Über ihr Leben als Mutter und Suchmaschinenoptimiererin bloggt Sarah seit fast fünf Jahren auf mamaskind.de. Was sie an ihrem Job mag, über ihre Zockerleidenschaft und wo sie in Berlin gerne hin geht, darüber haben wir im“Kultur mit Kind“-Interview gesprochen.
Stell Dich bitte kurz vor.
Ich bin Sarah, 28, seit drei Jahren Berlinerin und habe zwei Söhne (5 und 1). Ich bin SEO (deutsch Suchmaschinenoptimiererin) und sorge dafür, dass unser Shop (Kleine Fabriek) ein gutes Ranking bei Suchmaschinen wie Google erzielt. Dafür benötigt man einen großen Wissensdurst und den Willen, sich stets weiterzubilden. Die teilweise täglichen Neuerungen dürfen nicht abschrecken, sondern sollten motivieren, diese auch praktisch umzusetzen. Optimierung endet nie und das liebe ich an meinem Job! Auch habe ich niemandem, der mir eine Aufgabenliste erteilt. Ich muss alles selbst koordinieren, durchführen und Maßnahmen beschließen, die uns an das große Ziel 1. Platz bei Google heranführen. Diese Selbstständigkeit und Freiheit mag ich zudem sehr.
Auf Deinem Blog mamaskind.de schreibst Du über Dein Leben als Mutter, Deinen Beruf als SEO und immer wieder auch über Deine Leidenschaft fürs Zocken. Was hat es mit Letzterem auf sich?
Als ich sieben Jahre alt war, kaufte mein Papa einen Computer. Ich spielte darauf Memory, Magic Maze, Soko-Ban und andere DOS-Spiele. Bei meinem älteren Cousin lernte ich später Kampfspiele (Mortal Kombat) und Shooter (heute indiziert) kennen aber auch mein geliebtes Heroes of Might and Magic (1994). Mit elf (1998) Jahren bekam ich einen eigenen Pc ins Kinderzimmer, der erst mit DOS, später mit Windows lief und kontinuierlich aufgerüstet wurde. Bis heute spiele ich regelmäßig, durch den Zeitmangel aber nur noch die großen Titel (Fallout, The Elder Scrolls, Heroes of Might and Magic, Diablo, Anno). Zwischendurch und abends auf der Couch zocke ich gerne Hearthstone auf dem iPhone, ein Sammelkartenspiel, das auch mit Freunden Spaß macht. Freunde ist ein gutes Stichwort: manchmal holen wir die XBOX- oder Wii U-Controller raus und spielen gemeinsam Autorennen oder Koop-Spiele. Bei Autorennen darf der große Sohn schon zusehen oder mitfahren.
Du bist eifrige Bloggerin und bekennende Zockerin: Wie führst Du Deine Kinder an diese Medien heran?
Mein Sohn durfte schon mit zwei oder drei Jahren auf unseren Telefonen bzw. dem iPod rumdrücken. Schnell entdeckten wir auch Kinderbücher-Apps, die er sich gerne ansah. Auch kleinere Spiele durfte er ab und zu ausprobieren. Heute spiele ich mit dem 5-Jährigen zusammen ein Computerspiel (Book of Unwritten Tales) in dem man in Sherlock Holmes Manier mit verschiedenen Figuren durch eine Geschichte geführt wird und Rätsel löst. Er hat die besten Einfälle!
Auf dem iPad spielt er sehr gerne die Toca Boca Reihe, guckt sich verschiedene Märchen- und Kinderbücher an, spielt Frisör oder baut etwas auf. Es gibt so viele Spiele, die die Kreativität fördern. Mir ist es lieber, er spielt 20 min auf dem iPad, als dass er vor dem Fernseher hockt. Ich mag die Frontbeschallung für meine Kinder nicht. Mein Sohn versinkt sehr im Film – da ist es mir lieber, er gestaltet etwas aktiv.
Täglich darf er das Sandmännchen schauen, am Wochenende auch mal iPad spielen oder einen (halben bis ganzen) Film schauen. Mein zweiter Sohn wächst viel medienlastiger auf. Er darf sogar schon im Babyalter den Sandmann sehen, das lässt sich nicht vermeiden, und drückt freudestrahlend auf unseren bunten Telefonen rum. Der erste Sohn kannte Fernsehen in den ersten Jahren nicht.
Weniger leidenschaftlich bist Du Deiner Wahlheimat Berlin verbunden. Kannst Du vielleicht trotzdem ein paar Dinge nennen, die Du jungen Familien hier gut empfehlen kannst?
Wir sind große Fans von Karl’s Erlebnishof (Wustermark) und dem Dinopark Germendorf (nähe Oranienburg). Auch den Kletterpark in Klaistow mag ich sehr, da auch schon kleinere Kinder den Parcours nehmen können. Wie man sieht, sind diese Ausflugsziele außerhalb von Berlin. In Berlin mag ich vor allem das Angebot an Wasserspielplätzen z. B. am Stuttgarter Platz, im Britzer Park, im Volkspark Wilmersdorf (wird hoffentlich wieder eingerichtet).
Ein Ausflug in die Parks lohnt sich zudem. Bepackt mit Picknickzubehör macht der Besuch des Schöneberger Südgeländes sehr viel Spaß!
Und meine Lieblingsfrage: Wie entspannst Du?
Wenn ich so richtig frei habe, setze ich mich mit meinem Laptop vor den Fernseher und versuche, zwei Dinge gleichzeitig hinzubekommen. Serie schauen allein reicht mir oft nicht aus, sodass ich nebenbei noch meine Leseliste (andere Elternblogs oder SEO-Seiten) abarbeite. Multitasking rockt! Danach darf ich gerne wieder mit unzähligen Mama-Rufen belagert werden.
Unser tägliches Ritual ist derzeit das gemeinsame abendliche Serienschauen. Dazu gehört ein Snackteller (der manchmal sogar gesund ist) und Gespräche zwischendurch, weil einem von uns immer was einfällt. Zu fortgeschrittener Abendstunde geht es für uns beide mit Kindle ins Bett. Noch ein paar Seiten lesen ist Pflicht und hilft, runter zu schalten.
Dankeschön.
Die Bilder wurden freundlicherweise von Sarah zur Verfügung gestellt.
Ihr habt auch ein Kind, interessiert Euch für Kultur und möchtet darüber reden? Schreibt mir eine Mail an fruehesvogerl@gmail.com.