Alltag, Familienrollen, Nachgefragt

Enby: „Ich habe mich nie als „Frau/Mädchen“ gefühlt.“

[nextpage title=“Enby: Ich habe mich nie als „Frau/Mädchen“ gefühlt.“]


„Ein Uterus verpflichtet aber nicht zum Kinderkriegen. Und nicht jeder Körper mit Uterus ist in der Lage ein Kind zu bekommen.“
 Ravna (bloggt auf Nooborn) hat mir in den Familienrollen erzählt, was der Begriff  „enby“ bedeutet und warum die Kinder Mama zu Ravna sagen dürfen, obwohl Ravna sich nie als Frau gefühlt hat. Das Interview hilft über Dinge neu nachzudenken, von daher bitte ich Euch, dieses Interview zu verbreiten.

 

Auf Twitter lerne ich jeden Tag viel Neues, bei Dir zum Beispiel über geschlechtergerechte Sprache. Unter dem dritten Geschlecht hatte ich immer, spätestens seit „Middlesex“ von J. Eugenides, ausschließlich Intersexualität verstanden. Durch dich lernte ich Neues. Auf Deinem Twitterprofil steht „Enby enby (they, ger: sier/just name) – kannst Du bitte erklären, was das bedeutet?

 

 

Enby ist eine Ableitung aus der Lautsprache der Kürzels „nb“ für das englische non binary, nicht binär. NB selbst wird häufig auch von B|PoC (Black People and People of Color) für „non black“ verwendet, weshalb ich es nicht für non binary verwende. Nicht alle nicht binären Menschen mögen Enby als Bezeichnung, einige finden es zB verniedlichend. Für mich ist es okay, ich mag es, weil es mit den vier Buchstaben gut zu „Frau“ und „Mann“ passt.

Wir leben in einer Gesellschaft die auf einem 2-Geschlechter-System basiert, auch binäres System genannt. Nicht binär heißt, dass ich ein Geschlecht habe, dass in diesem System nicht vorgesehen ist. Es gibt viele nicht binäre Geschlechter.

Mit Intersexualität hat das erstmal nichts zu tun. Inter sind Menschen deren Körper in einem oder mehreren Kriterien von dem abweichen, was vor ein paar hundert Jahren als „Gütekriterien“ für „männliche“ und „weibliche“ Körper festgelegt wurde. Ganz viel darüber kannst du zum Beispiel bei @cuffedcatling auf Twitter lernen.

Bei der Geburt werden uns Geschlechter zugewiesen – basierend darauf wie unsere Genitalien aussehen. Penis = Junge, Vulva = Mädchen, Abweichungen davon können (müssen aber nicht) bei inter Menschen auftreten. Solchen Kindern wird bis heute meist in kosmetischen OPs das Genital auf eine der Normen angepasst (meist auf eine Vulva). Oft mit schlimmen medizinischen Folgen.

Für manche Menschen stimmt das, was ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde: das sind cis Menschen.

Für andere Menschen stimmt es nicht, sie haben ein anderes Geschlecht als ihnen zugewiesen wurde: das sind trans Menschen.

Die meisten nicht binären Menschen sind trans. Einige nutzen diese Bezeichnung für sich nicht, zB weil sie nur manchmal ein Geschlecht haben, dass ihrem zugewiesenen Geschlecht nicht entspricht oder weil sie nicht wollen das falsche Assoziationen entstehen, denn viele verstehen unter trans ausschließlich die Menschen die sich Operationen und Hormonbehandlungen unterziehen.

Ich bin eine nicht binäre trans Person, ein Enby.

[nextpage title=“Enby: Auf Twitter dreht sich vieles bei Dir um sprachliche Feinheiten, und darum welches Pronomen gilt. Aber unabhängig von der Sprache: Wie kamst Du überhaupt drauf, dass Du enby bist?“]

Dass ich ein Enby bin war mir nicht „von Anfang an“ klar. Wie denn auch? Das Bewusstsein für die geschlechtliche Identität bildet sich ja erst in den frühen Kindheitsjahren aus.

