Alltag, Familienrollen

„Bewusster Verzicht kann einen ähnlichen Belohnungseffekt haben wie der Kauf eines Konsumgutes.“

Steffi verliebte sich in einen Mann, der gerade auswandern wollte: Wohin die Reise führte, was sie dabei fürs Leben gelernt hat und warum sie denkt, dass viele Menschen eine Wahl haben und sie ihrem Hamsterrad abgeschworen hat: Das könnt Ihr im  Familienrollen-Interview nachlesen. 

 

Ihr seid ein Jahr mit einem Campervan quer durch die USA gereist:  Wie ist es dazu gekommen und wie gut habt ihr geplant?

Oliver wollte ursprünglich in die USA auswandern. Er hatte eine  Greencard gewonnen (die werden ja regelmäßig verlost) und schon ziemlich  viel Geld in seine Auswanderpläne gesteckt. Dann haben wir uns über eine Datingplattform kennengelernt – beide auf der Suche nach etwas Lockerem.  Ich kam gerade aus einer langen Beziehung und steckte noch mitten in der Trennung. Ich hab mir eigentlich nur etwas Ablenkung gewünscht. Naja,  und wie es dann so ist: Wir trafen uns immer öfter, verbrachten immer  mehr Zeit miteinander, machten Radtouren, kochten zusammen… Irgendwann  waren wir bei drei Treffen pro Woche, dann ging er nur noch nach Hause,  um Wäsche zu waschen. Es war klar: Das hier ist mehr. Aber seine langgehegten Auswanderpläne aufgeben wollte Oliver verständlicherweise  auch nicht einfach.

Da schlug ich vor, wir könnten doch einen Testlauf  machen: Wir fliegen gemeinsam hin, aber erst mal nur für ein Jahr. Dann  entscheiden wir, wie es weitergeht: Bleibe ich mit ihm da, kommt er  wieder mit zurück oder… über die dritte Möglichkeit wollte ich aber  gar nicht nachdenken.

Geplant haben wir das schon etliche Monate vorher. Im Dezember 2011 fiel  die Entscheidung, im Oktober 2012 ging es los. Zunächst wollten wir dort  ganz normal arbeiten, dann kam die Idee auf, vorher ein paar Monate  herumzureisen. Und letztlich entschieden wir uns, so richtig auf die  Kacke zu hauen, all unser Erspartes zusammenzukratzen und das komplette Jahr zu reisen. Wir nahmen beide ein Jahr unbezahlten Urlaub, mieteten  ein Lagerabteil für unseren persönlichen Kram und vermieteten unsere  Wohnung über eine Agentur an Untermieter. Außerdem liehen wir uns noch  Geld von meiner Familie.

Für mich war das ein riesiger Schritt: Ich bin eigentlich sehr  sicherheitsbewusst und wäre ein solches Risiko bestimmt nie eingegangen,  wenn ich nicht so verknallt gewesen wäre und nicht solche Angst gehabt  hätte, Oliver zu verlieren. Einfach all mein Geld verjubeln? Meinen Job auf Eis legen? Heute bin ich heilfroh, dass die Umstände so perfekt  unperfekt waren und ich die einmalige Chance hatte, dieses großartige  Abenteuer mit diesem tollen Mann zu erleben!

Wir erinnern uns heute noch  ganz oft an diese Zeit, die so ganz ohne Zeitdruck und Termine war:  Einfach dort anhalten, wo es einem gefällt, und so lange bleiben, bis  man keine Lust mehr hat.

Wir sind nach LA geflogen und dann erst mal Richtung San Diego gefahren.  Dort haben wir uns ein Motelzimmer genommen und angefangen, nach einem  gebrauchten Campervan zu suchen. Wir hatten ein riesiges Glück: Gleich das erste Fahrzeug, das wir uns angeschaut haben, war perfekt für uns:  Ein echt kleiner Campingbus, in dem wir, die wir uns gerade mal knapp über ein Jahr kannten, ein ganzes Jahr auf engstem Raum leben sollten. Wir haben uns vorher viele Gedanken gemacht, was wir tun, wenn wir uns mal streiten oder Freiraum brauchen. Letztlich war das aber total unnötig. Wir haben uns kaum gestritten, und wenn, dann konnten wir das schnell wieder aus der Welt schaffen. Neben allen tollen Erlebnissen und der unendlichen Freiheit war es vor allem das, was uns das Sabbatjahr  gezeigt hat: Wir passen super zusammen und sind ein tolles Team, auch wenn mal alles schief läuft. Auf der Reise fiel dann auch die Entscheidung, ein Kind zu bekommen. Wenn das einer schafft, dann wir!

Von San Diego aus sind wir Richtung Osten gefahren, haben den Winter in Florida verbracht (denn für richtig niedrige Temperaturen war unser Camper nicht ausgestattet), sind dann auf anderer Strecke wieder Richtung Westen gezuckelt, die Westküste hoch bis ganz in den Norden zum Olympic National Park, dann Richtung Osten bis nach New York, wo wir den Camper verkauften und dann wieder nach Hause flogen. Denn so schön die USA zum Reisen auch sind: Leben wollen wir dort beide nicht (mehr). Uns hat dann doch zu viel gestört, um dort wirklich leben zu wollen.

Was habt ihr in punkto Lebensgefühl aus dieser Reise mitgenommen?

Die wichtigste Lektion war eine auf den ersten Blick ganz banale: Zeit ist mehr wert als Geld.

Wir hatten auf der Reise ein ganz, ganz enges Budget. Während wir hier zuhause nur im Biomarkt einkaufen gehen und echte Gourmets sind, haben wir uns in den USA meist von Billigfutter ernährt. Ich weiß noch, an einem der ersten Abende haben wir ein Lagerfeuer gemacht (das darf man auf den meisten Campingplätzen in den USA, es stehen dort extra  Feuerschalen dafür) und haben so ganz billige Würste, die fast nur aus  Fett bestanden, und Stockbrot darüber geröstet. Dazu gab es das  billigste Bier. Es war ein toller Abend!

Gerade anfangs hatten wir noch unheimlich Angst, dass uns unterwegs das Geld ausgehen könnte, und wir  haben wirklich nur billigstes Zeug gekauft und jeden Cent umgedreht.  Klamotten haben wir in dem Jahr fast keine gekauft, zwei Shorts mal vom  Walmart (der billigste Discounter in den USA), weil ich einfach zu wenig  Sommerzeug dabei hatte. Wir hatten wenig Kleidung dabei, weil es ja beim  Fliegen eine Gewichtsbegrenzung gibt und wir nicht nur Klamotten  mitnehmen mussten.

Übernachtet haben wir oft auf ganz einfachen Campingplätzen für 10  Dollar die Nacht, wunderschön mitten in der Natur gelegen, ruhig – aber  dafür halt ohne jeglichen Komfort. Ein Plumpsklo war oft das Einzige,  was es gab. Zum Glück hatten wir eine (wenn auch sehr beengte) Dusche in unserem Camper. Das Wasser reichte aber nur für drei Tage, also musste man auch da gut planen. Diese einfachen Plätze waren wirklich mit Abstand die schönsten. Schon morgens inmitten schönster Natur mit Vogelzwitschern frühstücken, abends vor dem Camper sitzen mit einer Dose Bier und die Sterne beobachten – hach, ich kriege sofort wieder Lust loszufliegen.

