Kürzlich traf ich eine Bekannte, die durchaus das Potenzial zur Freundin hat. Wir redeten, es war nett und sie erzählt mir, dass ihre Tochter ganz schön beeindruckt sei, dass sie eine Bloggerin treffe. Später revidiert sie das. Die Tochter sei plötzlich nur mehr halb so beeindruckt, weil ich ja nur Familienbloggerin sei.
Nur Familienbloggerin? Ja. Ich bin Familienbloggerin. Eine Familienbloggerin, die seit fast fünf Jahren über ihren Alltag mit ihrer Familie erzählt. In Auszügen. Weil es mir oft zu privat ist. Zu privat ist für meine Kinder. Weil ich fremden Menschen nicht erzählen würde, was meine Kinder bedrückt, warum also darüber schreiben und weil ich bei einigen Dingen auch den Mehrwert nicht sehe: So machen wir durchaus Dinge, die ich hinterher nicht der potenziellen Leserschaft ans Herz lege. Aber dennoch: Immer wieder blogge ich über Familie. Über das Leben als Familie, weil es meinen Alltag ausmacht. Blogge über mich: was ich so erlebe (Frau Bloggerin?), was ich so lese (Literaturbloggerin?) und das ich Defintionen meist nicht so doll finde und mich deshalb schon nicht stempeln lassen will. Vielleicht bin ich deshalb auch alle paar Monate mit dem Blogger-Dingen völlig übers Kreuz, weil ich merke, dass ich mit vielen was man mit Familienbloggern oft in Verbindung bringt überhaupt nichts zu tun habe, worüber ich auch schon hier und hier geschrieben habe.
Ich. Mit Sommer-Kopfweh.
Deshalb war ich mal wieder rund 2 Monate blogabstinent, um festzustellen, was ich alles nicht mag, mich nervt und Euch wahrscheinlcih kaum interessiert. Fazit: Ich bin wieder hier und wild entschlossen weiter zu bloggen. Weil es diese Momente gibt, die ich irgendwie wichtig finde. Wenn man (ich) erzählt, was die (meine) Neurodermitis gar nicht mag und was mir hilft und sich zwei, drei Leute wiedererkennen. Weil ich eine Interviewpartnerin aus dem Norden aufgable, die einer jungen Frau im Süden hilft oder so. Vielleicht ist es auch ganz einfach: weil mein Mitteilungsbedürfnis zu groß ist, um gar nicht zu bloggen. Und weil meine Geschichten halt nur ich erzählen kann. Und wie es die Musik, die da so schön aus dem Nachbarradio dudelt: „Hupf in Gatsch und schlog a wön“. Weil die Bloggerei ja doch manchmal irgendwie bewegt: zumindest den, der bloggt. Demnächst geht es hier also wieder weiter.
Auch wieder mit mehr Alltag.
Die Bekannte habe ich wieder getroffen, bestimmt lerne ich auch irgendwann mal ihre Tochter kennen. Vielleicht sag ich dann auch mal, dass man auch Blogger ist, wenn man eher wenig Kosmetik vorstellt. Vielleicht lasse ich auch. Weil es eigentlich ja auch wurscht ist, weil ja alle ihre eigenen Definitonen haben.
Ich freue mich. Bald wieder mehr. Natürlich nicht nur von mir: Familienrollen kommen auch wieder. Bis demnächst. Ich wünsche Euch einen Sommer, ohne Kopfweh. Mir auch. Und ich hoffe, dass Ihr imer noch da seid.