Kaffeehauskultur, Kultur mit Kind, Unterwegs

Die besten Sellerieschnitzel der Stadt Berlin: Das Mutzenbacher

Namensgeber
Als Exil-Österreicherin in Berlin bin ich immer auf der Suche nach einem kleinen Fleck Österreich in meiner Stadt. Da trifft es sich gut, dass mir die kulinarische Entwicklung so entgegen kommt: Es scheint ein Trend zu sein, österreichische Lokale in der deutschen Hauptstadt zu eröffnen.
Einige möchte ich nicht wieder betreten. Einige lohnen kaum der Erwähnung. Einige sind tatsächlich gut. Das „Mutzenbacher“ in Berlin Friedrichshain, benannt nach der berühmt-berüchtigen Wiener Hure Josefine Mutzenbacher, wirkt auf den ersten Blick etwas übertrieben. Ein Pailetten-Tier als Trophäe hängt an der Wand, verschwurbelte Lampen, jede Menge Bilder und sogar eine Toiletten-Beschriftung auf österreichisch gibt es. Aber irgendwie hat das was. Und die Kellner, einmal war sogar eine echte Tirolerin dort, können die Gerichte aufsagen, ohne dass es aussieht, als würden sie sich was brechen. Wenn man einen Verlängerten bestellt, ist keiner überrascht. Die Leute sind dort sehr nett, und das ist bei einem Österreicher in in Berlin keineswegs selbstverständlich. An welchem Part das liegt bleibt offen.

Das Essen ist gut. Es gibt Brettljause, jede Menge Saisonales und die besten Sellerieschnitzel der Stadt. Nicht der Welt, die von meiner Oma kann keiner toppen. Das normale Schnitzel scheint auch zu schmecken. Und es gibt sogar zwei Kindergerichte. Einmal, Überraschung: Kinderschnitzel. Und Fleischkäse, den ich als Leberkäse kenne. Kindersitz und Malstifte gibt es auch.

Es ist: Schön eigen.
Es dauert: Angemessen.

Es hat mich fasziniert:  Dass es in dem Laden so viel zu entdecken gibt.
Es hakt: Der Gurkensalat beim Kindermenü ist wohl eher für ältere Semester.
Empfehlung: An jeden, der Österreich mag. Oder einfach gutes Essen. 
Kennt Ihr noch Österreicher in Berlin, dann verratet es mir?

Ach ja, eine Imbiss-Variante gibt es davon auch, besuchen wir auch öfter.

Alltag, Kultur mit Kind

12 Bilder und drei Beobachtungen an einem Freitag

Immer am 12. werden bei Draußen nur Kännchen, von vielen, 12 Bilder des Tages gesammelt. Meist sind wir mit dabei. Unser Tag beginnt, wie schon der Blogname sagt, schon früh. 
Um halb sieben beenden wir unser Frühstück mit einem Kaffee und einem Obstquetschie. Es darf geraten werden, was schneller leer war. 
Im Bad wird fleißig geschraubt. 
Dazu hören wir Element of Crime. Ich mag Sven Regener als Musiker. Als Filmemacher und Literat eher nicht so gern. 
Eigentlich geht die Stimmung total in Richtung Vormittagsschlaferl. Aber die Sonne spricht irgendwie dagegen. 

Aber die Müdigkeit siegt. Ich mach mich unbeliebt und werde zur Weckenden. 

In Rundumschuhen und Trachtenbeutel machen wir uns auf den Weg. 
Wir gehen in unser Lieblings-Kinder-Café und bestaunen den Fuhrpark. 
Dort wuseln jede Menge Eltern rum, die ihre Kinder gut beaufsichtigen sollen. 
Zuhause ist Tascherlschlaf angesagt. 
Ich schreib mir in der Zwischenzeit eine Liste mit offenem Betreff. 
Der Lieblingskreisel ist kurz davor kaputt zu werden. Die halten hier nie lange.