Zuhause war dann klar: Möglichst viel arbeiten, um möglichst viel kaufen zu können, macht uns auf Dauer nicht glücklich. Unser Glück hängt nicht am Geld, sondern an gemeinsam verbrachter Zeit. Ich habe früher gern viel gekauft und war eine begeisterte Konsumentin. Aber während des Jahres in den USA wurde mir klar, dass das immer nur ganz flüchtige  Glücksmomente sind, die man sich da erkauft. Und dass ich auch gut darauf verzichten kann.Glück aus anderen Quellen – gemeinsame Erlebnisse, Zweisamkeit, Natur – ist viel nachhaltiger. Und es hat den schönen Nebeneffekt, dass es nicht (oder nicht immer und nicht viel) Geld kostet. Heute kaufe ich deutlich bewusster. In neun von zehn Fällen widerstehe ich dem Impuls zu kaufen. Ich muss aber zugeben, dass mir das nicht immer leicht fällt. Gerade, wenn es auf anderen Gebieten gerade hapert, also wenn ich wenig Zeit für mich und meinen Mann habe, viel Stress, viel Routine, dann merke ich, dass der Drang da ist, sich flüchtiges Glück zu kaufen. Dieser Zusammenhang ist mir aber erst kürzlich klargeworden.

Ich versuche jetzt, das eher als Alarmsignal zu verstehen: Achtung, du  musst mehr für dich tun. Die Routinen durchbrechen, Glücksmomente schaffen, aus dem Hamsterrad raus, was erleben.

Und wenn es nur eine kurze Bahnfahrt in die Natur und ein Spaziergang ist. Das ist nicht immer einfach, schwanger, mit Job und Kind, wie jede*r in derselben  Situation weiß. Das war im Sabbatjahr einfacher. Aber man kann so ein Vakuum mit Konsum immer nur kurzfristig füllen. Das ist kein echtes Glück.

Heute arbeitet ihr beide Teilzeit: Was genau bedeutet das?

Als wir aus den USA zurückkamen, war für uns klar, dass wir mehr Zeit  für uns wollen. Also reduzierten wir beide auf vier Tage und haben seither den Mittwoch gemeinsam frei. Das machen wir auch jetzt mit Kind noch so. Unsere Tochter geht an diesem Tag ganz normal in den Kindergarten, und wir haben Zeit für uns. Leider nutzen wir die gerade nicht so, wie ich mir das wünschen würde. Meistens geht der Tag für Erledigungen drauf, die wir am Wochenende nicht schaffen. Das möchte ich wieder ändern. Aber auch so nimmt dieser freie Tag Druck aus dem Familienleben und ist daher wertvoll für uns.

Die Arbeitszeit um einen Tag zu reduzieren war für uns beide nicht schwer. Unsere Arbeitgeber haben sich da nicht quergestellt. Für jede*n, die*der das auch machen will, ist wichtig zu wissen: Es besteht ein gesetzlicher Anspruch auf Teilzeit! Der Arbeitgeber kann zwar meckern, aber er kann den Wunsch nach Teilzeit nicht abschlagen. Das steht so im Betriebsverfassungsgesetz. Aber Achtung: Einen Anspruch auf Wiederaufstockung von Teilzeit auf Vollzeit gibt es wiederum nicht. Wer sich also nicht ganz sicher ist, ob sie*er auf Dauer Teilzeit arbeiten will, sollte erst mal einen zeitlich begrenzten Teilzeitvertrag
aushandeln. So haben wir das auch gemacht, ich glaube, auf ein Jahr befristet. Nach Ablauf dieses Jahres hätten wir also ganz normal wieder Vollzeit arbeiten können, wenn wir das gewollt hätten. Wir wollten erst mal sehen, ob wir mit dem Geld klarkommen und ob uns dieses Modell zusagt. Es war uns aber sehr schnell klar, dass wir möglichst nicht mehr
Vollzeit arbeiten wollen. Es ist sooo entspannt, nur zwei Tage am Stück arbeiten zu müssen!

Viele haben ja lieber einen freien Montag oder Freitag, aber ich finde es herrlich, Sonntagabend keinen riesigen Arbeitsklotz vor mir zu haben, sondern sagen zu können: So, jetzt zwei
Tage arbeiten, dann ist wieder frei.

Was das Geld angeht: Unsere Jobs sind beide ganz gut bezahlt, so dass wir auch mit vier Tagen aus unserer Sicht noch genug Geld haben. Das hängt ja aber immer mit den persönlichen Ansprüchen zusammen. Für manche Familie ist unser Budget sicher immer noch schwindelerregend hoch, für andere wäre es viel zu wenig. Wir machen ganz bewusst Abstriche in Bereichen, die uns nicht so wichtig sind: Wir haben kein Auto, weil wir eh ungern fahren und hier in der Großstadt auch keines brauchen. Man kann problemlos alles mit Rad oder ÖPNV erledigen. Wir haben günstig ein gebrauchtes E-Lastenrad von einer Kollegin bekommen, das ist totaler Luxus! So können wir auch große Einkäufe mit Kind (bald KindERN) machen.
Sollten wir doch mal ein Auto brauchen, nutzen wir Carsharing. Aber das kommt so gut wie nie vor.

Außerdem leben wir in einer günstigen Drei-Zimmer-Wohnung, in der wir auch mit zwei Kindern die nächsten Jahre bleiben werden. Wohneigentum haben wir so gut wie abgehakt, das wird wohl nix mehr in diesem Leben. Klamotten kaufen wir sehr bewusst, meist secondhand oder Fairtrade, weil uns das wichtig ist, aber halt wirklich selten und nur das Nötigste (naja fast, ich hab eine Schwäche für schöne Kleider und gönne mir manchmal was im Sale). Man könnte sich sicher noch mehr einschränken, aber ich glaube, wir haben für uns einen ganz guten Mittelweg gefunden.

Auch Kosmetik kaufe ich kaum noch. Diese ständig neuen Produkte haben ihren Reiz für mich verloren. Zur Gesichts- und Körperpflege nehme ich inzwischen am liebsten Shea-Butter oder Mandelöl, geduscht wird mit Seife. Was ich mir noch gönne, sind richtig gute Lippenstifte, daran habe ich Spaß. Sonst nutze ich eigentlich nur noch Mascara.

Wofür wir nach wie vor viel Geld ausgeben, ist Essen. Das hat absolute Priorität für uns. Gutes, frisches Bio-Essen steigert unsere Lebensqualität. Da schauen wir wenig aufs Geld.

Wie reagiert euer Umfeld auf euer Lebensmodell?

Das fand ich ganz interessant. Meine Eltern sind schon lange geschieden. Meine Mutter und ihr Mann haben von Anfang an gesagt, wie toll sie das finden, dass wir schon so (aus ihrer Sicht) früh im Leben solche Prioritäten setzen, und nicht warten, bis wir total ausgebrannt sind.

Für meinen Vater und seine Lebensgefährtin wiederum war unsere Entscheidung anfangs total unverständlich. Ich weiß noch, die spontane Reaktion meines Vaters auf unsere Teilzeitpläne war: „Ihr seid doch noch so jung, und da braucht ihr das jetzt schon?“ Aber überrascht hat mich
das nicht: Mein Vater hat immer viel gearbeitet, das war sein Lebensinhalt. Meine Mutter hat zwar auch viel gearbeitet, und bis vor ein paar Jahren immer Vollzeit, aber die Arbeit hatte für sie immer einen anderen Stellenwert. Sie und ihr Mann unternehmen ganz viel, fahren oft übers Wochenende weg, haben viele, viele Freunde und Hobbys.

