Kultur mit Kind, Schöne Dinge

Taunus Krimi

Besonders gern lese ich momentan diese Krimis, die auch mal eine Weile liegen können. Mich aber dann doch wieder soweit fesseln, dass sie sich schnell lesen lassen. Nele Neuhaus neues Buch „Die Lebenden und die Toten“ ist ein Paradebeispiel dafür.

Beim Spaziergang mit ihrem Hund wird eine Frau ermordet. Kurze Zeit später gibt es noch ein Todesopfer: Eine Frau wird erschossen, als sie mit ihrer Enkeltochter in der Küche zu Gange ist. Schnell wird klar, alles hängt irgendwie zusammen und Rache scheint ein großes Motiv. Das Wie-genau zu entschlüsseln dauert aber noch eine Weile. Auch wenn es stellenweise etwas hanebüchen wird, habe ich mich gut unterhalten gefühlt und vor allem die Charaktere gern begleitet.

Es ist: Klassische Urlaubslektüre. Bei mir war es die Vorweihnachtszeit.
Es kostet: So viel wie dicke Bücher eben kosten.
Es dauert: Genau die richtige Länge.
Es hat mich fasziniert: Wie gut man mit der spröden Protagonistin mitgeht.
Empfehlung: Für klassische Krimi-Fans.

Link zum Verlag.

Kultur mit Kind, Meinung

Alleinerziehend auf Zeit

Outfitmässig kein Unterschied

Dickbäuchig saß ich, vor einem Jahr ungefähr, im Geburts-Vorbereitungskurs, der nicht so schlimm war wie sein Ruf, und war beeindruckt. Da war diese Frau, etwa in meinem Alter, die von ihrer Schwangerschaft und den Vorbereitungen fürs Wochenbett berichtete. Sie war Ärztin, hatte als einzige nicht den händchenhaltenden Partner mit, sondern die Mutter, und erzählte, dass sie im fünften Stock wohne, einen Hund habe und sonst dort keiner sei. Sie war die erste alleinerziehende Babymutter, die ich kennengelernt habe.  Und das mit Hund. Das stellte ich mir schon irgendwie beeindruckend vor.

Diese Woche waren wir auch alleine. Fünf Tage. Erstmalig. Das frühe Vogerl, der schurkenbeardiesche Hund und ich. Der Vater vom Vogerl dienstreiste und wir waren zum ersten Mal auf uns alleine gestellt, besser gesagt, die beiden auf mich. Da der Kleinste von uns krank war, gingen wir auch nur wenig raus. Das Kind wurde ein wenig mehr bekuschelt, der Hund musste am Abend rüde in den Garten bugsiert werden, und ein paar Mal habe ich das mit dem ordentlichen Essen vergessen. Nicht, dass die Versorgung nichtgeklappt hätte. Nicht, dass ich ungeduscht, mit zerzottelten Haaren, Abends umherlungerte. Nicht, dass ich gar nicht zum Lesen kam, oder nicht zum telefonieren. Aber der Austausch mit eben diesem Mann, den ich mir vor einigen Jahren ganz bewusst ausgesucht hatte, der fehlte.

Als wir wieder einer mehr waren, war die Freude sehr groß. Zumal auch die vierwöchige Elternzeit vom Vater des Vogerls nun endlich beginnt. Gewachsen ist in den letzten Tagen vor allem aber die Hochachtung für Alleinerziehende. Weniger für die fremde Person aus dem damaligen Kurs. Mehr für N. und L. und ein paar andere Alleinerziehende, die das ganz großartig hinkriegen und bei denen ich das mitkriege.  Die leisten wirklich Tolles, kennt Ihr auch ein paar dieser Heldinnen?

Kultur mit Kind, Meinung

Die Sache mit dem Babysitter

Wird noch nicht fremdgesittet

Meine Neigung, Menschen schnell ganz viel anzuvertrauen, ist nicht sehr groß. Das äußert sich in Gesprächen, die nicht gleich zu vertraulich werden sollten, leicht paranoiden Blicken hinter mich, wenn ich am Geldautomaten stehe oder auch darin, dass ich nur wenigen Leuten meinen Hund zum Spazierengehen mitgeben würde.

Manchmal mache ich auch eine Ausnahme und gebe mich vertrauenseelig. Diese Ausnahme mache ich ungern bei meinem Kind. Wir sind also die klassische Familie, die auf Betreuung innerhalb der Familie setzt. Theoretisch. Die Familie ist groß, und wir verstehen uns gut: Ein paar Hürden gibt es aber doch.

Großeltern, Urgroßeltern, Tanten, Onkel, Großonkel: Es gibt einige Leute, die diesen Job vielleicht mal ein paar Stunden übernehmen könnten. Theoretisch. Die Differenzen, warum es nicht klappt sind unterschiedlich: Zwischen 300 und 800 km weit wohnen diese Menschen weg.

Wir müssen uns also umorientieren. Freunden mein Kind für längere Zeit in die Hand zu drücken, kann ich mir bisher nur in Ausnahmefällen vorstellen. Grad, die denen ich das zutrauen würde, haben noch nie gefragt. Die Nummer von der Babysitterin am Supermarkt-Brett habe ich abfotografiert und wieder verworfen. Wir haben also keinen Babysitter und ich stelle fest, dass meine Ambitionen das zu ändern grad recht gering sind.

