbank schon sein dritter Bruder erzählt mir mein Gegenüber. Die anderen beiden, die er auch namentlich nennt, sind kurz nach der Geburt gestorben.
Mein Gegenüber ist ungefähr sechs Jahre alt. Mit dem kleinen Bruder und seiner Mutter wartet er in einem Stehcafé auf ein leereres Wartezimmer der Kinderärztin. Das frühe Vogerl und ich warten auch.
Seit einigen Minuten unterhalten wir uns. Darüber, dass der kleine Bruder am Bauch kitzelig ist. Darüber, dass ihn die Kinderärztin ein bisschen zu dick findet, und nun über die beiden anderen Brüder. Die Mutter ist peinlich berührt. „D.“, so sagt sie „das ist kein Thema, worüber man mit Fremden spricht.“
„Aber warum denn, Mama, Du hast doch auch so viel erzählt und wir kennen uns doch nun schon eine Weile“, erwidert er. Gerührt flüstere ich ein „so ein lieber Junge“ und hab ein bisschen das Gefühl, dass hier schnell ein Wort zu viel sein kann.
So ist das wenn Kinder noch nicht in Privatsphären denken. So ist das manchmal im Kaffeehaus und so ist das manchmal wenn man Menschen trifft, die man nicht kennt, nicht kennenlernen wird, und trotzdem mag.
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