Das sind unterschiedliche Lebensmodelle. Irgendwann später sagte mein Vater aber mal in einem Vier-Augen-Gespräch, dass er es bewundert, wie klar wir unsere Prioritäten setzen. Er hat wohl gemerkt, dass es – zumindest für uns – so richtig ist. Das hat mich echt gefreut.

Die Reaktion, die oft von Kolleg*innen kommt: „Ach, das ist ja toll, aber wir könnten das nicht machen.“ Nicht nur bezogen auf unser Teilzeitmodell, sondern auch auf die Tatsache, dass wir uns Haus- und Carearbeit gerecht aufteilen und dass wir beide Elternzeit gemacht haben
(ich ein Jahr, der Mann ein halbes, danach haben wir noch ein halbes Jahr je nur zwei Tage gearbeitet und uns die Betreuung geteilt, bis wir den Kindergartenplatz hatten). Ich frage dann immer: „Warum könntet ihr das nicht, was spricht dagegen?“ Meist ist die Erklärung, dass eine
längere Elternzeit und Teilzeit im Job des Mannes nicht gingen. Naja, und dann ist es halt auch so, dass die meisten einen entsprechenden Lebensstil pflegen, wenn sie viel Geld haben. Es ist schwer, mit weniger zurechtzukommen, wenn man sich mal daran gewöhnt hat. Es fühlt sich in
unserer Gesellschaft nach einem sozialen Abstieg, nach Versagen an, wenn man sich weniger Konsumgüter leisten kann. Und man kann oft auch gar nicht von jetzt auf gleich den Lebensstil anpassen, weil man z.B. Wohneigentum abbezahlen muss, zwei Autos und teure Kinderhobbys
finanzieren muss.

Das sind alles Dinge, die das Leben luxuriöser machen, aber einen in gewisser Weise auch fesseln. Du KANNST deine Arbeitszeit nicht einfach reduzieren, weil du sonst deinen finanziellen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen kannst. Ich würde das mittlerweile als Klotz am Bein empfinden. Andere fühlen sich wahrscheinlich unfreier, wenn sie sich nicht spontan die Schuhe für 150 Euro kaufen können.

Mir ist übrigens bewusst, dass ich aus einer ganz privilegierten Position heraus schreibe. Die meisten Menschen könnten sich eine solche Entscheidung tatsächlich nicht leisten. Aber in meinem Umfeld gibt es eben doch viele, die das genauso gut könnten wie ich, es aber nicht tun. Vielleicht auch, weil sie das Gefühl haben, es gar nicht zu können.

Schlimm finde ich nicht, wenn Menschen Vollzeit arbeiten und luxuriöser leben möchten. Schlimm finde ich, wenn man merkt, dass das Gegenüber denkt, es habe keine Wahl.

Gerade Frauen erlebe ich ganz oft zerrieben zwischen Erwerbs-, Haus- und Carearbeit. Sie haben das Gefühl, das sei nun mal ihr Schicksal, daran lasse sich nichts ändern, das sei nun mal so. Ich glaube, das Wichtigste im Leben ist, dass man das Gefühl hat, man hat Kontrolle über sein Leben.

Man hat die Richtung selbst bestimmt. Dann kommt man auch mit Schwierigkeiten viel besser klar. Ob man sich bewusst für Vollzeit oder für Teilzeit oder für ein Leben als Hausmann oder -frau entscheidet, ist dann erst mal zweitrangig. Hauptsache, man hat selbst Einfluss nehmen können.

Was empfiehlst du Familien, die sich mit dem Gedanken tragen, beruflich kürzer zu treten?

Setzt euch mal zusammen und schreibt auf, was euch im Leben wichtig ist. Auf welche Dinge könntet ihr gut verzichten, auf welche nicht? Wo lässt sich Geld sparen, ohne dass es zu sehr wehtut? Und: Das meiste ist Gewohnheitssache. Die erste Zeit ist der Verzicht auf z.B. neue
Klamotten vielleicht noch schwer, aber man gewöhnt sich daran. Man bekommt dafür ja viel zurück, nämlich mehr Zeit mit der Familie. Es macht auch einen gewaltigen Unterschied, ob man verzichtet, weil man muss, oder weil man bewusst andere Prioritäten gesetzt hat.

Bewusster Verzicht kann einen ähnlichen Belohnungseffekt haben wie der Kauf eines Konsumgutes.

Wenn ihr einigermaßen gutbezahlte Jobs habt und bisher bequem mit dem Geld auskommt, könnt ihr das Teilzeitmodell auch erst mal nur ausprobieren. Handelt mit dem Arbeitgeber einen zeitlich begrenzten Vertrag aus und schaut, wie ihr klarkommt. Rechnet aus, was ihr nach der Reduzierung der Arbeitszeit ungefähr noch zur Verfügung habt, und schaut euch eure Fixkosten an. Was bleibt monatlich noch übrig? Wir sind dafür nicht der Typ, aber ihr könnt auch mal aufschreiben, was ihr monatlich wofür ausgebt (es gibt sogar Apps dafür, mit denen man das erfassen kann) und wo man die Ausgaben noch reduzieren kann.

Was ich gern vorher gewusst hätte: Ich muss nicht im Hamsterrad bleiben. Es ist okay, nicht so viel Geld wie möglich zusammenzuraffen.

Ich kann auch andere Prioritäten setzen und lebe damit sogar besser als vorher. Es fällt mir leicht, auf bestimmte Luxusgüter zu verzichten. Man bekommt dann einen Blick dafür, was einem wirklich wichtig ist. Hätte ich das alles früher gewusst, hätte ich mich schon viel früher dafür entschieden.

Nun ist das zweite Kind unterwegs: Was wünschst du dir für die Zukunft?

Ich wünsche mir, dass wir weiterhin viel Familienzeit gemeinsam verbringen und trotz zweier Kinder auch unsere Zweisamkeit als Paar nicht zu kurz kommt. Ansonsten habe ich eigentlich schon alles, was ich mir wünsche. Vor allem einen tollen Mann, der die gleichen Ziele hat wie
ich und dem die Familie genauso wichtig ist. Wir sind nach wie vor ein Spitzenteam.

Und ich wünsche mir, dass wir nie aufhören, uns die wirklich wichtigen Fragen zu stellen: Bin ich glücklich mit meinem Leben, so, wie es jetzt ist? Was müsste ich ändern, um glücklicher zu sein? Auch, wenn es sich vielleicht erst mal beängstigend anfühlt? Wie kann ich das erreichen?

Ich hoffe, dass mir nie der Mut fehlt, mir (und meinem Partner!) diese Fragen zu stellen und die entsprechenden Konsequenzen daraus zu ziehen.

Vielen Dank für Deine Einblicke, Steffi. 

Alltag, Familienrollen, Kultur mit Kind

Co-Parenting: „Ich habe mein Schicksal in die Hand genommen, habe mir einen Weg gesucht, an mein Wunschkind zu kommen und es hat super funktioniert.“

Jennifer war Mitte 30, hatte keinen Partner, aber einen ausgeprägten Kinderwunsch: Wie sie  Mutter eines kleinen Mädchens wurde, was das Konzept Co-Parenting in ihrem Fall bedeutet und welche Tipps sie anderen Frauen gibt, das könnt Ihr in dem Familienrollen-Interview nachlesen. 

Ich kenne einige Frauen, die einen Kinderwunsch ohne Partner haben. (Link zum
Tomma Interview). Bisher kenne ich erst wenige, die sich diesen Wunsch dann auch so
erfüllen konnten. Du bist als Single Mutter geworden: Welche Überlegungen gab es da im Vorfeld?

