Als Kind kannte ich zwei Zwillingspärchen. Beides Mädchen. S. und P. waren ein Jahr älter als ich. T. und D. zwei Jahre jünger. Gefesselt haben mich beide. Weniger wegen ihrer offensichtlichen Ähnlichkeiten, das Trennende hat mich mehr fasziniert.
Gutes Buch und guter Schokoriegel. |
So sahen S. und P. völlig identisch aus, mit dem kleinen Unterschied, dass eine immer gelächelt hat und die andere immer etwas griesgrämig durch die Gegend schaute.
T. und D. sahen sich auch sehr ähnlich, nur dass eine davon viel dunkler war als die andere.
Das Phänomen Zwillinge interessiert auch die Zauberschreiberin Mara Braun. In „Unzertrennlich“ hat sie zwanzig Geschichten von Zwillingen versammelt. Sie erzählt eine berührende Geschichte von einem sehr alten Zwillingspärchen, die im Alter wieder zusammengezogen sind, und wie eine mit der fortschreitenden Demenz-Erkrankung ihrer Schwester umgeht.
Berichtet von zwei Schwestern, die sich beide gegen Kinder entschieden haben, weil sie in der Schwester schon das Ebenbild haben. Zwei Brüdern die zum gleichen Zeitpunkt – unabhängig voneinander – ihre Berufung fanden und von einer jungen Mutter, die neben Freude auch etwas Überforderung mit den gewünschten Zwillingen verspürt. Und weil Mara, nicht nur Zauberschreiberin ist, sondern auch noch Journalistin, gibt es dazwischen jede Menge Fakten.
Liest sich wunderbar. So wunderbar, dass ich glatt zwei U-Bahn-Stationen weitergefahren bin, als ich musste. Und nun auch wieder öfter an die beiden Zwillings-Mädchen-Pärchen meiner Kindheit denke. Und über Verbindungen zwischen Menschen, darum geht es in dem Buch nämlich vordergründig.
Und wie viele Zwillingspärchen kennt Ihr?