Kurz nach drei sind wir also schon durch mit unseren Bildern. Dani von Glucke und So findet es schade, dass die Bilder schon bei instagram zu sehen sind, da es für mich aber in erster Linie ein insta-Spielchen ist, ist das so. Für sie gibt es aber noch drei Beobachtungen extra, alle aus dem Kindercafé:

1.) Eine Frau riecht an ihrem Kind und ruft lauthals durch den Laden: „Hast Du etwa ge-kack-a-t?“ 
2.) Zwei Frauen fangen an, das Spielzeug im Kaffeehaus hektisch wegzuräumen. Unter anderem das Plastikpony, das mein Sohn grad besteigen möchte. 
3.) Eine Mutter zu einer Mädchenmutter: „Ach, das ist ein Mädchen. Dachte, das ist ein Junge, weil er eine grüne Hose trägt?“
Finde ich allesamt sehr merkwürdig. Ihr auch. Aber was ist die Lösung für Punkt 1, habt Ihr eine Idee?
Kultur mit Kind, Meinung

Alte Freunde / Veränderung von Freundschaften

Musik dieser Zeit

Meine älteste Freundin kenne ich seit 18 Jahren. Zuerst fanden wir uns gegenseitig ganz schön anstrengend und mochten uns nicht sonderlich. Wir teilten uns eine Freundin, bei der wir uns regelmässig über den Weg liefen. Mit der Freundin hatten wir schnell beide nichts mehr zu tun. Aber wir fingen an uns zu mögen. Zögerlich und verwundert, bald aber immer mehr.

Wir wurschteln uns durch unsere Kinderbeziehungen, begannen mit ganz unterschiedlichen Ansätzen das Gleiche zu studieren, fanden die gleichen Leute blöd und erzählten uns Dinge, die ich heute niemals mehr jemanden anvertrauen würde. Und waren in schwierigen Zeiten für einander da. Auch in anderen.

In der gleichen Stadt haben wir nur kurz gewohnt. Und auch unser Freundeskreis ist schon lange nicht mehr der Gleiche. Dauerhafte Beständigkeit ist da unser beider Ding nicht.  Und natürlich änderte sich etwas. Sie fing an Orte in der Stadt zu mögen, die ich niemals aufsuchen würde. Sie hat nun Freunde, die ich nur von Facebook-Bildern kenne und sie weiß längst nicht mehr alles, was mir heute wichtig ist. 
Und das ist gut so, denn Freundschaften ändern sich immer. Und jeder der hofft, dass alles gleich bleibt, hat meiner Meinung nach einen an der Waffel, wie man hier sagt. Oder einen Klescher, wie man da sagt, wo ich herkomme. 
Als ich meinen Mann kennenlernte, gab es Menschen in meinem Umfeld, die meinten wir sind zu sehr aufeinander konzentriert und das ginge so nicht. Das fand ich so lächerlich, dass die Freundschaft endete, bereut habe ich es nie. Dann gab es noch die Freundin, die meinte, ich dürfte sie nicht alleine lassen in ihrer Heimatstadt. Das machte mir Angst, und es war nur eine logische Konsequenz, dass auch das zur losen Bekanntschaft wurde.

Die Freundin, die schön längst eine Bekannte war, als ich ihr von meinem Schwangerschaftstest erzählt habe, denkt vielleicht immer noch darüber nach, warum das für sie komisch ist. Es interessiert mich nicht, Menschen die keine Veränderung zulassen, mag ich nicht sonderlich. Ich habe Freundinnen mit denen ich weniger spreche seit dem ich Mutter / Ehefrau / 30 / Berlinerin – hier Beliebiges  einsetzen – bin.  Genauso ist es auch schon passiert das aus den genannten Gründen aus einer Bekanntschaft eine Freundschaft wurde. Das ist eben so. Ändern kann man daran nichts. Manches ändert sich auch wieder. Nicht jede Freundschaft ist für die Ewigkeit. Und das ist auch gut so. Denn jede Freundschaft sollte freiwillig sein und aus echter Überzeugung. 

Das ganze Leben ist im Fluss, warum nicht auch die Freundschaften? Den Begriff der besten Freundin finde ich sehr albern und ich habe kein Mädchen, dass ich drei Mal die Woche sehen muss. Gott bewahre. Auch finde ich es immer befremdlich, wenn Menschen schwer mit der Entfernung von Freunden klar kommen. Es gibt Menschen, die mir wichtig sind. Einige kommen aus der Familie, einige habe ich erst später getroffen. Manche tauchen nach einem Jahrzehnt wieder auf. Manche verschwinden ganz plötzlich. Manche bleiben. Die alte Freundin ist eine davon. Oft höre ich monatelang nichts von ihr. Bei wichtigen Momenten sind wir uns trotzdem nah. Ein paar Stunden vor der Geburt meines Sohnes hatte ich telefoniert. Natürlich mit ihr. Zufall? Eher nicht.

