Über mein Gewicht habe ich mir noch nie viele Gedanken gemacht. Liegt vielleicht daran, dass ich nie sonderlich dick aussah, und auch nicht mit einem übermäßigen Hunger gesegnet war. Auch wenn andere arg in die Breite gehen, fällt mir das selten auf: mein Fokus liegt woanders.
Gewicht spielte also von jeher eine untergeordnete Rolle. Ich hielt genau eine erfolgreiche Diät, diese um in mein Hochzeitkleid zu passen, und dachte sonst nicht viel über mein Gewicht nach. Dann wurde ich schwanger.
Ach wie niedlich, meinten einige zu Beginn: Du bist bestimmt so eine ganz dünne Schwangere, die nur einen kleinen Bauch hat. Und nein, ich glaub, mein Umfang war ganz ordentlich. Bei Netto wurde ich 2013 im fünften Monat gefragt, ob es denn zwei sind, und zu Weihnachten wollte man von mir wissen, ob es ein Christkind wird: Mein ET war Ende Februar.
Nun bin ich wieder schwanger. Und ja, man sieht es. Schon eine ganze Weile. „Boah, der Bauch ist ja ganz ordentlich“, sagte die Erzieherin in der Kita. Da war ich grad in Monat 4. „Sicher, dass da nicht zwei drinnen sind?“ Das wurde ich mittlerweile schon drei Mal gefragt. „Jetzt ist es aber bald soweit“: Auch das kam schon, dabei habe ich noch ein paar Monate. Und: „Willst Du Dich nicht setzen?“
Nein, es sind keine Zwillinge und ja, ich werde immer dicker. Denn immer, wenn ich schwanger bin, passiert etwas mit mir, dass ich kaum kenne: Ich habe einen unglaublichen Hunger. Obst, Fast Food, Joghurt, Pudding: Die Möglichkeiten sind mannigfaltig und Bedürfnisbefriedigung ist etwas Schönes. Und außerdem, wie ein sehr schlauer und sehr lieber Mensch, neulich meinte: Da wächst jemand in mir, das ist nur logisch, dass der Bauch da größer wird.
Wenn das die Leute irritiert, nehme ich das also nicht persönlich. Da käme ich ja zu nichts mehr.