Alltag, Kultur mit Kind

Ein Tag in Bildern

Immer am 12. des Monats ruft Draußen nur Kännchen dazu auf den Tag in 12 Bildern festzuhalten. Immer öfter gelingt es mir auch mitzumachen, hier unser Montag.

Der erste Kaffee im Dunklen
Turnstunde
Dann ging es raus.
Warten, biss dass das Kind erwacht.
Das Spielen mit den anderen Kindern blieb unbebildert – Privatsphäre. 😉 Zuhause geht es weiter. 
In Wollsocken spielten wir mit der Lieblingsbiene.
Erstmalig gab es Philadelphia. Nicht auf dem Bild: die Sauerei.
Unterm Tisch wartet der Schurkenbeardie auf eine Extra-Ration. 
Das Verlegenheitsbild. 
Das Gegenüber. 
Zehn Stunden hat er – wegen Regen – das Rausgehen verweigert.
Badewannenzeit am Abend.
Kaffeehauskultur, Kultur mit Kind, Schöne Dinge

Schwedische Familienfreunde

In geraumer Vorzeit hatte ich einen Text geschrieben, darüber wie blöd ich Ikea an einem Samstag finde. Der Text, damals bei neon.de, ist heute leider nicht mehr auffindbar. Er handelt davon, dass es nervig ist, wenn Schatzi 1 und Schatzi 2 vor der Kasse stehen und nicht wissen, ob sie die roten oder die grünen Duftkerzen nehmen sollten.

Zu vielem von damals stehe ich. Schatzis find ich furchtbar. Und der Zauber von Duftkerzen hat sich mir auch noch nicht so ganz erschlossen. Aber mit IKEA gab es irgendwie einen Wandel. Heute war es soweit, unser erster Familienausflug in das Einrichtungshaus nach Lichtenberg stand an.

Und mit großer Verwunderung stelle ich fest, dass ich taub geworden bin, den Schatzis gegenüber. Sie stehen da immer noch rum: Meist wirkt sie ein bisschen müde, er ein bisschen gezwungen und immer kaufen sie Krams, den keiner wirklich brauchen kann. Auch die Duftkerzen waren da. Mein Schnupfen war stärker, vielleicht habe ich sie deshalb nicht wahrgenommen.

Geheim hatte ich es ja immer schon vermutet: Ikea ist ein Kinderparadies, auch für Babies. Die Wickelstationen sind zugänglich für Mann und Frau, für die ganz Kleinen werden gratis (!) Baby-Gläschen angeboten, für jedes Kind gibt es einen Kindersitz, Barrierefreiheit wird groß geschrieben – okay, manchmal muss man auch den halben Laden durchschreiten, und überall finden sich Eckchen, die Kinder spannend finden und die Kassiererinnen sprechen mit Kleinkindern.

Fröhlich mampfend saßen das frühe Vogerl und der dazugehörige Vater im Restaurant, rundherum quietschten und lachten Kinder, das Vogerl beflirtete eine 25-jährige Blondine und ich stellte eine Zufriedenheit an mir fest, die ich in dem Laden noch nie hatte. Lag es an der Solidarität (mein Kind kleckert auch, und wir brauchen auch ein Weilchen), die man als Pärchen nie mit anderen Pärchen hat? Oder hat der blaugelbe Schwede seine Kinderfreundlichkeit tatsächlich perfektioniert? Ich weiß es nicht. Ich werde so schnell nicht mehr hinfahren. Zu groß ist die Gefahr, dass die Duftkerzen überwiegen.

Vorerst bleib ich aber verzaubert. Wie schaut es bei Euch aus, gibt es Orte, die Euch mit Kindern plötzlich gefallen, die Euch vorher gar nicht zugesagt haben?

Kultur mit Kind, Meinung

Toleranz für Eltern

Symbolbild

Wie oft mein Sohn geimpft wird, wie viel und wie oft er schläft und wie groß der Einsatz meiner Brüste bei der täglichen Ernährung ist, all das möchte ich Dir nicht verraten, liebes Internet. Damit bin ich nicht alleine, die andere Seite ist aber auch groß: Impfen, stillen und schlafen – die großen Aufreger, die nahezu jedes Elternherz höher schlagen lassen, geistern klickstark durch das weite Netz.

Aktuell ein Artikel von Stadt-Land-Mama Katharina: Sehr polemisch äußert sie sich dazu, warum das Familienbett für sie untragbar ist. Zahlreiche Artikel gibt es bereits, die davon handeln, warum das Familienbett – für sie – das Non-Plus-Ultra ist. Der Punkt, der mich daran wirklich irritiert, ist jener: Was haben all die Leute in den Betten fremder Kinder zu suchen? Woher weiß Mutter A, wo Kind B schlafen soll? Und wer gibt mir das Recht, die Schlafsituation meiner Mitmenschen zu kritisieren?

So beschwert sich die Stadt-Land-Mama über einen Abend bei Freunden. Dort ist tatsächlich die Mutter für ganze zwei Stunden verschwunden. Der Grund: Sie hielt dem Kind das Händchen. Und bitte schön, hier kriege ich auch eine Meinung: Egal, wie Eltern das handhaben, ob sie stillen, impfen oder umeinander-gewickelt-einschlafen: Keiner braucht Freunde, die einem nicht verzeihen, dass man dem Kind das Händchen hält. Von Zeit zu Zeit. Denn haltende Hände sollte jedes Kind haben. Meine Einstellung dazu, kannst Du ruhig wissen, liebes Internet.

Kultur mit Kind, Meinung

Die Weibchen-Falle

„Moment Mal, da muss ich meinen Mann fragen.“ Mist, ich habe es wieder getan. Mich von unglaublich schrecklichen Menschen in die Weibchen-Falle jagen lassen. Dieses Mal waren die Jäger: zwei Monteure von einem großen roten Laden.