Dieser Text ist Teil der Blogparade von Bella von familieberlin über die Veränderungen bei Freundschaften.

Und wie ist das bei Euch mit den alten Freunden?

Kultur mit Kind, Schöne Dinge

Literarische Geburtsgeschenke zu gewinnen

Wärmekissen, Wolleseide-Bodies oder Weleda-Produkte: Die Liste mit denen man junge Mütter beglücken kann, die  ist lang. Theoretisch. Praktisch ist meist unklar, was schon vorhanden ist und was nicht. Und was eigentlich keiner brauchen kann. Wie gut, dass sich auch Bücher verschenken lassen. Das zauberhafte Buch von Okka Rohd hatte ich an dieser Stelle schon mal erwähnt. Nun habe ich einen weiteren Liebling: „Muttergefühle. Gesamtausgabe“ von Rike Drust ist so unglaublich lustig, dass ich es kaum fassen kann. Es ist nämlich wirklich lustig und nicht nur durchzogen von ein paar kleinen Schmunzelmomenten.

Die Hamburger Autorin beschreibt die ersten beiden Lebensjahre ihres Sohnes. Sie schreibt darüber, wie sie mit ihrem quengeligen Sohn nach Hause kommt. Um 16 Uhr. Und Bücher liest, Spielchen spielt, etwas isst und überlegt die Nachbarin anzurufen und wie nach diesen vielen Tätigkeiten, der Minutenzeiger erst 15 Mal rum gewandert ist. 16 Uhr 15 ist es dann.
Sie erzählt wie das so ist, als Texterin im Home-Office, wenn der kleine Assistent während eines Telefonats Reißzwecke futtert. Oder wie sie in der Nacht wach wird, und ihren Sohn im Bett sucht, obwohl sie nie familiengebettet hat. Letzeres ist erschreckenderweise sogar übertragbar auf aufmerksame Leser. Auf mich zumindest.

Und auch wenn ich nicht alles so gut nachvollziehen kann, habe ich mich so gut unterhalten gefühlt, wie schon lange bei keiner Lektüre mehr. Bestätigen kann das auch mein Mann, dem ich glucksend einige Sachen nacherzählt habe. Hat natürlich nicht immer geklappt, Situationskomik uns so, aber Nachlesen hilft. Nicht nur ganz jungen Müttern. Kann jeder lesen. Wirklich jeder.

Und das Tolle daran: Der Verlag war so freundlich mir zwei dieser wundertollen Bücher zum Verlosen zur Verfügung zu stellen. Das müsst Ihr machen, um eines der beiden Bücher zu gewinnen:

1. Kommentiert diesen Beitrag, direkt im Blog, und hüpft damit in den Lostopf.
2. Für ein weiteres Los im Topf: Werde Fan und Follower vom Frühen Vogerl auf Facebook, Instagram (helletage) oder/und Twitter und teile das Gewinnspiel.
3. Und noch ein Los für Euch: Gebt mir Eure Stimme bei Brigitte MOM. Einfach die Nummer Eures Herzchens in Klammern ins Kommentarfeld unten schreiben.
4. Ihr müsst mindestens 18 Jahre alt sein.
5. Sagt mir, im Kommentar, wofür ihr Euch entschieden habt.
6. Sollte das mit dem Kommentieren aus irgendwelchen Gründen nicht funktionieren, nehme ich auch eine Email.

Das Gewinnspiel endet am 17. Juni 2015 um 12 Uhr, die Bücher-Gewinner werden ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, es ist keine Barauszahlung möglich. Der Gewinner wird hier auf dieser Seite bekannt gegeben, der Gewinn wird nach Austausch der Kontaktdaten direkt vom Verlag zugesandt.

Das Gewinnspiel ist bereits beendet. Die Gewinner sind Sandra (Brigitte Mom 122) und Verena (Sandkuchen-Geschichten). Das Los hat entschieden. Bitte schickt eine Email mit Euren Adressen an fruehesvogerl@gmail.com damit Euch der Verlag die Bücher zu kommen lassen kann.