Bei mir war es ein längerer Prozess, über Jahre. Angefangen hat es mit 30, da hatte ich
wirklich das Gefühl, so richtig versagt zu haben. Kein Mann, kein Kind, keine ‘normale’ Familiensituation. Also habe ich angefangen, mir Gedanken zu machen, wie ich auch anders ein Kind bekommen könnte, zuerst nur wage Gedanken, mein mentaler Ausweg war der Samenspender aus Dänemark. Auf jeden Fall habe ich angefangen, mich finanziell vorzubereiten, alleinerziehend zu sein.

Von 32-34 hatte ich nochmal eine eigentlich sehr schöne Beziehung, nur beim Kinderwunsch sind wir nicht zusammengekommen, also haben wir uns schweren Herzens getrennt. Diese Energie habe ich genutzt, um Nägel mit Köpfen zu machen. Schließlich hatte ich eine Liebe aufgegeben für ein Kind, das es noch gar nicht gibt. Gedanklich habe ich alle Optionen durchgespielt, man kann ja auch einfach so von jemand schwanger werden und es ihm nicht sagen oder es doch sagen und eine Vaterschaft erzwingen oder eben jemand eine Beziehung vorspielen, um an das Kind zu kommen. All das war für mich recht schnell ausgeschlossen, ich wollte mein Kind nie belügen müssen, wo es her kommt. Es sollte also der Spender werden.

Nun bist Du Mutter: Wie war der Weg dahin?

Ich habe angefangen, mich mit den Thema Samenspender auseinander zu setzen, fand das aber auch schwierig. Besonders die Betreuung während meiner Arbeit als Flugbegleiterin machte mir Sorgen. Zufällig habe ich einer Kollegin mein Leid geklagt, die mir das Konzept der Co-Elternschaft erklärt hat und meinen Co-Papa gleich mitpräsentiert hat, ein Freund von ihr und Kollege von uns, der auch gerne Kinder gehabt hätte, dem aber die Partnerin fehlte.

 

Wir haben uns getroffen, mochten uns sofort, haben alle Modalitäten besprochen und waren uns recht schnell einig. Nun arbeiten wir für die gleiche Firma, das gibt natürlich Sicherheit, hätten wir uns zB über das Internet kennengelernt, dann hätte ich mir sicher mindestens ein Jahr Zeit gelassen mit dem Kennenlernen. Wir haben versucht, vorher alle Eventualitäten zu klären, soweit das möglich ist, haben Rechtliches besprochen, Szenarien durchgespielt und es nach ein paar Monaten einfach versucht. Total romantisch mit der Bechermethode, aber auch ein Erfolg beim ersten Versuch.

Rechtlich sind wir genauso verbunden wie alle anderen Eltern auch, er hat das halbe Sorgerecht, damit regelt im schlimmsten Streitall das deutsche Sorgerecht vor Gericht
alles genauso wie bei Ehepaaren auch.

Obwohl Du Dich alleine für ein Kind entschieden hast, scheint der Vater nun doch eine Rolle zu spielen. Wie groß ist diese?

Also als alleine mit Kind begreife ich mich nicht, schon gar nicht alleinerziehend. Ja, ich habe mehr Zeit mit dem Säugling verbracht, da sie ja noch gestillt wurde, aber je älter sie wird, desto mehr Zeit beim Papa fordert sie auch selber ein und er genießt es sehr, sie bei  sich zu haben und sie zu versorgen. Wir sind zu zweit Eltern, das war von Anfang an so abgesprochen, entscheiden alles gemeinsam, teilen uns die Kosten, versorgen die Kleine abwechselnd, sie hat Mama und Papa. Also ja, wir sind schon irgendwie eine Familie.

Vielleicht kann man es am besten so beschreiben: wir sind keine Familie zu dritt, sondern ich mit ihr und er mit ihr und darüber sind auch er und ich verbunden.

Klingt komisch, ich weiß, aber anders kann ich es nicht beschreiben. Wir machen natürlich auch Sachen gemeinsam, fahren in den Urlaub, besuchen die Großeltern, machen Ausflüge, er geht mit ihr zum Kindergeburtstag der Kinder meiner Freundinnen, wenn ich nicht da bin.

Wohnt sogar mit ihr bei mir, wenn sie sich nicht trennen mag von ihrem Kinderzimmer. Familie light vielleicht? Da wir beide Flugbegleiter sind, haben wir keine festen Zeiten, wann sie
wo ist. Fliege ich, ist sie bei ihm und andersrum. Morgen zum Beispiel fliegt er in den
Urlaub, da ist sie dann eben komplett bei mir für eine Woche.

Danach fliege ich mit ihr eine Freundin besuchen, da kommt sie mit. Also 2 Wochen fast nur bei mir, danach gehe ich arbeiten, da ist sie dann wieder 5 Tage bei Papa. Wir richten uns jeden Monat neu ein, requesten Flüge gegenläufig und wer etwas vorhat, meldet das an und wir organisieren das über einen gemeinsamen Kalendar.

Wie reagiert Dein Umfeld auf Eure Situation?

Da ich mich entschlossen habe, unsere Geschichte über meinen Blog öffentlich zu machen, weiß es so ziemlich jeder. Wir gehen offen damit um, warum auch nicht? Ich finde unsere Art von Familie toll, mit jedem Tag besser, und stehe voll zu dem Konzept.

Nein, ich habe nicht versagt, ich habe mein Schicksal in die Hand genommen, habe mir einen Weg gesucht, an mein Wunschkind zu kommen und es hat super funktioniert. Ich habe selbstbestimmt gehandelt, das ist doch toll.

Ich finde, es ist keine Schande, sich einzugestehen, dass es eben mit dem Traummann noch nicht geklappt hat. Und nur weil ich den nicht gefunden habe, heißt das nicht, dass ich keine gute Mutter sein kann. Ich bin eine tolle Mama, meine Kleine und ich haben ganz viel exklusive Zeit, die wir nicht teilen müssen und ich finde das wunderbar.

Ich bekomme eher wenig Kritik, mal auf FB oder unter Artikeln, aber das lese ich kaum. Ich wollte Frauen erreichen, die in der gleichen Situation sind, wie ich es war, die verzweifeln, so wie ich und ich möchte ihnen Mut machen, dass es auch andere Wege gibt und dass das Kind es wert ist, mutig zu sein.

Was wünscht Du Dir für Euch für die Zukunft?

Ich hoffe, dass wir es schaffen, weiterhin so toll miteinander umzugehen und als andere Art von Familie zu bestehen. Da sehe ich aber wenig Probleme. Man streitet doch deutlich weniger, wenn man emotional nicht so sehr involviert ist wie in einer Beziehung. Viele Reibungspunkte fallen ja weg, zB müssen wir uns nicht neu aufstellen als Paar mit Kind, das kostet sicher auch Kraft (ein Artikel dazu) Ein weiteres Kind werden wir nicht zusammen haben, ihm reicht das eine.

Ich wollte ja eigentlich immer gerne mehrere, aber ich würde dafür jetzt keinen zweiten Co-Vater suchen. Das wäre mir dann doch zu wild. Wenn ich nochmal jemand kennenlerne und es gut passt, dann ja. Aber da bin ich total entspannt, ich genieße die enge Bindung zu meiner Kleinen sehr und kann mir im Moment noch nicht mal einen neuen Partner vorstellen. Wenn er doch noch  um die Ecke kommt, finden wir einen Platz für ihn, wenn das erst in 10 Jahren passiert, ist das auch total ok. Es müsste ja auch jemand sein, der unser Modell gut akzeptiert und mitmacht.

