Meine vier Bloggerkolleginnen Alina (Liebling – Ich Blogge, Jetzt), Alu (Grosseköpfe), Bella (familieberlin), Dajana (Mit Kinderaugen) und ich haben das Projekt Bilderfrauen ins Leben gerufen: Jede Woche stellen wir uns Fragen, die uns zu Mode, Beauty und Lifestyle durch den Kopf gehen.
Dieses Mal wollte ich wissen: Wie steht Ihr eigentlich zu Mode-Trends?
Mein Trend der 90er: Dauerwelle. Trendgeber: Meine Cousine. |
Das kam so: Vor ein paar Tagen war ich beim Friseur. Der Naturzustand meiner Haare musste wieder hergestellt werden. Und da sowas immer ein paar Stunden dauert, brachte der Friseur jede Menge Heftchen. Oberthema: Klatsch und Mode. Das Durchblättern der Mode-Strecken hat bei mir seit Jahren den gleichen Effekt: A-Ha. Noch nie dachte ich mir:“Ah, das Outfit von Seite 15 muss ich haben.“ Oder gar: „Sternchen XY trägt rote Strähnchen, können wir schnell meine Farbe vom Kopf waschen und nachjustieren?“
Fakt ist aber, dass ich Menschen kenne, die darauf anspringen. Schlaue Menschen. Spritzige Menschen. Schöne Menschen. Verstehen tue ich es nicht.
Als Kind, das (elternberufsbedingt) viel in Modezentren unterwegs war, war mir früh klar, dass Mode einen zentralen Stellenwert hat und das es nicht egal ist, was Du trägst. Und wenn es denn egal ist, dass das dann auch ein Statement ist.
Ich liebe Kleider. Liebe ihre Farben, liebe ihre Stoffe, war berufsbedingt mal näher an der Sache dran als heute, aber meistens habe ich bestimmt was mir gefällt. Den einen schrecklichen Abend, als ich mit einem pinken Bauchtop auf einem Stuhl verbrachte, das Glas vor den Bauch gedrückt, verdränge ich. Genau so wie den Abend an dem ich nicht tanzen konnte, weil meine superengen Schuhe mich nicht mehr tragen wollten.
Allerdings war es nie eine Zeitschrift, die mir etwas aufdrängte oder ein Trend der sein muss. Eher noch Menschen. Denn ich bin empfänglich für Impulse. Auch heute: Auf dem Weg zum Friseur bin ich beim wunderbaren Heimspiel-Laden kurz eingekehrt, um auch so eine tolle Stoffhose zu haben wie Bella. Eine Hose. Ich. Das Retrokleid von Alu hätte ich neulich ungefragt sofort genommen.
Mit der trocknenden Farbe auf dem Kopf komme ich zu der Erkenntnis, dass ich einfach ein echtes Problem habe mit zusammengestückelten Dingen, die mir vorgekaut werden, aber gerne neue Sachen entdecke. Also zeigt mir Dinge, die ich sehen will. Deshalb hier ein Steckbrief meines Kleiderschrankes.
Ich habe
Strickwesten: unzählbar
Kleider: 33
Strumpfhosen: 23
Röcke: 15
Hosen: 4 (und das ist ok so)
Aber ein echtes Defizit an Oberteilen.
Ich mag bunte Farben und natürliche Stoffe. Und freue mich, wenn Ihr mir Blogs und Produkte zeigt, die mir gefallen könnten. Für: T-Shirts. Blusen. Pullis. Ob die trendy sind, ist mir dabei völlig egal.
Und das haben die Mädels auf die Trendfrage geantwortet:
Alina von Liebling – Ich blogge, Jetzt
Trends sind so eine Sache. Sie geben die Richtung vor. Spiegeln das Zeitgenössische der Mode wider und geben vor im Geschehen angekommen zu sein. Ein Mitreißen mit dem Strom oder aber auch ein Zeichen anders zu sein, noch individueller – je nach Auslage des Trends der jeweiligen Person.
Ich war nie ein Mensch der auf Trends geachtet hat. War immer diejenige die sich ihr eigenes Ding zusammengebastelt hat.