Kultur mit Kind, Nachgefragt

„Und ick schreibe so wie ick spreche. Dit gefällt nicht jedem. Muss es aber och nicht.“ / Kultur mit Kind Interview mit Dajana von Mit Kinderaugen

Schwanger mit dem zweiten Kind, ausgestattet mit familiärer Auslandserfahrung und immer frei-Brandenburger-Schnauze: Dajana vom Blog „Mit Kinderaugen“ in meinem wöchentlichen „Kultur mit Kind“ Interview. 

Stell Dich doch bitte kurz vor.

Dajana von Mit Kinderaugen

Ick bin Dajana. 33. Ne, warte kurz. 34 Jahre alt. Verdammt wir haben ja schon 2015. Man oh man. Ick bin schon 35. Ich habe einen Sohn, der ist 3 und ich bin aktuell schwanger. Zusammen mit meinem Partner lebe ich in der Nähe von Koblenz. Und nein – ick komme ursprünglich nicht aus Berlin. Brandenburger reden nämlich och so. Und meistens noch viel schlimmer. Weeßte Bescheid. Wir wollen och bald wieder zurück ziehen Richtung Heimat. Nicht nach Brandenburg. Nüscht los da. Abr Richtung Berlin. Mal kieken. Seit eineinhalb Jahren blogge ich auf meinem Blog „Mit Kinderaugen„. Da geht es um alles was mich interessiert und natürlich vor allem um unser Leben. Es gibt leckere und vor allem schnelle Rucki Zucki Rezepte, es geht viel über unsere mehrmonatigen beruflichen Aufenthalte (mit Kind) in den USA und ick stelle immer neue Shops und Produkte vor. Ick liebe es nämlich, neue Produkte zu entdecken und vorzustellen. Dit ist das Problem, wenn man online zuhause arbeitet: Da kannste immer mal schnell im Netz stöbern. Und ick schreibe so wie ick spreche. Dit gefällt nicht jedem. Muss es aber och nicht.

Wenn man Deinen Blog „Mit Kinderaugen“ verfolgt, ist kaum zu übersehen: das zweite Baby ist unterwegs. Wie bereitet Ihr Euren Sohn auf das große-Bruder-Dasein vor? 

Dajana mit Babybauch

Ja da kommt nun bald ein Baby. Genauer gesagt ne Schwester. Und alle so „Ohhhhh“. Irgendwie ist die Konstellation großer Bruder und kleine Schwester bei der Menschheit sehr beliebt. Es ist natürlich toll, wenn man beide Geschlechter hat, aber uns war das von Anfang an völlig schnuppe. Junge, Junge oder Junge, Mädchen. Egal. Wir haben erfahren, dass ich schwanger bin, als wir gerade noch in den USA waren. Da haben wir dem Mini Chef (so heißt das Kind auf dem Blog) noch nichts erzählt. Zurück in Deutschland und mit dem ersten Ultraschallbild vom Frauenarzt ausgestattet hatten wir es ihm auch gleich erzählt. Wir wollten, dass er von Anfang an dabei ist. Spätestens mit wachsendem Bauch (und der kam schnell) hätte er sich gewundert warum die Muddi denn so dick wird. Wir haben es nicht täglich thematisiert, aber ab und zu. Und wir haben uns so ein „Was ist Was Babybuch“ zugelegt. Das liebt er mittlerweile und will es immer und immer wieder ansehen. Vor allem versteht er alles. Das ist faszinierend. Er sagt auch, dass er unbedingt mit zur „Fauenärtzin“ möchte, um das Baby zu sehen. Ab und zu kuschelt er mit dem Baby, indem er seinen Kopf auf den Bauch legt oder er streichelt das Baby. Und er weiß, dass er eine „Swester“ bekommt. Am Anfang wollte er immer „nen Bruder“. Aber jetzt hat er sich mit der Schwester angefreundet.