 

Die Kleine hat einen aktiven Vater, sie bekommt altersgerecht immer die Wahrheit gesagt. Warum auch nicht? Die Wahrheit ist einfach, dass wir sie uns beide so sehr gewünscht haben, dass wir alles getan haben, um sie zu bekommen, sogar ungewöhnliche Wege einzuschlagen. Und sie wird sicher nicht die einzige im Kindergarten sein, die getrennte Eltern hat und mal hier, mal da wohnt.

Was rätst Du anderen Frauen, die vor der selben Situation stehen wie Du: Kinderwunsch
aber ohne Partner?

Ich sage immer, man muss sich wirklich viele ehrliche Gedanken gemacht haben. Eine leichte Entscheidung ist es nicht und man muss sich im Klaren über die eigenen Motive sein. Was will ich denn? Jemanden, der mich bedingungslos liebt, nicht alleine sein? Dann ist ein Kind sicher nicht die richtige Wahl.

Man sollte es schon um des Kindes Willens machen, weil man Lust hat, ein Kind zu beim Aufwachsen zu begleiten. Wenn man sich da sicher ist, dann kann man alles schaffen. Die finanzielle Seite sollte man noch bedenken,

Kinder sind teuer, sie kosten nicht nur Nerven, sondern auch richtig Geld und Rente, auch
das sollte man auf dem Schirm haben. Wenn man das für sich geklärt hat, kann es doch
losgehen, egal, wofür man sich entscheidet, es wird gut sein. Die meisten Frauen, die sich an mich wenden, haben sich schon Gedanken vom Hundertsten ins Tausende gemacht, sind also vorbereitet. Dann kann die Suche losgehen, sowohl Co-Väter als auch Samenspender findet man heutzutage ja praktischerweise im Internet.

Wie offen dann jeder damit umgeht, woher das Kind kommt, ist Geschmacksache. Meine Oma lebt leider nicht mehr, aber ihr hätte ich den Co-Papa sicher auch einfach als Partner präsentiert, warum alte Leute unnötig aufregen?

Ich sage allen: ein geliebtes Wunschkind kann man auch ohne Traummann haben, wer Mutter werden möchte, soll und kann einen Weg finden, das zu schaffen, bevor es zu spät ist. Da haben wir Frauen leider ein Ablaufdatum, also rechtzeitig loslegen. Für mich war es auf jeden Fall die beste Entscheidung meines Lebens.

Vielen lieben Dank für die Antworten, Jennifer. Mehr zu Jennifer findet Ihr auf Ihrem Blog planningmathilda.

Mehr Familienrollen findet Ihr hier. Zum Beispiel auch die Geschichte von Tanja, die sich in dem Artikel an ihre Zeit in der Kinderwunschklinik erinnert

Wuppertal_Vohwinkel
Elternfragen, Kultur mit Kind

Wuppertal: Highlights mit Kindern

Was kann man eigentlich in Wuppertal so machen und macht Schwebebahn fahren Spaß? Susanne, eine meiner liebsten Bloggerinnen, lebt dort und hat mir in den Elternfragen ein paar Insider-Tipps verraten und ich habe nun wieder eine Stadt mehr, die ich gerne besuchen möchte. 

Eine vierköpfige Familie ist für 24 Stunden in Wuppertal: Welche touristischen
Stationen müssen sein?

 

Die Sehenswürdigkeit in Wuppertal ist natürlich die Schwebebahn! Für ein einfaches Fahrticket des normalen ÖPNV kann man einmal quer durch die Stadt schweben – über die Wupper hinweg und in den Stadtteilen Sonnborn/ Vohwinkel direkt an den Wohnzimmerfenstern der Anwohner entlang.

 

Bei meinen ersten Fahrten war mir immer etwas mulmig im Bauch: So hoch oben und dann schwankt die Bahn auch noch leicht an den Haltestellen! Mit den Kindern mache ich oft einen kleinen Ausflug: Wir steigen in der Stadtmitte ein (z.B. am HBF oder Ohligsmühle) und fahren dann bis zur Endstation im schönen Stadtteil Vohwinkel. Dort muss man zwingend aussteigen, kann aber der Bahn dann bei ihrem U-Turn zusehen. Bevor wir auf der gegenüberliegenden Seite wieder einsteigen, essen wir meist noch eine Kleinigkeit beim Bäcker unten in der Station (dort gibt es auch ein richtiges Café und vor allem auch ein WC).

Auf dem Rückweg fahren wir dann zunächst am HBF vorbei und steigen an der Loher Brücke aus. Dort gibt es (schon von oben sichtbar) einen großen Spielplatz, auf dem sich die Kinder dann austoben können. Zu besonderen Anlässen kann man auch eine Fahrt im über 100 Jahre alten Kaiserwagen buchen, der besonders hübsch aussieht. Während der Fahrt durch die Stadt erfährt man auch noch so einiges über die (historische) Stadt von kostümierten Begleitern.

Kaffee und Kuchen, oder Nudeln für die ganze Familie: Welche kulinarischen
Highlights in der Wuppertal kannst Du empfehlen?

Die größte Gastronomie- Dichte Wuppertals findet man im Luisenviertel. Dort kann man im Sommer abends wunderschön draußen sitzen, aber mit Kindern fahren wir lieber nach oben auf die Hardt/ zum botanischen Garten. In dieser großen Parkanlage gibt es genug Platz zum Laufen, man kann sich im botanischen Garten Anregungen für den eigenen Garten holen oder einfach nur die Aussicht genießen.

Außerdem gibt es dort das Hardt Café und das Café Elise. Bei leckerem Kuchen, selbstgemachten Waffeln oder im Sommer bei Pommes im Biergarten kann man hier gut nach einem Spaziergang mit den Kindern essen und trinken.

Welches Museum würdest du in Wuppertal mit Kindern empfehlen?

Zuerst war ich mit dieser Frage überfordert: „Museum mit Kindern? Geht hier nicht!“ Aber dann fiel mir der Skulpturenpark Waldfrieden ein, in dem wir schon recht oft waren. Die großen Skulpturen von Tony Cragg stehen bereits auf dem Weg zum Park; das eigentliche „Museum“ ist open air auf einem Hügel im Wald.

Dort können die Kinder laufen, man hat auch mit einem Kinderwagen ausreichend Platz und kann sich ganz entspannt die Dauerausstellung anschauen. Im gläsernen Ausstellungsraum findet zudem immer ein wechselndes Programm mit anderen Künstlern statt.
Unterhalb des Museums befindet sich ein schönes kleines Café/ Restaurant, das im Sommer seine lauschige Außenterrasse öffnet.

Selbst an heißen Sommertagen ist es oben auf dem Hügel unter den Bäumen wunderbar kühl. Aber auch im Winter bietet der Park im Schnee einen ganz wunderbaren Anblick!

Shoppen als Familie: Wo lohnt sich ein Besuch?

Am schönsten shoppt man in Wuppertals Luisenviertel, direkt neben der eigentlichen Stadtmitte/ Fußgängerzone gelegen. Viele kleine Läden, etliches in Bio- Qualität und wunderschöne Fassaden laden zum Bummeln ein.