Habe mich überall inspirieren lassen und meinen Trend draus entwickelt – mal besser, mal schlechter.
Alina früher |
Wenn ich heute die Bilder von früher sehe, denke ich oft: Oh, mein Gott. Aber was soll es, wenn ich mich in diesem Moment wohl gefühlt habe, war es das doch schließlich wert, oder?
Obwohl ich immer mit meinen rosa Nägeln und rosa Sandalen so aussah, als ob ich einfach auf dem breiten Strom der Masse folge, war das nie so. Ich bin immer meine eigenen Wege gegangen, habe das gekauft was mir gefiel und habe viele Dinge meiner Mutter zu einem mir passenden Stück umfunktioniert.
Ich mochte es bis zu der Geburt meines Sohnes gepuzzelt und bequem. Immer hatte ich eine nette Bluse, ein nettes Kleid oder ein weites Oberteil mit einer bequemen farbenfrohen Leggins an. Auf Figur habe ich weniger geachtet nur auf eng und na-ihr-wisst-schon.
Seit Samuel da ist, hat sich mein Style verändert. Ich bin ruhiger geworden. Greife mehr zu Jeans, Blusen, Tuniken und schlichten Pullovern. Ein schlichter Trenchcode und schon sitzt das Outfit.
Ich habe meine Ballarinas alle aus meinem Schrank verbannt, da sie einfach stinken und der frauliche Gang auf ihnen ist einfach nicht schön: Man stampft wie eine Bäuerin durchs elegante Großstadtviertel. Nicht schlimm? Richtig, aber bequem waren sie auch nicht und deswegen habe ich sie letztendlich gegen Birkenstocks eingetauscht und bin damit wahnsinnig zufrieden.
Wenn es einmal etwas schicker sein soll, setzte ich inzwischen auf Absatz und kombiniere jegliche Schuhe zu meinem schlichten, dezenten Outfit, oder aber ich setzte auf Lippenstift.
Früher habe ich mich ein wenig wegen meiner vollen Lippen geschämt, doch heute betone ich sie mit ganz viel Farbe, wenn schon der Rest in schlichten Tönen gehalten ist. Ein toller Rotton auf den Lippen peppt jedes Outfit zu einem Highlight auf. Das sind meine Trends.
Und als mein Freund kürzlich zu mir sagte“ Du kommst immer mehr an an Deinen Stil“ wusste ich das ich auch hier langsam, aber sicher, meinen eigenen Weg finde.
Liebe Bettie,
Die 18-jährige Alu |
ich bin mit einer der Textilexpertinnen dieses Landes aufgewachsen. Bereits in meiner frühesten Kindheit habe ich Textilmuseen und Ausstellungen besucht, um die Geschichte der Mode zu verfolgen und verschiedenste Materialien kennenzulernen. Dabei konnte ich nicht nur viel über gute und schlechte Stoffe lernen, sondern für mich bereits in früherer Jugend feststellen, dass mir Kleider und Röcke einfach gut stehen! Sicher, ich kann auch in Hosen das Haus verlassen, aber so richtig „fesch“ und sexy fühlte ich mich schon eher mit Beinfreiheit. Als ich 13 Jahre alt war, dachte ich den Stil meiner Tage gefunden zu haben. Ja, ich wurde sogar von einer großen Boulevardzeitung interviewt und als neue Hippie Generation mit Bildern vorgestellt. Dieser „innere“ Trend legte sich jedoch nach
einem London Besuch recht schnell wieder und ich wurde Fan vom „Farbenlook“. Dieser Trend hat
sich bis heute gehalten. Manchmal wirft man mir merkwürdige
Blicke zu und auch im Büro wurde ich bereits des Öfteren auf meinen ausgefallenen Stil angesprochen, mir ist das ziemlich egal! Ich trage das, was mir (nach meiner Meinung) steht und in dem ich mich wohlfühle. Einige Modetrends wie Muster, oder Strickjacken kommen mir entgegen, ergänzen aber eher meinen eindeutig ZU KLEINEN KLEIDERSCHRANK. Im Übrigen warte ich immer noch auf ein Modelangebot von BLUTSGESCHWISTER, KING LOUIE und MADMOISELLE YEYE denn ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es jemanden gibt der mehr Liebe für diese Firmen empfindet als ich ; )
Deine Alu
Es gab eine Zeit, da habe ich jeden Trend ausprobiert, sofern es denn möglich war. Denn auf dem
Dorf ist nicht alles sofort verfügbar und wir reden von einer Zeit fernab des Online- und Sofortversands. Demnach hing ich manchen Trends auch etwas hinterher, denn wenn ich alle paar Monate mal in die große Stadt zum Shoppen kam, war mitunter die Zeit der Schlaghosen schon vorbei. Trotzdem versuchte ich, so gut es geht „mitzukommen“, um irgendwie dazu zu gehören. Ich war nie der Trendsetter, eher so der Mitläufer.