 

Ich habe mich nie als „Frau/Mädchen“ gefühlt. Ich konnte damit „Frau zu sein“ nicht viel anfangen. Menstruationsbeginn und „Jetzt bist du eine Frau!“ und ich dachte nur so „Aha.“. Ich habe nie in den Spiegel gesehen und gedacht „Da steht eine Frau“. Ich habe es aber durchaus versucht, denn ich kannte keine Optionen außer „Frau sein“ und „Mann sein“.

Ich habe mich sehr früh in der Pubertät als lesbisch geoutet und kam in der lesbischen Szene auch gut unter, als eher maskulin auftretende Person (eher im Verhalten denn im Aussehen) vermeintlich weiblichen Geschlechts lässt es sich in der Szene gut leben.

 

Ich war 16 als ich zum ersten Mal bewusst einen trans Menschen kennen gelernt habe. Mindblowing! Vielleicht könnte ich ein Mann sein? Ich hab’s probiert. Ich bin kein Mann.

 

Erst Ende 20 las ich zum ersten Mal von dem Begriff „nicht binär“. Ich habe ne Weile gebraucht um diesen Begriff für mich anzuwenden und seitdem geht es mir auch bedeutend besser. Ich beschäftige mich ja viel mit Gendertheorien und -thematiken und vermutlich habe ich den Begriff auch davor schon mal irgendwann gelesen – oder den Begriff genderqueer, aber ich habe ihn wahrscheinlich ausgeblendet. Als ich ihn wahr zu nehmen begann war das schon ne kleine Offenbarung: es gibt andere wie mich. Ich bin normal.

 

Das finde ich deshalb betonenswert, weil ja, gerade aus rechten Ecken, es oft tönt: du willst ja nur was Besonderes sein! Special Snowflake! Davon abgesehen, dass ich es nicht verwerflich finde, etwas Besonderes sein zu wollen, will ich das was mein Geschlecht angeht nicht. Ich fand es erleichternd zu erfahren, dass es andere gibt die weder Frau noch Mann sind. Dass es dafür einen Namen gibt.

[nextpage title=“Enby: Auf Twitter gehst Du sehr offen damit um, dass Du nicht binär bist: Wie sehr trägst Du es in die Welt und wie begegnet man Dir damit?“]

Ich oute mich nicht aktiv. Ich finde es lästig, dass das dauernd erwartet wird. Wer mich fragt, bekommt eine Antwort, ich verheimliche das nicht. Aber ich schulde keinem Menschen eine Auskunft über mein Geschlecht. Ich erwarte auch von anderen keine Auskunft über das ihre.

Wenn es mich stört, weil ich falsch gegendert werde, dann sage ich das, wenn ich denke es lohnt den eventuell folgenden Aufwand. Die meisten erwarten dann nämlich gratis Fortbildungen zu Genderthemen während deren sie fröhlich Dinge sagen wie „Aber du hast doch eine Vulva?“ (Okay, die meisten Menschen sagen Vagina oder Scheide oder gar Mumu: aber meistens meinen sie gar nicht die Vagina sondern die Vulva).

Warum zum Geier Menschen sich für meinen Intimbereich interessieren, mit denen ich voraussichtlich nie Sex haben werde und die mich dort nicht medizinisch untersuchen müssen, werde ich vermutlich nie verstehen. Manche sagen auch sowas wie: „Aber ~eigentlich~ bist du doch eine Frau?“. Was sie wissen wollen ist: Wurde mir als Neugeborenes das Geschlecht „weiblich“ in die Geburtsurkunde geschrieben, weil ich eine Vulva habe?

 

Mein Mann war der erste vor dem ich mich geoutet habe. Am Anfang war es ein bisschen seltsam für ihn, weil er – wie du auch – noch nie etwas von dem Thema gehört hatte. Das ist okay, sowas dauert. Es dauert neue Pronomen zu lernen, insbesondere wenn es Neopronomen sind, also neue, noch nicht etablierte Pronomen. Für mich bevorzuge ich kein Pronomen oder das Neopronomen sier. Aber inzwischen hat er sich daran gewöhnt. Ich bin ja deswegen kein anderer Mensch. Im Gegenteil, ich bin mehr ich selbst und versuche nicht mehr „Frau-Sein“ zu performen um nicht aufzufallen – ich hatte da echt schlimme Zeiten.