Leider sind einige der alten historischen Gebäude mit ihren Eingangsstufen oder Ladenlokalen im Souterrain nicht unbedingt für einen Einkauf mit sperrigem Kinderwagen geeignet, aber ein Besuch dieses Viertels lohnt sich dennoch: Die Auswahl ist bunt, das Publikum sehr gemischt und auf dem Laurentiusplatz finden oft Veranstaltungen statt.

Pst, und nun: Wie kinderfreundlich ist Wuppertal wirklich?

Aufgrund seiner starken Hanglagen ist Wuppertal nicht ganz so bequem mit Kindern oder Kinderwagen zu erkunden. Es gibt zwar viele Treppen im öffentlichen Stadtraum, aber auch viele Aufzüge. Die Talachse wird dominiert von der lauten und mehrspurigen B7, allerdings gibt es im Stadtzentrum auch viele Fußgängerzonen und sogar einige Kindercafes.

Da Wuppertal eine sehr grüne Stadt mit vielen Parkanlagen ist, findet man auch immer ein tolles Ziel im Freien. Außerdem ist da ja noch der Wuppertaler Zoo, dessen Besuch immer wieder ein Erlebnis ist!
In den letzten Jahren wurden zunehmend stillgelegte Bahntrassen zu städtischen Naherholungsgebieten ausgebaut, dort kann man dann Spazieren gehen, Fahrrad fahren oder skaten, sich aber auch in Parcour üben, in einen der umgenutzten Bahnhöfe auf einen Snack einkehren oder aktiv im kreativen Cluster „Utopiastadt“ mitwirken.

Weiterführende Links:

https://www.tammeltammel.de/ und http://www.cafelumini.de/
http://www.zoo-wuppertal.de/
http://nordbahntrasse.de/nordbahntrasse/
https://www.clownfisch.eu/utopia-stadt/

Susanne ist auf folgenden Adressen zu finden:

Blog: https://nullpunktzwo.de/

Twitter: https://twitter.com/Frl_NullZwo

Pinterest: https://www.pinterest.de/nullpunktzwo/

Instagram: https://www.instagram.com/nullpunktzwo/

Außerdem hat sie mir bereits einmal ein Interview über ihr Leben in der Patchwork-Familie gegeben.

Vielen lieben Dank. 

Tipps für andere Städte gibt es zum Beispiel hier Dortmund, Bamberg,  Salzburg, Münster, Hamburg, Hannover, Wien.

Welche Stadt fehlt Euch noch?

Alltag, Familienrollen

Dorfleben: „Es braucht vor allem auch tolerante Menschen im Vorort, hier können wir mehr bewegen, als im Kiez, eben weil der Weg noch so weit ist.“

Von Berlin in den Speckgürtel: May ist mit ihrer Familie aufs Dorf gezogen. In den Familienrollen erzählt sie, wo sie auf Engstirnigkeit trifft und warum sie trotzdem wahrscheinlich dort bleiben will. 

Du twitterst über das Leben im Vorort und das Arbeiten in Berlin: Was ist der herausragendste Unterschied zwischen Deinem alten Leben im Berliner Szenekiez und das Leben im Vorort?

Der Kiez ist bunt, weltoffen und tolerant, mein Gefühl war immer: Hier hat jede*r die Freiheit, „nach seiner Façon selig zu werden“.

Der Vorort dagegen bietet andere Freiheiten, für meine Kinder heißt das vor allem, sich frei bewegen zu können. Einen großen Garten, so dass wir im Sommer nicht in den Park müssen, wenn wir raus wollen, sondern einfach aus der Tür treten können.

Folgt man Dir auf Twitter, könnte man glaube, dass der ganze Vorort voller intoleranter politisch rechtsstehender Menschen: Ich hoffe ja, dass mein Eindruck täuscht, tut er das?

Vielleicht vermittele ich doch etwas zu stark diesen Eindruck, weil mich der Unterschied zu den Menschen, die ich vorher um mich herum hatte, auch nach fast sechs Jahren noch schockiert. Denn „rechts“ ist sicher Auslegungssache. Die Wahlergebnisse für die AFD sind zum Glück immer eher niedrig, die der CDU dafür sehr hoch.

Als 2015 diskutiert wurde, eine Flüchtlingsunterkunft in unserem Ort zu errichten, hat sich sofort eine Willkommensinitiative gegründet. Ich war so froh! Auf der anderen Seite war das, was ich außerhalb dieser Willkommensinitiative im Alltag, bei Gesprächen in der Kita oder in der Bahn, gehört habe, meist negativ. Die Menschen um mich herum sorgten sich um sinkende Grundstückswerte und darum, dass sie ihre Kinder nicht mehr allein auf die Straße lassen können. Sie waren teilweise sehr wütend. Das hat mich schon erschreckt. Aber über jeden bekannten Menschen aus dem Ort, den ich dann trotzdem auf den Veranstaltungen der Willkommensinitiative gesehen habe, habe ich mich riesig gefreut. Denn ja, es gibt auch diese Menschen!

Insgesamt aber ist der allgemeine Konsens sehr viel intoleranter als im Kiez. Ordnung und Leistungsbereitschaft werden geschätzt, Individualität, Reflektion und Toleranz weniger.

Woran merkst du das?

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Zu denken gab mir ein Gespräch mit Bekannten aus dem alten Kiez, die sagten „Wir könnten ja nicht in den Vorort ziehen, weil wir lesbisch sind“. Ich hätte das früher nicht gedacht, nicht erwartet, dass direkt hinter der Stadtgrenze die Ausgrenzung anfängt. Aber sie hatten Recht.

Ich erinnere mich an eine Situation, in der ich mit meiner Tochter zu Besuch bei einer Kindergartenfreundin war. Die Kinder stritten sich darum, wer beim Vater-Mutter-Kind die Mama sein darf. Ich machte den Vorschlag: „Ihr könnt doch beide die Mutter sein. Solche Familien gibt es doch auch.“ Die Mutter des anderen Kindes reagierte mit: „Ich möchte nicht, dass mein Kind homosexueller Propaganda ausgesetzt wird, weil ich denke, es könnte davon homosexuell werden.“

Ich war perplex. So etwas hatte ich mein ganzes Leben noch nicht gehört – und ich bin auf dem Land aufgewachsen. Als ich diese Geschichte kurz darauf einer anderen Bekannten aus dem Ort erzählte, reagierte sie mit: „Naja, für Homosexuelle bin ich ja auch nicht so.“

Da habe ich mich dann schon gefragt, ob wir am falschen Ort gelandet sind. Ich meine, das sind die Mütter der Freund*Innen meiner Kinder. Oberflächlich wirklich sehr nette Menschen. Aber eben so intolerant. Welchen Einfluss hat das auf meine Kinder?

Merkst du einen schlechten Einfluss auf deine Kinder?

Manchmal. Noch nicht mit echter Ausgrenzung, weil wir ja auf den ersten Blick nicht so „anders“ sind.

 

Aber wenn meine Tochter sich in der Schule quält, weil der Leistungsanspruch anderer Eltern so hoch ist, dass viele schon vor Schulbeginn lesen können und sie sich dann dumm fühlt. Oder wenn mein Sohn sich nicht traut, etwas „Hübsches“ anzuziehen, weil sein Freund in der Kita dann sagt, „Das ist für Mädchen“.

Inzwischen denke ich aber, dass es eher andersherum ist: Es braucht genau dann Widerspruch. Es braucht vor allem auch tolerante Menschen im Vorort, hier können wir mehr bewegen, als im Kiez, eben weil der Weg noch so weit ist. Weil die Vielfalt fehlt. Toleranz ist ja am einfachsten zu lernen, indem man unterschiedlichen Menschen begegnet. Wenn es die aber nicht gibt – wie sollen es die Menschen hier lernen? Vielleicht zumindest durch ein paar Widersprüche, durch Denkanstöße, durch uns.