Davon habe ich mich mittlerweile verabschiedet, weswegen ich nicht mehr versessen auf Trends bin. Ich ziehe an, was mir gefällt. Klar, ich richte mich auch nach der aktuellen Mode, mag Maxikleider oder Slipper. Aber ich weiß mittlerweile auch, was mir steht. So quetsche ich mich nicht mehr in ein bauchfreies Top oder Plateau-Highheels. Für wen? Für mich sicher nicht. Aber für diese Erkenntnis habe ich einige Zeit gebraucht. Wichtig ist für mich, dass ich mich wohlfühle. Ich darf nicht an mir „rumzuppeln“ oder immer nach der passenden Sitzposition fürs Outfit suchen. Mein Credo mittlerweile: viele zeitlose Stücke. Besondere Blazer, schlichte Blusen und Hosen, auffällige Kleider. Alles mit den passenden Accessoires verbunden und ich fühle mich jedem Trend gewappnet. Und mal ehrlich: kommt nicht alles immer wieder?
Ich bin wirklich überhaupt nicht der Mode und Fashion Typ. Obwohl ich jobbedingt bereits auf der Fashion Week in Berlin und der Fashion Week in New York war und schon sehr viele modeaffine Texte geschrieben habe, ist das nicht so mein Gebiet. Ich jage auch keinen Mode Trends hinterher. Ehrlich gesagt weeß ick nicht mal was aktuell „in Mode“ ist.
Die 14-jährige Dajana |
Als ich jünger war bin ich mal ein paar Modetrends gefolgt. Beziehungsweise wechselte ich meinen persönlichen „Modestil“ jährlich. 1994 waren kaputte Jeanshosen mordern. Da war ick 14 (siehe Foto) und trug das natürlich auch. Auch diese weiten Wittboy und Pash Hosen waren total angesagt. Die Pash Hosen gab es in allen erdenklichen Farben. Meine war tintenblau und ick war so cool. Mit 16 lief ick rum wie ne typische Tussi. Enge Hosen, geschminkt und riesige Ohrringe. Mit 17 wie ein Skater. Vans und Dickies Hosen – wat fühlte ick mich wohl. Mit 18 war mein Modestil eher alternativ. Blaue Springerstiefel, Palituch, weite Hosen (gerne Cord) und komische Wollpullis (siehe Foto). Ich stand auf Nirvana. Das erklärt meinen damaligen Modestil. Irgendwann mit Anfang/Mitte 20 hatte ich meinen Stil dann gefunden.
Alternativer Modestil – früher |
Heute trage ich das was mir gefällt. Ob das dann modern ist oder nicht ist mir ehrlich gesagt vollkommen schnuppe. Kann sein, dass ich dann auch ein gerade sehr aktuelles Teil erwische. Bewusst mache ich das aber nicht. Mein Stil ist sportlich und ich muss mich wohlfühlen.
Um es also kurz zu machen liebe Bettie: In meinen Leben durchlief ich bereits ein paar modische Highlights und ich kenne auch Begriffe wie Color Blocking, A-Linie und Avantgarde und auch den Unterschied zwischen Ankle Boots und Pumps, aber besonders modeaffin bin ick nicht. Im echten Leben trage ich das was gefällt und das muss vor allem sportlich und bequem sein.
Nun kennt Ihr unsere Meinungen. Und wie steht Ihr so zu Trends?