Im Alltag werde ich ständig als Frau bezeichnet und es wird „sie“ als Pronomen für mich genutzt. Das nervt. Aber der Rattenschwanz der auf ein Outing folgt nervt eben auch.

 

Davon abgesehen ist es mitnichten so, dass die Menschen einfach sagen „Oh, du bist ein Enby? Okay, wusste ich nicht, sorry, künftig werde ich nicht mehr von dir reden als wärst du eine Frau.“ Viele Menschen leugnen nicht binäre Geschlechter und beharren darauf mir ein Geschlecht – nämlich das was sie bei mir zu erkennen glauben – zuzuweisen. In meinem Fall aktuell meist weiblich, früher aber auch öfter mal männlich.

Ravna mit 18.

Ich erinnere mich zu gut an eine Diskussion mit einer Reinigungskraft auf einer öffentlichen Toilette die mich auf keinen Fall in die „Damentoilette“ lassen wollte: irgendwann habe ich ihr meine Brüste gezeigt indem ich das Hemd straff zog und bin danach ins „Herrenklo“ spaziert. Da war ich 18. Sie verfolgte mich danach mit einer Schimpftirade bis nach draußen.

 

Das ist aber ein eher harmloser Vorfall. Ich bin auch schon körperlich angegriffen worden, sowohl wegen meiner Sexualität als auch wegen meines Geschlechts.

Um das kurz für stutzende Lesende zu klären: ja, ich schrieb eingangs, dass ich mich früh als lesbisch outete. Mit Anfang 20 habe ich festgestellt, dass ich nicht lesbisch bin, als ich mich in einen cis Mann verliebte. Jetzt bin ich sogar mit einem verheiratet. Ich bin deswegen aber nicht auf einmal hetero. Ich bin bisexuell, pansexuell. Ich nutze beide Begriffe für mich.

[nextpage title=“Du hast drei Kinder geboren: Hat sich dadurch Dein Blick auf Dich selbst verändert?“]

Neben der Menstruation ist das Gebären etwas von den Sachen die gesellschaftlich superstark mit Frau-Sein assoziiert werden. Das geht soweit, dass vermeintliche oder tatsächliche Frauen, die nicht gebären wollen/können andauernd damit belästigt werden, dass sie ja gebären könnten und sollten.

 

Ein Uterus verpflichtet aber nicht zum Kinderkriegen. Und nicht jeder Körper mit Uterus ist in der Lage ein Kind zu bekommen.

Auf jeden Fall habe ich diesen Prozess des „Kind-Bekommens“ drei mal durchlaufen. Und ja: nie habe ich mich weniger als Frau gefühlt. Es war immer so ein Narrativ, dass die Geburt das Frau-Sein vollkommen macht (Leseempfehlung an dieser Stelle: die „Milf-Mädchen-Rechnung“ von Katja Grach). Und ich hatte geboren und lag da und: habe mich immer noch nicht als Frau gefühlt.

 

Im Gegenteil: ich habe festgestellt, dass ich mich mit dem Ganzen Tamtam der gemacht wurde noch unwohler gefühlt habe als eh schon. Geburtsvorbereitungskurse in denen von der weiblichen Urkraft gefaselt wird, Texte die mir erzählen ich solle Kontakt zu meiner inneren Göttin aufnehmen (WTF!), Rückbildungskurse in denen thematisiert wird, dass „wir Frauen“ ja „voll natürlich“ spüren und wissen was die Kinder wollen und in denen 10 Menschen mit tropfenden Brüsten im Kreis sitzen, ihre schreienden Babies zu beruhigen versuchen um irgendwas von dem was die Hebamme erzählt mitzubekommen und dann geht’s um die Aufgaben als Frau und Mutter. Uff, nääää. Mir war es in reinen Frauengruppen schon immer etwas unbehaglich, ich habe da nie dazu gehört.

 

Meine Kinder dürfen mich Mama nennen, wir sagen dier oder das Mama. Es ist ein Kosewort und als solches okay. Ich bin aber keine Mutter sondern ich bin ein Elter. Das große Kind nennt mich gelegentlich auch Papa oder Mamapa – das ist alles okay.