Vielleicht ändert sich das in naher Zukunft. Vielleicht auch nicht. Vorerst freue ich mich auf einen baldigen Besuch in meiner alten Heimat. Dort gehen wir dann ins Kino, ohne dem frühen Vogerl, und was essen. Und. Und. Vielleicht. Oder wir freuen uns darüber, wie sich alle über das frühe Vogerl freuen. Wahrscheinlich beides. Wir werden sehen. Am Vertrauen wird es nicht scheitern.

Dieser Text ist Teil der Blogparade, die Andrea vom Runzelfüsschen-Blog ins Leben gerufen hat.

Alltag, Kultur mit Kind

Das Glück in Woche Drei

Die Super Mom Henriette ruft ihre Leser dazu auf die kleinen #gluecksmomentchen2015 mit ihr zu teilen, und diese immer am Dienstag auch zu veröffentlichen.

Kaffeehaus-Momente sind immer dabei

Zum dritten Mal sammle ich einige der Momente:

* verschlafen – nach allen Regeln der Kunst
* ein erstmaliges Treffen mit dem Runzelfüsschen und der dazugehörigen Mutter
* festgestellt, dass ich es noch immer kann: Menschen mögen, die sich überhaupt nicht grün sind
* die tollste Tierärztin besucht
* Schuhe gekauft
* durch das nächtliche Berlin gefahren
* festgestellt, wie sehr ich diese Stadt liebe
* ein bisschen gelesen
* nette, neue Menschen kennengelernt
* die altbewährten – wie immer – liebgehabt
* ein bisschen was vorgenommen und ein bisschen was umgesetzt

Was hat Euch die letzten Tage glücklich gestimmt?

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Kultur mit Kind, Schöne Dinge

Der große Prinz

Als ich „Wunderlich fährt nach Norden“ Weihnachten in den Händen hielt, hatte ich schon ein bisschen den Verdacht, dass es mir gefallen könnte. Bereits das erste Buch von Marion Brasch „Ab jetzt ist Ruhe“, autobiografisch geprägt und mit tollen Personen wie Katharina Thalbach bevölkert, mochte ich sehr.

Bücherstapel

Nun also dieser Roman.: Die Hauptfigur Wunderlich ist ein frisch verlassener Mann der vor Durchschnittlichkeit (zumindest in Berlin)  und Antriebslosigkeit nur so strotzt. Dann bekommt er eine Nachricht, dass er eine Reise machen muss, wenn sich in seinem Leben etwas ändern soll. Wer zu ihm spricht, das erfährt er nicht. Nur dass die Person nahezu gespenstisch viel über ihn weiß, scheint klar.

Wie der kleine Prinz trifft Wunderlich dabei Menschen, die ihm etwas mitgeben. Kleine und große Weisheiten. Das Schmerz wichtig ist, um sich zu erinnern, zum Beispiel. Oder dass man auch gemeinsam still sein kann. Und dass es nicht immer wirklich wichtig ist, was real ist und was nicht.

Das driftet bisweilen etwas ins Absurde ab, wird aber – und hier ist die Kunst –  an keiner Stelle didaktisch und zu Ende kommt die Erkenntnis, die viele Bücher einem mitgeben wollen, aber wenige schaffen: Der Moment ist jetzt. Genau jetzt.

Mochte ich. Von der ersten bis zur letzten Seite. Und auch wenn die Liebe zum ersten Buch größer bleibt, ist es eines dieser Bücher, die ich gelesen haben sollte. Wer will kann hier gerne man einfügen.

Es ist: Ein schönes Märchen.
Es kostet: Wenig Zeit, da es immer wieder möglich ist ein- und auszusteigen.
Es dauert: Genau die richtige Länge.
Es hat mich fasziniert: Wie gut die Geschichte trägt.
Empfehlung: Für Hastige, die darüber nachdenken anders zu werden.

Link zum Verlag.
Link zur Seite der Autorin.

Alltag, Kultur mit Kind

Das kleine Glück der zweiten Woche

Die Super Mom Henriette ruft ihre Leser dazu auf die kleinen #gluecksmomentchen2015 mit ihr zu teilen, und diese immer am Dienstag auch zu veröffentlichen.

Gesammelt von der vergangenen Woche, eine Auswahl:

Schurkenbeardie: Ganz flauschig nach dem Friseur. Auch so ein Moment.

* ein erstaunlich entspannter Ausflug zu Ikea.
* Mann und Kind dort. <3
* Hund und Kind zuhause. <3
* ein toller Guy-Ritchie-Film, den ich verstanden habe. Bei dem Regisseur nicht immer der Fall.
* ein entzückendes Kind, das nach Sonnenstrahlen greift.
* eine Einladung zu einem Frühstück mit grandiosen selbstgemachten Brötchen.
*.. und der Blick vom Kind auf die Gastgeberin dort.
* zuckersüße Zimtschnecken bei gemeinsamen Freundinnen von mir und vom Vogerl.
* eine lange Autofahrt, die mit einem schönen Besuch endete.
* schöne Gespräche, im Internet, am Telefon und von Angesicht zu Angesicht.
* Kaffeehausbesuche, die in keiner Woche fehlen dürfen.
* Vorfreude auf einige Dinge der kommenden Wochen

Und Eure kleinen Glücksmomentchen in diesen Tagen?

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Woche 1