Auf dem Blog wird sich nicht viel ändern. Es geht weiter um unser Leben. Nur stelle ich eben ab und zu auch Produkte für Babys vor und nicht mehr nur für Kleinkinder und hin und wieder gibt es nen Post über meine Schwangerschaft. Aber eher selten, denn ich finde nichts langweiliger, als diese wöchentlichen Schwangerschafts-Updates. Zumal ja och nicht so viel passiert. Und jede Woche muss ich auch nicht über meine Ischiasschmerzen schreiben. Oh Moment, ick muss mich anders hinsetzen. Ach, dieser Ischias macht mich fertig.

Ihr seid als Familie für ein paar Monate in Amerika gewesen: Wie ist es dazu gekommen und vor allem wie war es für alle Beteiligten?
Ja wir waren bereits zwei Mal für eine längere Zeit als Familie in den USA. Das erste Mal 2013/2014 für sieben Wochen. Da war der Mini Chef knapp zwei Jahre alt. Und das zweite Mal 2014/2015 für drei Monate. Da war er dann knapp drei. Die USA kannten wir bereits. Seit Jahren bereisen wir dieses Land. Das ist wie unsere zweite Heimat und wir sprechen auch fließend Englisch. Die Zeiten in den USA möchte ich nicht missen. Sie waren unvergesslich und ich kann jedem nur empfehlen, für eine gewisse Zeit ins Ausland zu gehen. Auch als Familie. Du wächst so sehr zusammen, da du mit vielen neuen und vor allem anderen Situationen konfrontiert wirst. Überwiegend hatten wir eine sehr positive Zeit, aber beim zweiten Aufenthalt leider auch ein paar negative Zeiten.

Kalifornien

Da wir drei Monate in den USA waren, wollten wir den Mini Chef gern in den Kindergarten stecken. Englisch kann er schon. Natürlich nicht fließend, aber er versteht sehr viel und kennt viele, viele Worte. Wir haben damit sehr zeitig angefangen und das Englische immer wieder spielerisch in den Alltag einfließen lassen. Wir hatten uns über den Kindergartenbesuch also absolut keine Sorgen gemacht. Zumal er das auch schon aus Deutschland kannte. Leider läuft es in vielen Kindergärten in den USA (ich sage viele, nicht alle) komplett anders als in Deutschland ab. Ich habe darüber auch auf meinem Blog berichtet (hier geht es zum Artikel). Auf jeden Fall hat es nicht geklappt. Wir hatten es wieder abgebrochen, da sich der Mini Chef überhaupt nicht wohl gefühlt hatte und dann auch noch schlimm krank wurde. Das mit der Krankheit war die zweite negative Erfahrung. Zwei Mal ins Krankenhaus und ein Mal zum Kinderarzt. Auch das läuft in den USA alles anders. Kinder werden schneller mit (stark dosierten) Medikamenten zugedröhnt. Wenn man sich da den Beipackzettel durchliest wird einem schlecht. Ich meine, klar wird das Kind eben mal krank, aber tausende Kilometer weit weg von Zuhause und den Familien ist das psychisch und physisch noch mal was anderes.

Ansonsten kann ich die USA für Reisen mit Familien nur empfehlen. Alle sind sehr kinderfreundlich und es gibt unfassbar viel zu entdecken und zu erleben. Auch darüber gibt es viel auf meinem Blog zu lesen.

Was funktioniert für Euch als Familie besonders gut? 

Das Kind ist über drei. Mittlerweile haben wir uns als Familie gut eingegroovt. Es gibt aber immer noch Situationen, in denen wir einfach nicht wissen wie wir entscheiden sollen. Dieses mütterliche Bauchgefühl, von dem ja immer alle reden, Entschuldigung, aber meines scheint seit einer Weile auf Weltreise zu sein. Wir versuchen oft zusammen mit dem großen Chef zu entscheiden. Aber auch das ist manchmal schwer. Zwei verschiedene Menschen mit unterschiedlichen (Erziehungs)Ansichten. Dit klappt nicht immer mit der harmonischen Abstimmung. Wenn es aber hart auf hart kommt halten wir zusammen und sind uns einig. Ich finde es ist wichtig, sich von niemanden außerhalb der eigenen kleinen Familie (Mutter-Vater-Kind/er) reinreden zu lassen. Hat man Fragen, lässt man sich helfen. Aber ansonsten bist du als Mutter oder Vater verantwortlich. Alle anderen wissen es eh immer besser. Aber scheiß drauf: Du entscheidest und du bist der Boss. Das musste ich auch erstmal lernen. Obwohl ich sehr taff bin und mir nicht die Butter von der Stulle nehmen lasse, war ich in puncto Kind manchmal „schwankend“: Das ist jetzt nicht mehr so. Wenn ich sage so wird es gemacht, dann wird es auch so gemacht. Und das klappt für uns als Familie so ganz gut. Wir entscheiden für unser Kind und keine Freundin, Bekannte, Oma oder Tante.