[nextpage title=“Du erziehst Deine Kinder frei von Geschlechterstereotypen: Wie kann man sich das vorstellen?“]

Ich erziehe meine Kinder nicht frei von Stereotypen, ich glaube das geht nicht wirklich. Ich gebe mir aber Mühe, es möglichst wenig zu tun.

 

Es fängt ja oft schon im Elterleib an, dass mit dem Bauch der schwangeren Person unterschiedlich gesprochen wird, wenn bekannt ist welches Genital das Kind vermutlich hat. Sowohl die Stimmlage als auch der Inhalt des Gesagten unterscheiden sich. Das Verhalten des Kindes im Bauch wird unterschiedlich interpretiert. Das Kind mit Penis, das tritt, wird bestimmt mal „ein richtiger Fußballer“. Das Kind mit Vulva das tritt, wird „eine kleine Zicke“.

 

Wir versuchen mit allen drei Kindern gleich zu reden, ihnen die gleichen Spielzeuge zur Verfügung zur stellen, die gleiche Kleidung anzuziehen, bzw. ihnen zur Verfügung zur stellen. Das war es auch schon. Klingt einfach, ist aber sehr schwer.

 

Das eigene Verhalten beständig zu reflektieren gehört dazu. Sich zum Beispiel zu frage,n ob ich das Kind ermahne, vorsichtiger zu sein, weil ihm „weiblich“ zugewiesen wurde oder ob etwas wirklich gefährlich ist – Kinder, die als Mädchen einsortiert wurden, werden nämlich viel häufiger zu Vorsicht ermahnt. Das resultiert am Ende dann in erwachsenen Männern, die ein deutlich risikoreicheres Verhalten an den Tag legen als Frauen – zum guten wie zum schlechten. Solche Sachen versuchen wir zu vermeiden.

Ausführlich habe ich darüber mal mit Frieda von 2kindchaos gesprochen.

[nextpage title=“Wenn ich Dich richtig verstanden habe, schreibst Du Deinen Kindern kein Geschlecht zu, sondern lässt Ihnen die Wahl.Wie beugst Du vor, dass es für Deine Kinder verwirrend sein könnte bzw. wie leitest Du das Umfeld an?“]

Ö

Ich finde es lustig, dass du fragst, ob es für unsere Kinder verwirrend sein könnte, wenn wir sie geschlechtlich nicht verorten. Das würdest du andersherum sicher nicht fragen: wenn wir ihnen die zugewiesenen Geschlechter als „das bist du“ erklären würden, dann wäre das „normal“.

 

Wir versuchen gegenderte Begriffe wie Schwester/Bruder, Tochter/Sohn zu vermeiden und bringen den Kindern bei, dass sie die Wahl haben. Wir sagen nicht „Du bist ein Mädchen/Junge“ – denn das wissen wir nicht. Nur sie wissen, was sie sind. Ein Mädchen, ein Enby, ein Junge, mehreres, gar nichts,… Das ist nicht verwirrender für ein Kind als Automarken. Viele Eltern (meist Väter) finden es völlig normal, dass ihre Kinder (meist die, denen männlich zugewiesen wurde) mit vier Jahren einen Mercedes von einem Opel und von einem VW unterscheiden können, statt einfach zu allen „AUTO!“ zu sagen. Diese Kinder können das, weil ihnen die Differenzierung beigebracht wurde. Aber mehr als zwei Geschlechter sollen verwirrend sein?

 

Sie lernen verschiedene Pronomen, auch Neopronomen, wir benutzen aber, es sei denn sie äußern andere Wünsche, er und sie basierend auf der Zuweisung. Und sie lernen, dass es unhöflich ist vom Aussehen auf das Geschlecht zu schließen. Sehen wir also eine Person auf einem Fahrrad, der wir ausweichen müssen, sagen wir zum Beispiel nicht „Vorsicht, Radfahrerin!“ sondern „Vorsicht, radfahrende Person!“. Wir versuchen generell das generische Maskulinum zu vermeiden und entweder mit Glottisschlag, Partizipform oder generischem Femininum zu arbeiten.