Ich hab das Kind um den Bauch, der Hund leckt von außen die Scheibe ab, am Tisch liegen ein paar Weihnachtsdeko-Reste und dazwischen die zwei Männer und der Geschirrspüler. Sie sind unfreundlich, rauchen erst mal drei bis fünf, erfüllen noch ein paar Klischees mehr, und wollen von mir wissen, ob man dies und jenes an der Küche abmontieren kann. Nach ich den Satz mit-dem-zu fragenden-Mann hab fallen lassen, bin ich quasi unten durch. Sie bei mir schon vorher, nur fragt danach keiner. Dass ich die Küche ja nicht gebaut habe, finden sie nicht lustig. Muss ja auch nicht. Sie haben schließlich auch keine Ahnung motzen sie mich an. Ich schlucke, unangenehm verunsichert. Irgendwie.

Das Ding sieht irgendwie schief aus, ich bin etwas gefrustet.  Auch so irgendwie. Und gleich kommt noch ein Handwerker wegen einer anderen Sache. Ich habe eine Stunde Zeit, um eine gewisse Souveränität zu kriegen und unter keinen Umständen oder einfach zu hoffen, dass das einer von den Guten ist. Gibt es ja schließlich auch viele. Auch unter Handwerkern.

 Irgendwelche Tipps?

Alltag, Kultur mit Kind

Kleine Glücksmomentchen 2015

Kaffeehaus am Dienstagmorgen. Auch so ein Moment.

Bloggerparaden find ich meist genau eine Minute toll. Kurz nach der Euphorie – viele Blogger schreiben über ein bestimmtes Thema, das ist sicher spannend, stelle ich meist fest: Das Thema interessiert mich nicht. Oder die Zeit reicht nicht. Oder es ist zwar ganz spannend, aber doch etwas zu persönlich. Oder, oder….

2015 habe ich endlich einen Aufruf gefunden, der auch mir zusagt. Henriette von Super Mom ruft ihre Leser dazu auf kleine #glücksmomentchen2015 mit ihr zu teilen, und diese immer am Dienstag auch zu veröffentlichen.

Ich habe also noch ein bisschen mehr als sonst aufgepasst, und ein paar Auszüge gesammelt, was so schön war in den letzten Tagen.

Da war einiges:
-das neue Kleid von Lena Hoschek tragen
-zu einem super schmackhaften Frühstück in einer schönen Wohnung mit netten Menschen geladen zu sein.
-festzustellen, wie lieb einige meiner Freunde zum frühen Vogerl sind. Kinderlose und welche mit Kindern.
-festzustellen, wie euphorisch auch das Kind selbst darauf reagiert.
-das Bahnticket vom Wind davonfliegen zu sehen, zu laufen und es tatsächlich noch zu erwischen.
-den österreichischen Tatort mal wieder zu sehen.
-schöne Telefonat mit liebgehabten Menschen zu führen.
-kurze Gespräche mit fremden Menschen. Hierzu zählen nur die netten, über die anderen schweige ich mich hier aus.
-immer noch ein bisschen die erste Flow, die ich mir gekauft habe und noch so einiges mehr, einiges wird auch auf instagram zu finden sein.

Und immerhin ist ja erst Dienstag. Und bei Euch so, wie sieht es diese Woche so aus mit den #glücksmomentchen2015?

Kultur mit Kind

Hütchenlos in Dänemark

Partyhütchen, Silvesterraketen und Feiern in großen Gruppen mag ich besonders gerne. Nicht. Von daher feiern wir Silvester immer ähnlich. Nämlich gar nicht.

Schurkenbeardie genießt die Ruhe

Als gutes Argument zählt immer ein Beardie. Seit diesem Jahr nun auch ein kleines niedliches Baby. Deshalb fuhren wir am 26. raus aus Berlin. Denn während Berlin zu Weihnachten herrlich leer ist, will Silvester plötzlich jeder dort sein. Da ist es so laut, dass man glatt vergessen kann, dass es die unschönsten Tage im schönen Berlin sind. Alle fünf Sekunden wird etwas geknallt. Für den Hund ein Fiasko. Für das Baby etwas laut. Für uns aber genau so schrecklich.

Da war außer uns fast niemand unterwegs

Eine Woche hatten wir da dieses wunderbare kleine Häuschen auf der Insel Römö in Dänemark. Zum dritten Mal fuhren wir in diesen Tagen auf die Insel, auf der es eine Ruhe gibt, die man anderswo vermisst. Wo scheinbar jeder zweite einen Hund hat, und sehr weit gehen kann, ohne jemand anderen zu begegnen. Vielleicht ist es dort ja nicht immer so, aber wir waren bisher immer nur im Spätherbst oder Frühwinter da.

Wir hatten eine Woche voller Ruhe mit wunderschönen Spaziergängen, großartigen Tagesschläfchen, viel Lesen, zwei Tatort (zwei Filme in einer Woche!!), einem Drittel gestrickten Schal, gutem Essen, einem Baby, dem der Wind um die Nase weht, einem Hund, der springt und Silvester nur ein paar Stunden genervt ist von ein bisschen Knallerei, ganz wenig Internet und viel Ruhe.

Und das erste Silvester mit dem frühen Vogerl? Großartig. Ein Blick auf die Dünen. Ein Stamperl dänisches Bier zum Anstoßen. Ein Hund, der sich nur kurz fürchtet. Ein Baby, dass das Feuerwerk verschläft. Und Eltern, die es ihm gleichtun.

Ein bisschen irritierend waren nur die Dänen im Nachbarhaus, die plötzlich das Partyhütchen auspackten. Aber jeder feiert schließlich anders. Und wie war es bei Euch so?