Kannst du sehen, dass du dadurch etwas bewegst?

Die Mutter, die sich gegen homosexuelle Propaganda ausgesprochen hatte, hat mir ein paar Jahre später das Buch eines homosexuellen Autors geschenkt. Und ein Interview dazu ausgedruckt. „Das fand ich ja ganz interessant, er ist ja homosexuell“, sagte sie dazu. Und auch wenn sie es nicht direkt gesagt hat, so habe ich das als eine Art Eingeständnis verstanden, ein „Vielleicht ist es doch nicht so schlimm“, was mir viel bedeutet hat. Und weil ich solche Fortschritte sehe, fühle ich mich nicht fehl am Platz, sondern genau richtig.

Meine Kinder zum Glück auch. Besonders die Große merkt zwar schon, dass wir ein bisschen anders sind, aber „Ich mag ein bisschen anders sein“. Wenn Kinder in der Schule versuchen, sie aufzuziehen, weil sie eine Jungs-Jacke trägt, sagt sie „Die ist für alle“ und ärgert sich nicht, sondern freut sich, denn „Dann sehen die mal, dass das auch geht.“ Und selbst mein Sohn, der sensibler reagiert, wenn er ausgelacht wird, ist gestern aus der Kita gekommen und hat gesagt: „Mein Freund fand mein T-Shirt gut. Ich hatte ja Angst, dass er wieder sagt, das ist für Mädchen, weil die Schrift rosa ist, aber er hat gesagt, er findets gut“. Es sind nur kleine Schritte – aber meinem Gefühl nach auf dem richtigen Weg.

Hetze gegen Flüchtlinge, Konzerte gegen Rechts und Demonstrationen: so die Nachrichtenlage der letzten Wochen. Was spielt davon in welcher Form bei Euch im Vorort eine Rolle?

Ich habe bei uns im Ort ehrlich gesagt nicht viel davon mitbekommen. Positiv gesehen: Es gab eben zuletzt keine Hetze gegen Ausländer. Und ich denke, in der Form, wie in Chemnitz würde es die auch nicht geben. Sollte es hier mal zwei Demonstrationen geben, eine rechte und eine linke, dann bin ich trotz allem davon überzeugt, dass die linke deutlich größer wäre. Obwohl hier kaum jemand links ist. Aber richtig rechts eben noch weniger. Zum Glück!

Du versuchst Deinen Kindern das Gute vom Land und die Nähe zur Großstadt zu zeigen: Wie gut gelingt der Spagat?

Die Kinder lieben den Garten. Sie haben selbst in diesem Frühjahr gesagt: „Wir wollen ein eigenes Beet“ und dann haben sie mit meiner Unterstützung umgegraben, geharkt, gesät und gewässert und sich am Ende strahlend Radieschen und Erbsen geerntet. Sie klettern auf Bäume, suchen Geheimverstecke und Schätze im Wald, baden im Pool und wenn der Pool abgebaut ist, nutzen sie die Erdfläche darunter für ausgiebige Matschspiele. Sie beobachten Eichhörnchen und Vögel. Auch wenn die Nachbarn unseren Garten gern etwas weniger „naturnah“ hätten, sie haben aufgegeben, etwas dagegen zu sagen. Dieser Punkt ist also fast genau so schön wie ich ihn mir vorgestellt habe. Jetzt, wo die Kinder noch klein sind, ist auch die begrenzte Größe des Ortes super. Es ist alles überschaubar, aber auch alles vorhanden. Sportverein, Einkaufsmöglichkeiten, Amt, Bibliothek, Kita, Schule, Jugendclub usw. sind alles in 5-15 Minuten zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichbar. Das ist toll. Trotzdem fahren wir auch ab und zu nach Berlin rein und für die Kinder ist es immer ein Erlebnis. Sie sind fasziniert von den vielen unterschiedlichen Menschen, Geschäften und anderen Eindrücken. Oft sind ihnen genau diese Eindrücke aber auch zu viel. Die Antwort, wenn ich am Wochenende einen Ausflug nach Berlin vorschlage, ist meist: „Ach nein, lass uns lieber zuhause bleiben“.

Wenn sie größer werden, kann ich mir gut vorstellen, dass sie die Vielfalt, das Nachtleben etc. vermissen werden. Während es tagsüber bequem ist, in die Stadt reinzufahren, fährt nachts fast gar nichts. Mal sehen, das lassen wir auf uns zukommen.

Folgt man Dir auf Twitter sieht man, der Garten ist toll, aber ansonsten liegt es einiges im Argen in der Vorstadt: Bleibt Ihr dort, wo Ihr wohnt?

Ich denke schon. Aus dem einen Grund, dass die Kinder hier glücklich zu sein scheinen. Dass es für sie genau das richtige ist. Der wichtigste Grund für uns wegzuziehen, wäre im Moment noch, dass wir in der Einflugschneise vom Flughafen Tegel wohnen. Der sollte eigentlich genau dann schließen, wenn wir umziehen, aber naja, die Geschichte ist bekannt. Dabei haben wir bei der Haussuche sogar sehr darauf geachtet, Lärm zu vermeiden, haben den gesamten Süden Berlins ausgeschlossen, obwohl da unsere Verwandten leben, weil wir befürchtet haben, irgendwann in der Einflugschneise des BER zu landen. Aber zu dem Zeitpunkt, als wir gesucht haben, gab es diese Terminverschiebungen noch nicht, die Eröffnungsfeier des BER war geplant und die Tickets für danach wurden ab BER verkauft. Wir hatten keinen Zweifel an der Schließung Tegels. Nun: Shit happens.

Leider ist das tatsächlich eine deutlich größere Belastung, als man es sich von Außen vorstellen kann. Besonders mein Mann, der hochsensibel ist, leidet sehr. Die Kinder wachsen damit auf, bei der Wettervorhersage auf die Windrichtung zu achten, weil sie wissen, dass es Auswirkungen auf die Stimmung vom Papa hat und ihn nicht zu fragen, ob er mit in den Garten kommt, weil sie wissen, dass er es da nicht aushält. So etwas wünscht man sich nicht. Sollte der Flughafen wider Erwarten also doch geöffnet bleiben, müssten wir wohl wegziehen. Das wäre aber sehr schwierig, weil der Markt sich so unglaublich entwickelt hat und auch der Aufwand, der damit verbunden ist, eine große Belastung ist. Und am Schlimmsten: Ich hätte tatsächlich das Gefühl, dass ich die Kinder aus einem Zuhause reißen würde, das sie lieben. Und das sagt ja dann am meisten darüber aus, dass es eigentlich eben doch der richtige Ort für uns ist.

Vielen lieben Dank, May. 

Großstadt, Dorf oder etwas dazwischen: Wo lebt Ihr und wie tolerant nehmt Ihr das Umfeld dort wahr?

May heißt in Wahrheit anders, um alles frei erzählen zu können, möchte sie im Internet nicht mit ihrem echten Namen auftauchen.

Ihr habt auch eine Geschichte zu erzählen über die Ihr in den Familienrollen mal reden wollt? Dann schreibt mir eine Mail an fruehesvogerl@gmail.com.

 

Alltag, Elternfragen

Kinder stark machen: Was bedeutet das eigentlich?