Wie sieht der ideale Sonntag bei Euch aus?
Sonntage starten bei uns immer sehr ruhig. Wir stehen auf und spielen erst mal. Ein bis zwei Stunden später frühstücken wir mal irgendwann. Dann wird weiter gespielt. Gern rennen wir alle bis frühen Nachmittag im Schlafanzug rum. Ungewaschen und ungeschminkt: Dit ist herrlich. Nachmittag gehen wir dann oft raus. Meistens machen wir nen kleinen Ausflug. Bei uns in der Region gibt es viel zu besichtigen. Erst letzten Sonntag waren wir auf ner Burg. Abends dann noch irgendwo was essen. Herrlich.

Und meine Lieblingsfrage: Wie entspannst Du?
Ich entspanne am liebsten mit Laptop auf dem Schoss auf dem irgendeine Serie läuft (aktuell „Pretty Little Liars“) und Kopfhörern im Ohr. Im Sommer auch gern auf dem Balkon: So entspanne ich. Ich quatsche den ganzen Tag so viel, da muss ich Abends nicht auch noch tiefgreifende Gespräche mit dem Mann führen. Da brauche ich mal etwas Zeit für mich (und meine Serien). Serien sind meine Entspannung und ich gucke (fast) alle. Von A wie Ally McBeal bis Z wie…Mist mir fällt nüscht mit Z ein: Nehmen wir S wie Sex and the City.

Dankeschön. 

Die Bilder wurden freundlicherweise von Dajana zur Verfügung gestellt.

Ihr habt auch ein Kind, interessiert Euch für Kultur und möchtet darüber reden? Schreibt mir eine Mail an fruehesvogerl@gmail.com.
Eine Übersicht über alle bisher geführten Interviews findet Ihr hier

Alltag, Kultur mit Kind

Sonnenstrahlen und Schokofrüchte in Berlin / Wochenende in Bildern vom 6. bis 7. Juni 2015

In Berlin ist Sommer und es nervt noch nicht mal. Ein Wochenende an dem wir, die meiste Zeit, draußen sein konnten:
Der Samstagmorgen beginnt sehr früh. Das hat den Vorteil das die Temperaturen noch für alle erträglich sind. 
Zum Frühstück gibt es ein Tässchen Milch und Erdbeeren. 
Zum Shoppen geht es nach Mitte: Marine-Look ist angesagt. 
Mit unserem österreichischen Besuch gehen wir italienisch essen. 
Die Kinderbücher vor Ort sind etwas merkwürdig. 

Kaffee und Kuchen gibt es daheim. 
Mittlerweile ist es wirklich sehr warm. 
Ein Snack geht aber immer. 
Das Becken „Model-for-1“ wird eingeweiht. 
Und auch das neue Gefährt wird ausgeführt. 
Abends radle ich. Zugegeben nur in den nahen Supermarkt. Schön ist es trotzdem. 
Am Sonntagmorgen bildet sich an der Kaffeetasse ein Herz. 
Unser Mittagessen hat die Grundfarbe gelb. 
Der Nachtisch schmeckt noch besser. 
Nachmittags geht es nach Französisch Buchholz. 
Wir starten in einer ruhigen Ecke. 
Es ist viel los am Stadtteilfest. 

Das frühe Vogerl trifft dort eine Freundin. 
Es handelt sich um die bezaubernde Miniberlin von familieberlin. 
Das kulinarische Highlight an Dorffesten, auch in Berlin: Schokofrüchte. 
Bei der Heimfahrt blitzt die Sonne durchs Dach. 
Gejausnet wird natürlich auf der Terasse.

Und wie war Euer Wochenende so?

Mehr Wochenden in Bildern findet Ihr wie immer bei Susanne von Geborgen Wachsen