 

Das Umfeld leiten wir wenig an, je näher sie uns sind, desto mehr bitten wir darum, es uns nach Möglichkeit nachzuleben. Wir sagen etwas, wenn unsere Kinder sich das wünschen. Das große Kind will zum Beispiel nicht als sein zugewiesenes Geschlecht bezeichnet werden, sondern einfach nur als Kind. Wenn es also falsch benannt wird, sprechen wir das an, wenn es sich das wünscht. Im Kindergarten zum Beispiel oder bei meinen Schwiegereltern. Da hat das Kind gesagt „Ich möchte, dass ihr denen sagt, dass ich ein Kind bin.“

 

Wenn unsere Kinder nicht cis sind, dann ist das so. Und dann werden wir sie bestmöglich unterstützen, denn so ganz leicht ist es leider, wie eingangs beschrieben, nicht, wenn die Zuweisung nicht mit dem tatsächlichen Geschlecht übereinstimmt.

[nextpage title=“Was ich total verstehe, dass Du und andere genervt sind, wenn sie sich immer wieder neu erklären müssen. Was mich aber auch nervt, wie rauh der Ton manchmal ist. Was schlägst Du für alle Beteiligten vor, um bei Geschlechterfragen gut im Dialog zu bleiben?“]

 

Ich empfehle, sich abzugewöhnen einen „netten höflichen Ton“ zu erwarten, damit Kritik geäußert werden „darf“. @redhidinghood_ (https://twitter.com/redhidinghood_/status/994305993277366275) formulierte das auf Twitter mal schön: „Männer überwinden. Männer, die nicht gemeint sind, denen es aber wichtiger ist nicht mitgemeint zu sein sind definitiv mitgemeint.“

Gerade auf Twitter nutzen viele Accounts Umkehrungen und satirische Überspitzungen dessen, was sie selbst zu hören kriegen. Viele Leute fühlen sich dann ans Bein gepinkelt. Mir geht dazu immer das Sprichwort „Nur getroffene Hunde bellen“ durch den Kopf.

Oft kommt auch auf Hinweise, dass etwas transfeindlich ist, ein eingeschnapptes „Ich bin nicht transfeindlich!!!“.

Zum einen geht es bei Kritik an Transfeindlichkeit nicht um persönliche Einstellung gegen über trans Menschen, zum anderen sind wir alle transfeindlich – ja auch trans Menschen haben Transfeindlichkeit verinnerlicht. Transfeindlichkeit ist im 2 Geschlechter System unserer Gesellschaft im Grunde vorprogrammiert. Wir haben ja alle von klein auf gelernt, dass es nur zwei Geschlechter gibt und diese am Körper zu erkennen wären.

Auch hier gilt: reflektieren. Und trans Menschen zuhören. Auch und vor allem denen, die erstmal unbequem wirken. Der raue Ton gilt in aller Regel anderen. Wenn er dir gilt, dann vermutlich weil du drüber warst. Dann kurz sacken lassen und nicht sofort antworten. Meist ist ein „sorry“ angebrachter als ein zurückpampeln.

Ansonsten kann ich sehr empfehlen, einfach nachzufragen „Ist es okay wenn ich dir Fragen dazu stelle?“ und ich kann es auch sehr empfehlen, die Suchmaschine deines Vertrauens zu benutzen, bevor du diese Fragen stellst. 99% deiner generellen Fragen sind nämlich schon beantwortet worden. Weitere 0,9% indirekt. Und diese eine Frage die dir einfällt, die noch nie zuvor eine cis Person einer trans Person gestellt hat, die wird dir vermutlich jede trans Person gerne beantworten.

 

Vielen lieben Dank für Deine Erläuterungen, Ravna. 

 

Die Familienrollen gibt es nun schon relativ lange, aber immer noch gibt es jede Menge Geschichten, die noch nicht erzählt wurden. Du hast einen Aspekt, den Du bisher vermisst hat, oder möchtest Deine Familiengeschichte erzählen? Dann schreib mir eine Mail an blog@fruehesvogerl.de.

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