„Wie kann man eigentlich Kinder stark machen?“ darum geht es in den heutigen Elternfragen. Zum dritten Mal beantwortet mir die Familienberaterin Julia hier eine Frage: Julia schätze ich für ihre Reflexion, sie ist mir eine liebe Freundin und ich danke ihr für diese kleine Reihe. 

Wie Du ja weißt, lese ich kaum Ratgeber, schätze aber die Meinung von Experten sehr. Deshalb bitte klär mich über den Satz auf, über den ich immer wieder stolpere: „Kinder stark machen.“. Außer dass man Kindern auch mal was zu trauen soll, habe ich bisher null verstanden, was das eigentlich bedeuten soll: Kannst Du diese Phrase mal mit Leben füllen?

 

Hm, ich bin unsicher, was das für andere Menschen heißt. Vielleicht etwas im Sinne von: „Die Welt ist ein harter und ungerechter Ort und darauf muss das Kind vorbereitet werden, damit es nicht unter die Räder kommt?“

Letztendlich steht dahinter in meinem Augen die Sorge, dass das Kind verweichlicht, zu ängstlich wird, sich nicht durchsetzen kann, wenn es zum Beispiel immer getröstet wird, bei den Eltern im Bett schläft oder nicht dazu gezwungen wird, sich etwas zu trauen. Dahinter steht ein sehr veraltetes Bild von Kindern und Erziehung, das hoffentlich nach und nach durch Aufklärung verschwinden wird.

 

Ich selbst kenne den leisen Vorwurf, meine Kinder zu sehr zu behüten, weil sie nicht gegen ihren Willen bei anderen Menschen bleiben müssen oder weil sie lange gestillt werden oder mit uns in einem Bett schlafen. Am meisten geärgert hat mich mal die Leiterin des Kinderturnens, zu dem meine damals Dreijährige nicht ohne mich gehen wollte.

 

„Trauen Sie Ihrem Kind doch mal etwas zu!“, war ihre Aufforderung an mich. Und das habe ich gemacht. Ich habe meiner Tochter zugetraut, entscheiden zu können, ob da Menschen sind, denen sie genug vertraut, um ohne mich dort zu bleiben. Und das war nicht der Fall.

Heute, rund 2,5 Jahre später geht sie alleine zum Reiten, besucht Freunde und Kindergeburtstage und läuft samstags alleine zum Bäcker, um dort unsere Brötchen zu kaufen. Alles selbst entschieden.

Ich kann Dir gerne sagen, was es für mich bedeutet, meine Kinder stark zu machen. Für mich steckt hinter diesem Ausdruck der Wunsch, dass mein Kind zu einem eigenständigen Leben befähigt wird, in dem es weiß, was es will und was es gut kann, in dem es für sich und seine Ziele einstehen kann und resilient genug ist, auch schwere Zeiten und Krisen zu meistern.

Ich möchte dazu beitragen, dass mein Kind lernt, in der Gesellschaft mit ihren Regeln zurecht zu kommen, aber auch, diese Regeln zu reflektieren und ggf. anzupassen.

Ich wünsche mir, dass es seine Beziehungen bewusst gestalten kann, dass es streiten kann und sich traut, mit ganzem Herzen zu lieben.

Vielen lieben Dank für Deine Antwort, Julia. 

Julia ist selbst Mutter von zwei Kindern (2 und 6) und bloggt zudem auf Gute Kinderstube.

Zum Nachlesen: Hier der Beitrag zum „Härter durchgreifen: Wie gegen den Vorwurf wehren“ und zum Geschwisterstreit

 

Wie macht Ihr Eure Kinder stark?

Alltag, Kultur mit Kind, Schöne Dinge

Kartenspiele: ein Test inkl. Gewinnspiel – Werbung

Anzeige. Nun ist es ja nun mal so, dass ich nicht sonderlich gut darin bin, Spielanleitungen zu verstehen: Vielleicht hat es mir AMIGO auch deshalb angetan, weil die so schöne Videos fürs Verständnis drehen und weil ich dann dort auch noch schöne Spiele entdeckt habe, stellen wir Euch heute noch mal was vor.

Mein Junge ist nun vier Jahre alt, ob es tatsächlich schon Zeit ist, um so etwas wie Kartenspiele zu spielen? Und ob wir die zweijährige Schwester in der Zwischenzeit gut abgelenkt kriegen, oder sie vielleicht sogar ein bisschen mitspielen kann? Wir wollten es wissen und haben zwei Kartenspiele für uns ausgetestet und berichten nun davon.

Wir starten unseren Test mit dem Spiel Schau mal! Was ist anders? :

Worum geht es?

Es geht um das Beobachten. Die Karten sind auf beiden Seiten bedruckt: zu sehen sind die gleichen Motive in veränderter Form. Ein dunkles Haus vorne, ein erleuchtetes Haus hinten – die Kinder sollen erkennen, was sich verändert hat.

 

Mehrere Karten werden aufgelegt und die Spieler müssen sich merken, welche Karte verändert ist. Wer am aufmerksamsten ist, gewinnt.

Wie kommt es an?

Ich finde es toll. Die Kinder auch. Die Zweijährige merkt, dass auf den Bildern unterschiedliche Dinge drauf sind, und auch wenn sie natürlich noch keine richtige Spielpartnerin sein kann, kann man am Rande mit den Karten schöne Geschichten erzählen, während wir regulär spielen.

Der Vierjährige ist pfiffig und erkennt schnell, wo etwas verändert wurde. Was nicht so ganz gut ist, dass so ein reguläres Spiel relativ lang zu dauern scheint, aber in leicht abwandelbarer Form ist es auch für Wartezeiten ideal.

Besonders gut: Es braucht wenig Platz, lässt sich also sowohl auf der Rücksitzbank eines Autos als auch im Wartezimmer spielen.

Wunderbar schillernd sah das Spiel der Regenbogenschlange aus, das wir als zweites getestet haben.

Worum geht es?

Es geht um das Kombinieren. Eine Schlange besteht aus Kopf und Schwanz und mindestens einem Mittelteil. Aneinander gelegt dürfen nur Teile werden, die auch farblich passen und dann eine ganze Schlange ergeben. Das sieht mitunter wunderschön aus.

 

 Wie kommt es an?

Die Kinder mögen es. Ich mag die Optik und das es schon für Kleine gut geht.

Im Unterschied zum ersten Spiel braucht es aber vor allem eines: Viel Platz. Das heißt in Wartezimmern und Autorücksitzbänken passt es wirklich gar nicht gut, dafür finde ich, dass es ein tolles Spiel ist, um ein Wohnzimmer auszukleiden, wo sonst nicht so viele Kinder spielen. Wir nehmen es also künftig gerne mit zu Besuch bei kinderlosen Freunden, denn auch Erwachsene haben an diesem Spiel mitunter noch Spaß.

Dank AMIGO  darf ich auch jeweils ein Exemplar an Euch verlosen, dazu müsst Ihr mir nur verraten, was Ihr bei Spielerunden eigentlich so esst? Seid Ihr Team Schokolade, Team Obst oder gibt es etwa gar nichts? Und natürlich auch noch, welches der beiden Spiele Ihr favorisiert?

Antworten bitte direkt im Blog oder auf den sozialen Medien (sobald dort sichtbar) Facebook oder auf Instagram: Jeder Kommentar gilt. Gelost wird am 11. September um 18 Uhr: Viel Spaß.

Der Gewinn kann nicht in bar abgegolten werden.

Das Gewinnspiel ist bereits beendet, die Gewinner sind benachrichtigt: Danke für Eure Teilnahme.